Am letzten Tag unserer Motorradtour wollten wir morgens bereits um 7 Uhr losfahren um bei Zeiten wieder zurück in der Nähe von Da Lat zu sein, wo uns der Bus abholen sollte, der uns nach Mui Ne bringt. Da es so früh am Morgen aber in Strömen regnete beschlossen wir noch kurz abzuwarten und zuerst zu Frühstücken. Nach einer Nudelsuppe mit Rindfleisch (ein ganz normales Frühstück für Vietnamesen) ging die Fahrt dann los.
Unser geschundenes Sitzfleisch meldete sich dann auch schon morgens. Der Roller den wir hatten hatte ein alles andere als bequemen Sattel, nicht gerade optimal für eine 4-Tagestour über Stock und Stein, aber da er sich ansonsten als äusserst zuverlässig erwies wollen wir darüber sicherlich nicht klagen. Da unser Fahrer wie immer selbst noch nicht so genau wusste, was wir an diesem Tag noch alles besichtigen wollen, konnte er uns über seine Pläne keine Auskunft geben. Da er sich aber als äusserst spontan und einfallsreich erwiesen hatte liessen wir uns gerne überraschen und fuhren gespannt los, voller Vorfreude, auf das was uns noch alles erwarten sollte. Wir besichtigten eine „Reisnudelfabrik“, in einem normalen Wohnhaus werden in einem Hinterzimmer Reisnudeln hergestellt. Aus Reismehl und Wasser wird ein Teig angerührt und dieser durch eine Maschine gepresst aus welcher dann Nudelförmige Teigwaren heraus kommen. Diese werden in der Sonne getrocknet und danach verkauft. Das Ganze geschieht nicht so ganz nach europäischen Hygienevorstellungen 🙂 Aber bis jetzt haben wir uns ja noch keine Lebensmittelvergiftung oder ähnliches geholt, so schlimm kann es also nicht sein.
Den nächsten Halt machten wir bei einer „Fabrik für Gummispannsets“. In einem weiteren Privathaus arbeitet die ganze Familie dabei mit diese herzustellen. Gummibänder in verschiedenen Längen und Dicken werden mit elastischem Stoff überzogen, mit Haken versehen und für den Verkauf fertig gemacht. Im Garten hinter dem Haus dürfen wir noch weitere Geschäftszweige der Familie besichtigen. Sie bauen Drachenfrucht an, nun wissen wir auch wie diese leckere Frucht wächst und wir wissen jetzt „wo der Pfeffer wächst“, denn sie bauen auch Pfeffer an. 🙂
Pfefferpflanze
Drachenfruchtpflanze
Den nächsten Halt machten wir in einer grossen Backsteinfabrik. Aus Lehm werden maschinell Backsteine geformt, die defekten von Hand dann noch aussortiert und die Guten zum Trocknen gelagert, wenn sie trocken sind, werden sie in einem riesigen Brennofen gebrannt. Der Brennofen sollte laut dem Gesetz eigentlich mit Strom betrieben werden, da bei der Holzfeuerung zu viel Rauch entsteht, wird uns erklärt. Als wir dann aber noch einmal genauer nachfragen, wie das mit dem Strom funktioniert sagt man uns ganz verwirrt „nein, natürlich wird trotzdem mit Holz gefeuert, er habe uns doch schon gesagt, dass Holz viel günstiger ist als Strom auch wenn es mit der Stromheizung viel schneller gehen würde rentiert das nicht“ 🙂 So ist das, wo kein Gesetzeshüter ist, muss man das Gesetz auch nicht so ernst nehmen.
Einen weiteren Halt legen wir in einer Werkstatt ein, die Arbeiter fertigen in Handarbeit wundervolle Statuen und Möbel aus Holz an, wir möchten nicht wissen woher die gigantischen Baumstrünke sind aus denen die Buddhastatuen angefertigt werden, hoffen wir, dass die Bäume nicht aus einem gerodeten Urwaldstück stammen :-S trotz meiner Zweifel an der Holzherkunft, sind wir begeistert vom handwerklichen Geschick. Im Gegensatz zu den steinernen Figuren, welche uns hier schon zu Hauf angeboten wurden und angeblich auch alles Handarbeit sein soll, woran wir so unsere Zweifel haben, sind wir hier sicher, dass da einer eine geraume Zeit schnitzt, bis er die Figuren und Möbel fertiggestellt hat.
Die Tour ging weiter durch Dörfer, Reis- und anderen Feldern und an etlichen Rindern und Büffelherden. Büffel gehören für mich (Michi) hier zu den beeindruckendsten Tieren, immer ruhig und gemütlich trotten sie umher oder liegen wenn möglich im Schlamm. Häufig werden die Herden von Kindern begleitet, welche gelegentlich einfach auf einen Büffel aufspringen und dieser trottet einfach weiter ohne das Kind zu beachten.
Wir sind zu einem wundervollen riesigen Wasserfall gefahren. Es hatte ein paar wenige Touristen, aber dafür dass ein Weg zu dem Wasserfall gebaut wurde und wir an diversen Kaffees und Essenständen vorbei mussten hielt es sich sehr in Grenzen.
Unseren letzten Halt machten wir an einem weiteren Wasserfall, unser Guide hatte uns den schon in allen Farben angepriesen, das sei der schönste und wir sollen nur im Reiseführer nachlesen, wie toll der sei. 🙂 Wir haben für uns behalten, dass wir den Reiseführer zu diesem Thema schon gelesen hatten und da nicht (oder vielleicht nicht mehr, durchaus möglich dass da vor vielen Jahren einmal darin stand) dass sich ein Ausflug lohnt. Der Wasserfall erwies sich dann auch als etwa das was wir uns vorgestellt hatten, es gibt eine Rodelbahn auf der man, aufgrund von Stau durch zu viele Nutzer, im Schritttempo nach unten zum Wasserfall fahren kann und es hat eine Seilbahn mit der man noch weiter ins Tal könnte. Das ganze wirkt eher wie ein Freizeitpark, als wie ein erholsamer Ort um einen Wasserfall zu besichtigen. Da die Touristen mit grossen Reisecars hin gefahren werden, ist der Ort total überfüllt. Ich hatte einen kleinen Hunger auf ein Eis, hätte ich gewusst was das kostet, hätte ich darauf verzichtet, für den Preis hätte ich mir mein Cornet auch in der Schweiz kaufen können. Wir machten uns auf den Weg zum Wasserfall. Unten angekommen zeigte sich uns ein sehr bizarres Bild. Vietnamesen in grossen Mengen posierten vor dem Wasserfall (warum ein Vietnamese überhaupt zu diesem Wasserfall muss, verstehen wir nicht, wo doch das ganze Land voller wunderschöner riesiger Wasserfälle ist!?) eine als japanische Geisha verkleidete Touristin posierte vor dem vietnamesischen Wasserfall 🙂 es gab einen Cowboy mit einem Pferd und noch weitere Attraktionen. Und dahinter gab es auch einen Wasserfall, einen eher kleinen unscheinbaren im Vergleich zu den wunderschönen die wir hier schon bestaunen konnten.
Nachdem wir uns satt gesehen haben gingen wir noch etwas essen, bevor wir uns von Tan unserem Guide verabschiedeten und in den Bus nach Mui Ne stiegen.
Der Bus nach Mui Ne brauchte mal wieder etwas 2 Stunden länger als erwartet, aber das sind wir uns nun auch schon gewohnt. In Mui Ne bezogen wir unser Hotelzimmer und verabredeten uns zum Abendessen mit Lisa.
Am nächsten Morgen trafen wir uns bei Zeiten, da wir einen Ausflug zu Sanddünen in der Umgebung von Mui Ne geplant hatten und bereits um halb 2 unser Bus nach Saigon losfahren sollte.
Wir organisierten uns einen Motorroller. Einen für mich und Sämi und einen für Lisa, da man hier wegen des Gesetzes nicht zu dritt rollerfahren darf, wie uns mitgeteilt wurde. (Wir sassen schon alle 3 plus Fahrer auf dem Roller und wir haben schon fast alles auf Roller gepackt gesehen, was irgendwie geht, sogar schon mal (ein Bild) von einem Roller, auf dem eine Kuh transportiert wurde). Aber uns 2 Roller zu vermieten ist lukrativer als uns nur einen zu geben uns so musste sich Lisa überwinden und einen eigenen nehmen. Für sie war es eine Premiere selbst Roller zu fahren. Leider brach dann ein kurzer aber ziemlich heftiger Sturm aus, den wir abwarten mussten, bevor wir im leichten Regen starten konnten. Nachdem der Roller von Lisa bereits nach mehreren Hundert Metern das erste Mal nicht mehr weiter wollte und nach etwas gutem Zureden dann nach weiteren hundert Metern gar nicht mehr anspringen wollte mussten wir feststellen, dass die Tankanzeige defekt war (welche auf halb voll stand) und uns leider das Benzin ausgegangen war. Wir hatten unsere kleine Panne zufällig gleich neben einer privaten Zapfsäule und so war das Problem schnell behoben. Die Fahrt ging weiter und trotz dem anfänglichen Unbehagen bei Lisa, bekam sie ihr Grinsen schnell nicht mehr aus dem Gesicht. Wir kamen problemlos bis zu den Sanddünen, welche wirklich schön waren und nachdem wir etwas im Sand herumgetollt sind fuhren wir wieder zurück in die Stadt, damit wir rechtzeitig den Bus erwischen konnten. Lisas erste Rollerfahrt war ein voller Erfolg. 🙂
Wir nahmen den Bus nach Saigon (Ho Chi Minh City) und stellten dort fest, dass wir unser Hotel an perfekter Lage gleich neben der Bushaltestelle gebucht hatten. Für den nächsten Tag buchten wir uns eine Tour um die Tunnel der Viet Cong aus dem Vietnamkrieg (oder wie man ihn hier nennt: Amerikakrieg) zu besichtigen.
Die Tour ging angeblich um 8 Uhr los, tatsächlich kam der Bus, der uns mitnahm, dann um 9 Uhr. Wir tun uns noch immer etwas schwer mit den flexiblen Zeitangaben. Wir erfuhren viele spannende Details über den Krieg. Wir konnten verschiedenste Gewehre, Panzer und allerlei Waffen besichtigen, wir erfuhren, wie zu Zeiten des Kriegs unter dem Boden gekocht wurde, um Rauch zu verhindern, damit der Feind den Rauch des Feuers nicht entdecken konnte. Wir krackselten durch Stollen und waren danach froh, dass wir nicht an der Stelle der Viet Cong unter dem Boden leben mussten. Das Gefühl in den engen Tunneln ist beklemmend und nach wenigen Metern schmerzt bereits der Rücken, da die Tunnel kaum höher als einen Meter sind.
Wer dann am Schluss noch wollte, durfte mit originalen Waffen aus dem Krieg schiessen. Unserer Meinung nach ein etwas zweifelhaftes Vergnügen an einem ehemaligen Kriegsschauplatz, an dem unzählige Menschen gestorben sind.
Zurück in Saigon buchten wir eine 3-Tagestour für den nächsten Tag übers Mekong-Delta nach Phnom Penh in Kambodscha. Nach dem Nachtessen beschlossen wir nicht mehr viel zu machen und früh schlafen zu gehen .
Am nächsten Morgen brachen wir auf unsere Tour in Richtung Kambodscha auf. Mit dem Bus fuhren wir zum Mekongdelta. Nach 3 Stunde tauschten wir unseren Bus gegen ein Boot und damit überquerten wir den Mekong und fuhren ein Stück den Fluss hoch, wo wir das Schiff wieder verliessen. Als erstes durften wir ein paar Bienen sehen (also die Insekten-wow 😉 ) und dann ein paar Produkte aus Bienenhonig testen und dann durften wir diese Produkte natürlich auch noch kaufen, worauf wir dann verzichteten. Als nächstes wurden wir in kleine Booten immer zu viert durch ein Palmenwäldchen gepaddelt, Boot an Boot mit immer vier Touristen. Eigentlich ein tolles Erlebnis, aber einfach viiielll zu touristisch und danach die pantomimische Bitte, wir sollen nun Trinkgeld geben, machte das Ganze auch nicht besser…
Da Sämi sich nicht so fit fühlte, beschloss er, auf dem Boot zu bleiben und ein Nickerchen zu machen. Bei der Tour schien es sich ja um eine Touristenveranstaltung zu handeln, ob man da vom Leben auf dem Mekong überhaupt was authentisches zu Gesicht bekommt, schien eher fragwürdig. Also besichtigte ich die Kokosbonbonfabrik mit Lisa und den Anderen, ohne Sämi. Die Bonbonfabrik war spannend. Aus dem Kokosfleisch wird Kokosmilch gepresst und dieser Saft dann eingekocht, bis eine teigige Masse entsteht. Diese Masse wird in Formen gestrichen, in Vierecke geschnitten und dann jedes einzelne in Handarbeit zuerst in ein Reispapier gepackt, damit die Finger nicht klebrig werden und danach in ein Verpackungspapier. Die Bonbons sind wirklich sehr lecker, fast wie Carameldäfeli mit einem leichten Kokosgeschmack und deshalb kaufte ich Sämi, der das Ganze verpasste, eine Packung.
Danach gab es Mittagessen, wir bestellten einen typischen Mekongfisch, welcher ein Vermögen (9 Dollar!) kostete und leider nicht sonderlich viel essbares dran hatte, dafür aber ziemlich lecker war.
Als nächstes stand Früchte testen auf dem Programplan. Leider waren die einzigen mir noch unbekannten Früchte eine weitere Lichiartige mit relativ grossem Stein und Jackfruit. Die hatte ich vor Jahren schon einmal, konnte mich aber nicht mehr an den Geschmack erinnern. Ich hatte gehofft es gäbe Durian, die Stinkfrucht. Wo Durian verkauft oder gegessen wird, stinkt es nach Verdorbenem, weshalb ich mich auch nicht getraue welche zu kaufen, aber gerne herausfinden würde, ob die genau so schmeckt wie sie stinkt. An vielen öffentlichen Orten ist es ausdrücklich verboten Durian zu essen, wegen des widerlichen Gestanks. Vor kurzem hatten wir eine in einem Bus, welche sich bei einem Zwischenstop eine Portion gekauft hatte. Keine sehr soziale Handlung und die Weiterfahrt war dann auch nicht mehr so angenehm. Aber trotzdem stehen die hier total auf Durian, das muss doch einen Grund haben..??
Nach dem Früchte testen konnten wir zurück zum Schiff, wo Sämi gewartet hat. Wir waren froh, dass es zurück Richtung Hotel ging, auch wenn das Hotelbett noch eine kurze Schifffahrt und eine 3 Stündige Busfahrt weit entfernt war. In Can Tho angekommen, ging Sämi früh schlafen, da er sich nicht so richtig fit fühlte und mal wieder genug schlafen wollte, deshalb ging ich los um Sämi etwas zu essen zu organisieren und selbst auch noch etwas zu essen.
In der Nacht bekam Sämi Fieber, worauf wir entschlossen ins Krankenhaus zu gehen und die Anderen ohne uns losziehen zu lassen. Can Tho ist eine Stadt mit 1.1 Millionen Einwohnern, aber keinem anständigen (internationalen) Krankenhaus oder englisch sprechenden Arzt. Aber eine Adresse mit einem Krankenhaus fanden wir dann doch. Zu unserem Glück, war es gleich um die Ecke und so konnten wir zu Fuss los, in der Tasche einen Zettel mit der Adresse. Da es da wo man uns hinschickte so gar nicht nach Krankenhaus aussah fragten wir diverse Leute nach dem Weg und liefen ohne es zu merken ein paar mal am Eingang vorbei. Erst als aus einem Auto eine ziemlich schlecht aussehender Mann ausgeladen und in einen Eingang getragen wurde erkannten wir das „Krankenhaus“. Es standen Unmengen von Vietnamesen in einem offenen Raum herum, welcher eher an eine Schalterhalle eines Busbahnhofs erinnerte oder an einen Markt, aber keinesfalls an eine Krankenhausanmeldung. Also standen wir ein paar Minuten total überfordert herum. Gleich wieder wegrennen? Oder doch den hoffnungslosen Versuch starten jemanden zu finden, der uns versteht? Zum Glück fallen wir in einer Horde Vietnamesen ganz schön auf und so kam schon bald jemand, der uns zu einer englisch sprechenden Schwester brachte, welche uns erklärte, dass wir auf der Onkologie gelandet sind und wir an eine andere Adresse müssen, zum Glück auch gleich in der Nähe. Also gingen wir los, froh darüber, dass das nicht unsere Abteilung war… Wir fanden ohne Umwege die richtige Adresse und dann auch gleich noch ein nettes Mädchen aus der Apotheke, welche uns zum richtigen Ort begleitete. Man brachte uns in einen Raum, in dem eine „englischsprechende“ Frau sass. Wir verstanden sie sehr schlecht und sie uns ebenfalls. In einem äusserst unfreundlichen Ton fragte sie uns ob wir schon ein Ticket hätten. Ticket? Nein, woher denn! Also wurde ich zur Kasse begleitet, wo ich ein Ticket für 40’000 Dong (ca 1.80 Fr.) kaufen musste. Die „freundliche“, „englischsprachige“ Dame war dann auch gleich die …hmmm was denn, Ärztin war sie auf keinen Fall. Wahrscheinlich einfach die Einzige, welche einige Brocken englisch sprechen konnte (ich tippe auf Putzfrau, ihre medizinischen Kenntnisse waren meiner Meinung nach ausreichend um im Krankenhaus zu putzen, aber nicht um Leute zu behandeln). Aber leider konnten wir uns die Person nicht aussuchen, welche Sämi untersucht und so mussten wir mit ihr vorlieb nehmen. Wir erzählten vom Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, sie stellte ein paar Fragen (also eigentlich eine Frage) „Ob er denn Halsschmerzen habe?“ Und da unter vielem anderen auch der Hals etwas schmerzt, sagte Sämi halt „ja ein wenig“, also guckte sie ihm in den Hals und die Diagnose war gestellt. Halsentzündung 😛 Ich versuchte darauf zu bestehen, dass sie ihm Blut nimmt, einen Blutcheck machen lässt, oder wenigstens Malaria und Denguefieber testet. Aber dazu konnte ich sie nicht bewegen. War unter Umständen auch gesünder so, wer weiss was man sich da alles hätte einfangen können. Da wir einsehen mussten, dass der Besuch nichts bringt, versuchten wir so schnell wie möglich da weg zu kommen. Sie versuchte uns noch ein Lungenröntgen schmackhaft zu machen. (sie hatte ihn ja nicht einmal abgehört) Das erschien uns also nicht all zu hilfreich. Nachdem sie Salzwasser gurgeln, Vitamin C nehmen und Panadol verschrieben hatte konnten wir endlich gehen. Ohne das Rezept einzulösen suchten wir uns ein Restaurant um kurz zu verschnaufen. Da unser Ausflug ins Krankenhaus nur knapp eine Stunde gedauert hatte, hatten wir noch genug Zeit gemütlich etwas zu essen und in der Hotellobby auszuruhen, bevor unsere Kollegen von der Tour zum floating Market und einer Reisnudelfabrik zurück kamen. Da wir so schnell waren, konnten wir auch mit den anderen in Richtung kambotschanische Grenze weiterreisen. Bis zum Mittag war Sämis Fieber dann auch weg, ganz ohne Salzwasser gurgeln, dafür mit etwas Vitamin C aus einem frischen Ananassaft. Vielleicht konnte die Frau ja doch etwas 😉
Die veranschlagte Fahrdauer erwies sich dann wieder als leicht untertrieben, anstelle der 3 1/2 Stunden dauerte die Fahrt nämlich fast 6 Stunden, ohne besondere Zwischenfälle oder einen aussergewöhnlichen Stau. Wir machten noch einen kurzen Zwischenstop bei einer Krokodilfarm. Ich war innerlich schon auf das schlimmste vorbereitet, da Tierschutz hier nicht existiert, aber es war wider erwarten gar nicht so schlimm. Die Krokos könnten es zwar schöner haben, aber auch bedeutend schlimmer. Naja, die eine Tasche im Schaufenster des Souvenirladens war dann aber doch etwas grenzwertig… 😛
Um 20Uhr erreichten wir dann endlich die vietnamesische Grenzstadt, in der wir auf einem schwimmenden Hotel übernachteten, noch kurz etwas assen und uns dann bettfertig machten. Bereits um 6 Uhr morgens weckte uns ein Hotelangestellter mit lautem gepollter und einem „freundlichen“ WAKE UP!!! Denn schon um 7Uhr starteten wir. Wir besichtigten kurz (3Minuten) eine Fischfarm, in der uns stolz gezeigt wurde wieviele Fische man in ein möglichst kleines Becken gesperrt werden können. Glaubt mir, es sind so einige. So wächst also der Mekongfisch auf. Der Frage einer Mitreisenden, ob denn da mit Antibiotika gearbeitet würde, wich der Guide geschickt aus in dem er einfach was ganz anderes erzählte und so tat, wie wenn er sie missverstanden hätte. Also ich tippe auf ein Mischverhältnis von 80% Fisch, 10%Wasser, 10%Antibiotika.
Nach der „ausgiebigen“ Besichtigung der Fischfarm besuchten wir noch ein Dorf einer ethnischen Minderheit. Welche ihre Häuser auf Stelzen am Mekongufer gebaut haben. Der Besuch bestand darin, dass wir 15Minuten lange eine Strasse hoch und wieder runter gingen und vom Leben im Dorf eigentlich nichts mitbekamen. Wir müssen aber auch eingestehen, dass wir während der Motorradtour so viel echte, unverfälschte Kultur miterleben durften, dass diese Tour es auch nicht einfach hat uns zufrieden zu stellen.
Nach diesem Ausflug ging es dann mit dem Boot zur Grenze.
Nachdem wir die Visas bekommen habe, mit einem Bus über holprige Strassen weiter nach Phnom Penh wo wir von einem Gewitter mit sintflutartigem Regen empfangen wurden. Jetzt sind wir im Hotel eingecheckt und warten auf besseres Wetter. 😉
Grüsse an alle Daheimgebliebenen
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