Puerto Madryn

Nach einer etwas kurzen Nacht (Der Besuch in der Sternwarte dauerte bis 1 Uhr) ging es am Morgen des 13. März weiter. Wir gingen zum Busbahnhof von San Pedro und nahmen von dort aus einen Bus nach Salta. Nach etwa vier Stunden Fahrt erreichten wir die Grenze und verliessen Chile nach drei Tagen bereits wieder. Da gerade das Passkontrollsystem an der Grenze ausgefallen war, mussten wir fast zwei Stunden warten. Danach konnten wir aber problemlos nach Argentinien einreisen. Weitere 6 Stunden später erreichte unser Bus die argentinische Stadt Salta. Da es bereits dunkel wurde kauften wir uns an einem Strassenstand etwas zu Essen und bezogen ein Zimmer in einem Hostel. Unser erster Eindruck von Argentinien: schön aber wahnsinnig teuer. Die Preise hier liegen irgendwo zwischen deutschem und schweizer Niveau, dass es so teuer ist hätten wir nicht erwartet.
Die nächsten zwei Tage verbrachten wir in Salta, unternahmen aber keine grösseren Ausflüge. Unsere Aktivitäten beschränkten sich auf Stadt anschauen, etwas herumspazieren und argentinisches Steak essen. Da unsere Reise nun bereits zügig dem Ende entgegen geht, beschlossen wir, die letzte Zeit noch am Meer zu verbringen. Um von Salta in ein schönes Städtchen am Meer zu gelangen, ist aber einiges an Busfahrerei nötig. So verliessen wir Salta am 16. März und fuhren mit dem Bus 22 Stunden lang nach Buenos Aires. Die Busse sind in Südamerika überall sehr gemütlich, weil die Südamerikaner aber tendenziell eher klein sind fehlt es meist an Beinfreiheit. So bekommt man trotz gemütlichen Sitzen irgendwie nie genug Schlaf. In Buenos Aires angekommen buchten wir uns gleich am Busbahnhof den Bus weiter nach Puerto Madryn. Nun mussten wir noch vier stunden warten, bevor uns der Bus in weiteren 20 Stunden endlich ans Ziel brachte. Die Busse sind hier im Vergleich zu anderen Ländern keinesfalls langsam, die Distanzen sind einfach riesig.
Wir erreichten Puerto Madryn am frühen Morgen und suchten uns vom Busbahnhof aus ein Hostel. Nach über 40 Stunden Bus fahren waren wir ziemlich müde und schliefen fast den ganzen Tag durch.
Am nächsten Tag schauten wir uns etwas die Stadt an. Puerto Madryn ist ein kleines Städtchen mit etwa 40’000 Enwohnern. Die Stadt lebt abgesehen von einer riesigen Aluminiumfabrik fast ausschliesslich vom Tourismus. Hier kommen einmal im Jahr riesige Herden (oder Schwärme? oder Schulen?) von Buckelwalen auf ihren Wanderungen durch die Weltmeere vorbei. Dies passiert aber jeweils etwa im Dezember, so dass wir dieses Spektakel leider verpassten. Nichtsdestotrotz hat die Umgebung hier aber auch noch einiges anderes zu bieten. Wir buchten uns also eine Tour auf die nahe gelegene Halbinsel um die dort heimischen Tiere beobachten zu können.
Am 20. März wurden wir früh Morgens im Hotel abgeholt und fuhren mit einem Pickup zum Nationalpark auf der Halbinsel. Der erste Stop war am nördlichsten Punkt, von wo aus man mit etwas Glück Orcas beobachten kann. Diese jagen dort nach den am Strand liegenden Seelöwen. Leider hatten wir kein Glück, konnten aber wunderbar die Seelöwen und die Seeelefanten beobachten. Die Seelöwen habe zurzeit Junge, welche im Meer planschten und im Sand spielten. Während ich auf einen jagenden Orca hoffte, hatte Michi so viel Mitleid mit den süssen Robbenbabys (ja sie sind wirklich süss :-D), dass sie gar nicht sehen wollte, wie grosse böse Orcas diese jagen :-P. Ein Stück weiter südlich besuchten wir anschliessend eine Kolonie von Pinguinen. Auch diese hatten vor einiger Zeit Junge, so dass zwischen den ausgewachsenen Exemplaren immer wieder irgendwo ein halbwüchsiger, weisser Plüschpingu, welcher fleissig seine Plüschfedern in den Wind streute, auszumachen war. Beim letzten Stop der Tour konnten wir nochmals Seeelefanten beobachten, bevor es dann zurück ins Hotel ging. Die Halbinsel hat aber nicht nur interessante Tiere am und im Wasser zu bieten. Auch auf dem Land sahen wir allerlei spannendes. So leben hier eine Art kleine Straussen, irgendwelche Riesenmeerschweinchen (sie sehen zumindest so aus) und einige Gürteltiere, welche erstaunlich nahe kommen. Alles in allem ein super Ausflug, auf dem wir auch ohne die Orcas sehr viel gesehen haben.

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Am Samstag standen wir erneut sehr früh auf, da wir tauchen gehen wollten. Die Tauchschule erklärte uns, dass die beste Zeit dafür um 7 Uhr morgens ist. Also gingen wir noch im dunkeln zur Tauchschule, zogen die Tauchanzüge an und fuhren dann bei einem wunderschönen Sonnenaufgang mit einem kleinen Boot hinaus zu einer Seelöwenkolonie. Etwa 50m vor der Küste ging das Boot vor Anker und wir begannen unseren ersten Tauchgang. Im nur 7 Meter tiefen Wasser setzen wir uns auf den Boden und warteten was passiert. Lange warten mussten wir nicht, bereits vom Boot aus waren sie Seelöwen zu sehen, als wir auf dem Boden sassen kamen die neugierigen Tiere zu uns um zu spielen. Ein absolut geniales Erlebnis! einige der Seelöwen sind etwas scheu und beobachten aus wenigen Meter Entfernung was da so fremdes im Wasser sitzt, andere hingegen sind verspielter und haben keinerlei Berührungsängste. Sie beissen einem in Kopfhaube und Schnorchel und „knabbern“ an der hingehaltenen Hand. Sie sind dabei immer sehr fein, sodass man trotz ihren spitzen Zähnen keine Angst vor Verletzungen haben muss. Wir sind ja beide der Meinung, dass man unter Wasser seine Hände bei sich behält und nichts anfasst, in diesem Fall ist es aber etwas anderes, da die Robben angefasst werden wollen. Sie lassen sich streicheln, beissen (immer sanft) überall rein wo möglich und sind einfach extrem verspielt. Leider beendete unser Tauchguide den Tauchgang nach 35 Minuten bereits wieder, bei dem Preis hier eigentlich eine Frechheit. Wir hätten noch lange unten bleiben und mit den Robben spielen können.
Für den zweiten Tauchgang fuhren wir zu einem Schiffswrack. Wir tauchten an einem Seil hinunter bis zum Wrack und umrundeten dieses einige Male. Beim Wrack hatte es keine Robben, dafür aber einige Fische und Muscheln, auch wenn hier die Artenvielfalt viel weniger gross als in Asien ist. Zusammen mit dem kalten Wasser und der schlechten Sicht fühlte es sich beinahe an wie tauchen in einem Schweizer See (mal abgesehen von den paar Fischen :-D). Auch bei diesem Tauchgang beschloss der Guide nach knapp einer halben Stunde, dass nun Schluss sei und wir tauchten wieder auf. Beides waren sehr schöne Tauchgänge, aber viel zu kurz. Von Bali sind wir uns noch Tauchgänge zwischen 60 und 80 Minuten gewohnt, aber irgendwie hatte der Guide wohl nicht so richtig Lust.
Während der Tauchgänge hatte der Guide eine Kamera dabei und machte einige Fotos und Videos, welche man nach dem Tauchen für wahnsinnige 35 Franken kaufen konnte. Für diesen Preis würden wir eigentlich spitzen Fotos erwarten. Leider wurde mit einer GoPro fotografiert, so dass die Bilder erwartungsgemäss bescheiden ausfielen, vielleicht sind wir aber auch nur ein bisschen zu sehr von unserer Kamera verwöhnt. Den Vergleich könnt ihr anhand unserer Fotos aus älteren Posts sehr gut sehen :-P.
Mit etwas Nachbearbeitung der allerbesten Bilder haben wir dennoch eine schöne Erinnerung an die beiden tollen Tauchgänge.

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Da es uns in Puerto Madryn gut gefällt werden wir noch ein paar Tage hierbleiben.

Grüsse an alle Daheimgebliebenen.

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Von La Paz in die Wüste

Am 2. März organisierten wir einige Touren für die nächsten Tage. Da Michi am 1. März ihren 30. Geburtstag hatte und das fürs Geburtstagsessen herausgesuchte Restaurant leider geschlossen war, gingen wir am Abend in ein anderes Schweizer Restaurant in La Paz, um diesen mit einem Fondue chinoise nachträglich zu feiern. Das Essen war ausgezeichnet und mit das Teuerste, was wir auf dieser Reise gegessen haben. 😀 Aber man wird ja nur ein mal 30.

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Am nächsten Morgen starteten wir früh auf eine Tour zum Chacaltaya, einem 5300m hohen Berg, 30km von La Paz entfernt. Dieser galt einst als das höchste Skigebiet der Welt. Leider ist der Gletscher bis 1990 komplett geschmolzen und nur noch im Südamerikanischen Sommer, während der „Regenzeit“kommt es vor, dass ein wenig Schnee liegt. Heute erinnert nur noch ein alter verrosteter Schlepplift und eine Skihütte an das einstige Skigebiet. Wir fuhren mit einem grossen Bus die holprigen und halsbrecherische Passstrasse hoch, bis etwa 50m unter den Gipfel, nichts für schwache Nerven, von da aus mussten wir das letzte Stück noch zu Fuss hoch. Die Aussicht vom Gipfel ist sehr schön, in der Ferne sieht man La Paz und ringsum türmen sich noch höhere Berge.

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Am Freitag Abend nahmen wir den Nachtbus nach Uyuni. Um 7 Uhr in der Früh kamen wir im kleinen Städtchen Uyuni an. Eigentlich hätte uns jemand von der Agentur, über die wir die Tour gebucht haben abholen sollen, aber da war keiner. Da Uyuni wirklich nur sehr klein ist, war das kein Problem. Wir spazierten zur Agency, welche wir dank einer Wegbeschreibung rasch fanden. Bei dieser waren die Türen aber verschlossen, da es wirklich noch sehr früh war, war dies ja eigentlich nicht verwunderlich, wenn man uns nicht versprochen hätte, dass uns jemand in Empfang nimmt. Wir setzten uns also auf eine Bank und warteten.

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Gegen halb 10 kam dann doch noch ein etwas verschlafener Mensch und nahm unsere Rucksäcke entgegen, welche wir im Office lassen wollten. Um halb 11 waren dann alle Mitglieder unserer Gruppe bereit und die Tour in die Salar de Uyuni (die grösste Salzwüste der Welt) konnte beginnen.
Gleich ausserhalb von Uyuni befindet sich ein Zugfriedhof. Alte, ausrangierte Züge wurden abgestellt und rosten nun langsam vor sich hin. Dies war unserer Erster Halt.

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Mit dem Auto fuhren wir weiter in die Salzwüste, da wir in der Regenzeit da waren, konnten wir leider nicht alle Programmpunkte unserer Tour durchführen, das aus Salz gebaute Hotel in dem wir übernachten sollten, war leider nicht bewohnbar. Trotzdem ist die Salzwüste sehr beeindruckend, Salz so weit das Auge reicht.

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Die Nacht verbrachten wir dann in einem kleinen Hostel. Am nächsten Tag fuhren wir um 8 Uhr los in Richtung Süden und Nationalpark. Auf dem Weg hielten wir immer wieder an und bestaunten spezielle Felsformationen in der Wüste. Es ist sehr beeindruckend, wie schnell die Landschaft hier wechselt. Roter Sand, gelber Sand, Seen, Berge, einzelne verwitterte Felsen, Bachläufe mit saftigem grün und gleich daneben wieder Wüstensand, wirklich sehr schön. In den Lagunen tummeln sich riesige Flamingoschwärme. Abends erreichten wir den Nationalpark mit einer grossen Lagune, da am Himmel dicke Gewitterwolken aufzogen, gingen wir gleich noch ein wenig spazieren und die vielen Flamingos bestaunen, bevor uns Blitz, Donner und Regen wider zurück in die Unterkunft zwangen. Am nächsten Tag gab es bereits um halb 5 frühstück und um 5 Uhr fuhren wir dann los. In der Morgendämmerung erreichten wir die Geysire auf 4900m.ü.M. Sehr schön, nur leider waren wir nicht ganz die Einzigen. 😉

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Auf dem Weg zu heissen Quellen ging die Sonne über einem Nebelmeer auf, super schön, aber leider fuhren wir dann auf direkten Weg in den Nebel hinein und man konnte kaum mehr die Hand vor Augen sehen. Die heissen Quellen waren erstaunlich schön, ein Steinbecken an einer Lagune. Da das Wetter aber so ganz nicht zu Baden einlud und all die anderen Reisegruppen kurz nach uns eintrafen, verzichteten wir auf ein Bad im Gedränge und tranken in der Zeit einen Kaffee.

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Die Fahrt zurück nach Uyuni dauerte einige Stunden. Wir machten noch einen Stopp an einer schönen Steinformation und erreichten Uyuni um halb 4. Leider war das Office, in dem unsere Rucksäcke standen geschlossen und keiner da. Unser Guide, der keinen Schlüssen hatte, versuchte die Chefin zu erreichen, aber ihr Handy war ausgeschaltet. Wir warteten also… und warteten.. irgendwann beschloss der Fahrer bei ihr zu Hause vorbei zu schauen, fand sie da aber auch nicht. Nach 5 Uhr nahm sie dann mal ihr Handy ab, wo sie sich genau befand blieb uns ein Rätsel, was der Guide uns sagte klang wie Kino, oder Argentinien? Oder doch Quinua? 😀 Ach das mit dem spanisch ist schon nicht so einfach 😀 Auf jeden Fall war sie beschäftigt und konnte gerade nicht kommen. Gegen 6 kam dann ein anderer der uns netterweise die Tür öffnete.

Wir blieben die Nacht in Uyuni und wollten am nächsten Morgen mit dem Bus nach San Pedro de Atacama in Chile weiterreisen. Was wir aber nicht wussten, es gibt keinen direkten Bus nach San Pedro, man muss mit dem Auto fahren und die machen noch eine Nacht Rast auf dem Weg. Um halb 4 am Nachmittag fuhren wir los und übernachteten auf halbem Weg zur Grenze. Bereits morgens um 5 fuhren wir wieder los. Die bolivianische Grenzstation befindet sich mitten in der Wüste. Man bekommt seinen Ausreisestempel und muss dann erst noch weiter nach San Pedro, welches sich noch eine Stunde Autofahrt von dort befindet um seinen Chilenischen Einreisestempel zu erhalten.

Als wir in San Pedro ausstiegen wurden wir durch das sehr warme Wetter überrascht. Die letzen Monate hatten wir meist unsere warmen Kleider an, aber nun war auf einmal 30Grad und Sommerwetter. Jetzt hatten wir uns doch endlich wieder an winterliche Temperaturen gewöhnt 😉

Für den nächsten Abend in Atacama buchten wir uns einen Ausflug zum Sterne anschauen. Da es in der Atacamawüste 310 Tage im Jahr wolkenlos ist und sich die Wüste sehr hoch liegt, befinden sich die grössten astronomischen Forschungsstationen in diesem Teil der Erde. Wir machten eine Tour zu einem kleinen Observatorium, in dem ein Teleskom zur verfügung stand. Wir lauschten einigen erklärungen des Guides (der zu unserem Erstaunen tatsächlich Astrophysik studiert hat un somit wirklich viel wusste) und liessen uns durch das Teleskop einige intressante Sterne, Planeten und Nebel zeigen. Leider funktionierte das Fozografieren durch das Teleskop nicht sonderlich gut, der rote Fleck auf dem Foto ist auf jeden Fall Jupiter ;-). Anschliessend konnten wir selbst noch durch ein etwas kleineres dubson Teleskop anschauen was wir wollten und dazu Fragen stellen. Ein wirklich toller Ausflug, welcher nach 2 Stunden leider schon wieder vorbei war.

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Grüsse an alle Daheimgebliebenen.

 

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Titicacasee Teil 2 und La Paz

Bei unserer Ankunft in Copacabana war der Karneval noch immer in vollem Gange. Wir haben nicht damit gerechnet, dass das in Peru und Bolivien so eine grosse Sache ist, aber selbst das allerkleinste Bergdorf hat seine Umzüge mit Musik und Tanz. In Copacabana gibt es zusätzlich zu den Umzügen auf dem Hauptplatz auch eine grosse Bühne mit Boxentürmen, von welchen die ganze Stadt mit lauter Musik beschallt wird. Dementsprechend schlecht konnten wir in den ersten Nächten schlafen, danach war das Spektakel aber wieder vorbei und so langsam verschwanden auch die Betrunkenen wieder von den Strassen. Ganz wie zu Hause 😉
Die Gegend um Copacabana ist wunderschön. Es hat tolle Hügel und Berge rund um die Stadt und den Titicacasee. Wir beschlossen einige Tage zu bleiben und zu Fuss die Gegend zu erkunden.
An einem Tag spazierten wir auf den Hügel gleich hinter der Stadt, eigentlich wollten wir weiter wandern, aber nachdem uns immer wieder Kolibris um die Köpfe flogen, beschlossen wir, uns vor eine passende Blume zu setzen und geduldig zu warten, bis uns einer vor die Linse fliegt. Die Aussicht vom Berg über den Titicacasee war wunderschön, leider wird die Seeseite des Berges als Müllhalde missbraucht und ganze Müllsäcke werden auf den Berg getragen und dahinter entsorgt, aus den Augen aus dem Sinn, sehr schade! Trotzdem fanden wir ein paar wirklich schöne Plätzchen, an denen wir auf Kolibris warteten, Schmetterlinge und Käfer fotografierten und die Zeit genossen. Wie das so ist, waren die Blumen immer da am besten, wo wir gerade nicht sassen 😀 aber so ein oder zwei von den schönen Vögeln sind uns dann noch vor die Linse geflattert.

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Am 25. Februar fuhren wir am Morgen um 8.30Uhr mit dem Boot auf die Isla del sol, eine Insel auf dem Titicacasee. Für die doch relativ kurze Strecke benötigt man 2 Stunden, die Boote kommen einfach nicht vom Fleck. Auf der Isla del Sol stiegen wir im Norden aus, um von da an den Hafen im Süden zu wandern. Am Hafen wurden wir von einem Mann abgefangen, der behauptete der Guide unseres Bootes zu sein und die Tour mit uns zu machen. Wir hatten aber lediglich eine Bootsfahrt gekauft, nicht aber eine Tour gebucht und so kauften wir uns noch kurz das Eintrittsticket für die Insel und setzten uns dann von der Gruppe ab. Der „Guide“ hatte behauptet es sei nicht erlaubt alleine über die Insel zu wandern, da immer wieder Touristen verloren gegangen seien, was für ein Blödsinn, über die Insel führt ein, meist durch kleine Mäuerchen begrenzter Weg, da ist es unmöglich sich zu verirren :-D. Aber er hoffte wohl auf ein gutes Trinkgeld. Wir wanderten also alleine los. Die Aussicht von der Insel über den See ist atemberaubend! Würden einem die warmen Kleider, welche man mitgeschleppt hat nicht daran erinnern, dass es auf 4000 m.ü.M. doch auch ziemlich kühl sein kann, wenn die Sonne gerade hinter ein paar Wolken verschwindet, so könnte man glatt vergessen, dass man nicht auf einer Insel im Meer befindet. Wie fast immer hatten wir wieder grosses Glück mit dem Wetter, was für uns perfekt ist, ist für die Bevölkerung nicht ganz so toll, eigentlich wäre Regenzeit, ab und zu regnet es auch, aber das ist längst nicht das, was die Region eigentlich an Wasser benötigen würde. Wir wanderten die gut drei Stunden ans andere Ende der Insel und warteten in einem Restaurant auf unser Boot, bevor wir dann wieder nach Copacabana zurücktuckerten.

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Am Tag darauf machten wir uns wieder auf eigene Faust auf eine Wanderung. Wir verliessen Copacabana und wanderten in Richtung der Halbinsel. Etwa auf halbem Wege entschieden wir uns dazu, einen der nahen Hügel zu besteigen und von oben die Aussicht auf den See zu geniessen. Da die Sonne erbarmungslos vom Himmel brannte verliessen wir den höchsten Punkt aber bald wieder uns suchten uns ein schattiges Plätzchen unter einem Eukalyptusbaum (Warum die in Bolivien und dann erst noch auf 4000m Höhe wachsen ist uns ein Rätsel). Nach einer ausgedehnten Mittagsrast wanderten wir wieder zurück nach Copacabana wo wir noch ein letztes Mal übernachteten.

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Am 27. Februar verliessen wir Copacabana und reisten mit dem Bus weiter nach La Paz. Die erste Strecke der Busfahrt ging auf Passstrassen durch die schöne Hügellandschaft östlich des Titicacasees. Wir überlegten uns noch, wie der Bus auf die andere Seite des Sees kommen soll, Brücken oder ähnliches gibt es hier nämlich keine. Nach etwas mehr als einer Stunde Fahrt fanden wir dann des Rätsels Lösung: Am Seeufer angekommen mussten alle Passagiere den Bus verlassen und in ein kleines Motorboot steigen. Der Bus selbst wurde auf ein abenteuerlich anmutendes Hozflos verladen und darauf auf die andere Seeseite gebracht.

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Drüben angekommen bestiegen alle wieder den Bus und weitere drei Stunden Fahrt später erreichten wir La Paz. La Paz liegt in einer wunderschönen Umgebung zwischen mehreren über 6000m hohen Bergen, ist selbst aber gar keine Schönheit. Hecktisch, laut, stickig und chaotisch: Eine Grossstadt eben.
Am 1. März besuchten wir eines der Highlights von La Paz. Da die Stadt ein riesiges Verkehrsproblem hat und es nicht möglich war ein U-Bahn Netz oder etwas ähnliches zur Entlastung der Strassen zu bauen wurde vor wenigen Jahren damit begonnen ein Liniennetz aus Gondelbahnen quer durch/über die Stadt zu bauen. Das Netz befindet sich immer noch im Ausbau, viele Linien können aber bereits genutzt werden. Wir entschieden uns für die Rote Linie, welche auf einen Hügel der Stadt führt. Die Gondelbahnen sind sehr modern und machen einen sicheren Eindruck (sie wurden ja auch von einem österreichischen Unternehmen gebaut 😀 ) Mann fühlt sich ein bisschen wie in einem Schweizer Skigebiet, nur der Schnee fehlt und die Preise unterscheiden sich ein bisschen: eine Fahrt für die 2.5km lange Strecke kostet etwa 40 Rappen, die Tageskarte 2 Franken. Solche Preise wünscht man sich bei unseren Gondeln auch.
An der „Bergstation“ der Strecke angekommen wollten wir eigentlich zu einer anderen Linie wechseln und damit weiterfahren. Unerwarteter Weise fand aber an genau dem Tag ein riesiger Auto- und Ersatzteil Markt im Quartier statt in dem wir ankamen. in dem heillosen Durcheinander und Gedränge hatten wir überhaupt keine Ahnung, wie wir zu der anderen Linie finden sollen, also sahen wir uns erst einmal den Markt an. Wir entdeckten Stände, an denen man wirklich jedes Einzelteil eines Autos als Occasion Ersatzteil kaufen konnte, meist schon in einem Zustand, in dem man bei uns das Teil entsorgen würde. Komplet verrosteten Federn, verbogene Stossdämpfer, halbe Differentialgetriebe, Kugellager in allen Grössen und jede Menge Kabel und Lämpchen, alles als Ersatzteile gedacht. Da wir aber weder ein Auto, noch ein Teil eines Autos noch einen Teil eines Teils eines Autos kaufen wollten, gingen wir nach etwa einer Stunde wieder zurück zur Gondelbahn und fuhren mit der selben Linie ins Tal.

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Grüsse an alle Daheimgebliebenen.

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Titicacasee

In Puno angekommen gingen wir direkt in unser vorab gebuchtes Hotel. Am nächsten Morgen spazierten wir ein wenig durch Puno, eine Stadt wie die meisten anderen hier auch: Sehr schlecht gebaute Häuser, alles irgendwie lieblos und dreckig und jeder fährt mit dem Auto wie es ihm gerade passt. Die Uferpromenade ist ziemlich schön, leider stört der viele Müll und der Geruch nach fauligem Abwasser das Bild, obwohl die Aussicht auf den Titicacasee und die umliegenden Hügel nicht zu verachten ist. Der Titicacasee liegt auf knapp über 3800 Meter Höhe und ist damit der höchste See der Welt, welcher kommerziell beschiffbar ist. Er ist etwa 15.5 mal so gross wie der Bodensee und an seiner tiefsten Stelle knapp 300 Meter tief. „Dank“ ca 18’000 illegalen Minen rund um den See (das Gebiet ist reich an Silber, Eisen und Kupfer) ist er aber sehr stark verschmutzt und in den letzten Jahren geht der Wasserstand immer weiter zurück.

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Am Hauptplatz von Puno (irgendwie heisst in jeder peruanischen Stadt der Hauptplatz „Plaza de Armas“) befindet sich eine mehr oder weniger schöne Kathedrale und einige ungewöhnlich geschnittenen Bäume, alles in allem keine herausragend schöne Stadt. Wir beschlossen also nicht allzu lange zu bleiben und buchten uns eine zweitägige Tour auf den Titicacasee.

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Am Morgen des 19. Februars wurden wir also von einem Bus bei unserem Hotel abgeholt und fuhren zum Hafen (die 5min hätten wir auch zu Fuss geschafft 😀 ). Dort trafen wir auf den Rest der etwa 25 köpfigen Reisegruppe und unseren Guide Ruben. Nach einer endlosen Rede von Ruben, in der er sich gefühlte 100 Mal wiederholt hat, bestiegen wir endlich ein Boot und fuhren hinaus auf den Titicacasee. Im Boot begann die nächste Rede von Ruben. Er hatte eine sehr unangenehme, extrem langsame Art zu Sprechen. Die Informationen, die er an uns weitergab waren durchaus interessant, man hätte allerdings das gleiche in einem 20stel der Zeit erzählen können. Nach etwa 2 Stunden Bootsfahrt (das Boot war mindestens genau so langsam wie das Sprechtempo Rubens) erreichten wir den ersten Programmpunkt unserer Tour: Die Uros Indianer auf ihren schwimmenden Inseln. Die Uros sind ein Volk, welches schon vor der Inkazeit auf selbstgebauten Schilfinseln lebte, und dies noch bis heute tut. Die kleinen Inseln (es hat etwa hundert davon, auf einer leben jeweils 4 bis maximal 10 Familien) sehen wunderschön aus, nicht nur die Inseln, sondern auch sämtliche Häuser darauf sind aus einem sehr dicken und robusten Schilf gebaut, welches hier überall wächst (und welches man praktischerweise auch gleich noch essen kann, schmeckt aber wie Schwamm). Da durch die starke Wasserverschmutzung die Uros nicht mehr nur von der Fischerei leben können, nutzen sie den Tourismus für um Geld zu verdienen. Die Art, wie uns die Uros dann aber „vorgeführt“ wurden erinnerte eher an einen Zoo, als an einen Besuch. Kaum auf der Insel angekommen wurden wir von etwa 10 Frauen in traditioneller Kleidung begrüsst, welche für uns sangen. Immer wieder wurden wir vom Guide dazu aufgefordert Fotos zu machen „auch von der Grossmutter da, die strickt gerade“. Das ganze wirkte irgendwie komisch und wir fühlten uns nicht so ganz wohl bei der Sache. Einerseits ist es für die Uros sicherlich gut durch den Tourismus einen Zusatzverdienst zu haben, andererseits könnte man den Besuch auf den schwimmenden Inseln aber auch anders gestalten. Mehr als Besuch halt und nicht nach dem Motto „heute schauen wir uns ein paar Eingeborene an“. Als alle auf der Insel waren, erschien dann der Inselchef (jede der schwimmenden Insel hat eine Art Häuptling), der uns zeigte wie sie diese Inseln bauen und wie sie traditionell fischen. Danach folgte eine viertelstündige Rundfahrt in einem der traditionellen Schilfboote (auch diese wurde vom Gesang und Tanz der Frauen begleitet) und danach konnte man noch einige Handarbeiten der Uros kaufen. Nach etwa einer Stunde bestiegen wir wieder unser Boot und fuhren weite Richtung Amantani Insel.

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Dort angekommen begrüsste uns erneut eine Gruppe von traditionell gekleideten Frauen. Wir wurden den verschiedenen Familien zugeteilt, bei welchen wir zu Mittag assen.
Nach dem Mittagessen trafen wir uns erneut mit dem Rest der Gruppe und wanderten zum höchsten Punkt der Insel. Der Spaziergang wurde immer wieder von den endlosen Reden unseres Guides unterbrochen, so dass wir für die etwa 2km fast 2 Stunden benötigten. Oben angekommen hatten wir dann endlich etwas Zeit für uns und wir konnten auf eigene Faust herumgehen und zwei alte Inkatempel auf dem Gipfel besichtigen. Nach 40 Minuten mussten wir aber schon wieder an einem Treffpunkt sein, der Zeitpunkt war genau so gewählt, dass man kurz vor dem Sonnenuntergang zurück sein musste, was uns sehr ärgerte, wäre der Sonnenuntergang vom Tempel doch wunderschön gewesen. Wie aber eigentlich immer, waren die einzigen pünktlichen wir (die Schweizer) und ein deutsches Päärchen. Alle Anderen (inklusive Guide) genossen zuerst noch den Sonnenuntergang, bevor sie dann etwa 45 min zu späht an den Treffpunkt zurückkehrten. Zurück im Dorf gab es bei der selben Familie Abendessen und danach schliefen wir auch bei der uns zugeteilten Familie. Während der gesamten Zeit bei der Familie haben sie kaum mit uns gesprochen und wir mussten in einem anderen Raum essen. Nur kurz, als sie uns ihre selbstgestrickten Waren verkaufen wollten wurden sie etwas gesprächiger. Alles in allem extrem touristisch und nicht wirklich gastfreundlich. Wahrscheindlich ist man auch irgendwann abgestumpft, wenn jeden Tag eine neue Gruppe von Touristen vorbeikommt.

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Am nächsten Morgen trafen wir uns nach dem Frühstück mit den anderen am Hafen. Wie immer kam unser Guide wieder viel zu spät. Mit dem Boot ging es weiter auf die Taquile Insel. Dort spazierten wir etwas durch ein Dorf und gingen am Mittag in ein Restaurant. Dort wurden uns beim Essen verschiedene traditionelle Tänze vorgeführt und ein Mann zeigte uns, wie er aus einem Busch Seife herstellen kann (Busch mit Stein zermahlen, mit Wasser mischen, fertig 😛 ).
Nach dem Mittagessen spazierten wir zum Hafen und fuhren dann im Schneckentempo drei Stunden lang zurück nach Puno.
Wir haben auf der Tour viele schöne Landschaften und einige interessante Dinge gesehen, für uns war sie allerdings viel zu touristisch aufgemacht und wir fühlten uns irgendwie immer ein bischen unwohl wenn uns die Leute richtiggehend vorgeführt wurden.

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Wir verbrachten nach der Tour noch einen weiteren Tag in Puno und fuhren am 22. Februar dann mit dem Bus weiter Richtung Bolivien. Am frühen Nachmittag begaben wir uns zum Busbahnhof von Puno und fuhren von dort aus drei Stunden lang bis an die bolivische Grenze. Dort mussten wir für Passkontrollen und die Einreiseformalitäten aussteigen, was aber alles problemlos verlief. Etwa 10 min nach der Grenze erreichte unser Bus das kleine Städtchen Copacabana direkt am Titicacasee. Wir assen noch etwas (Gummisteak mit Kartoffeln) und gingen danach schlafen.
Da hier in Bolivien fast nirgends Internet zu finden ist, hat es nun einige Tage gedauert, diesen Beitrag hochzuladen. Bei Gelegenheit gibt es in den nächsten Tagen Titicacasee Teil 2 😀

Grüsse an alle Daheimgebliebenen.

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Arequipa: Chachani und Colca Canyon

Nach unserem letzten Tag in Cusco nahmen wir uns am Abend des 7. Februar ein Taxi zum Busbahnhof von Cusco. Von dort aus haben wir einen Nachtbus gebucht, welcher uns in 10 Stunden nach Arequipa bringen sollte. Am Busbahnhof von Cusco herrschte ein riesiges Chaos. Hunderte von Menschen riefen durcheinander und versuchten Tickets zu verkaufen. Nach etwas suchen fanden wir dann den Schalter unserer Busgesellschaft (wir hatten das Ticket schon am Tag zuvor gekauft) und fragten dort nach, wo wir unseren Bus finden können. Nachdem wir im System erfasst wurden mussten wir noch etwas warten und konnten dann um 9:30 Uhr in den Bus einsteigen. Ich glaube, so einen gemütlichen Bus habe ich noch nie gesehen. Jeder Platz war ein riesiger Sofasessel, der zum schlafen nach hinten gelegt werden konnte. Trotz der bequemen Sessel konnten wir aber beide nicht so richtig schlafen und erreichten morgens um sieben ziemlich müde Arequipa.
Das Hotel, welches wir im Voraus gebucht hatten, liess uns zum Glück schon früh Morgens einchecken, sodass wir nach zwei Stunden in einem Bett schlafen konnten.
Am späteren Morgen machten wir uns dann auf den Weg zum Hauptplatz von Arequipa. Verglichen mit Cusco ist Arequipa keine wirklich schöne Stadt. Der Hauptplatz ist zwar von Palmen umgeben (Arequipa ist „nur“ 2500m hoch), ansonsten wirkt aber alles ziemlich lieblos.
Gegen Mittag machte ich mich auf die Suche nach einer Tour auf den Chachani. Der Chachani ist der mit über 6000m der höchste Vulkan bei Arequipa und soll für einen 6000er verhältnismässig einfach zu besteigen sein. Nach einigen Touranbietern wurde ich dann in einem kleinen sympathisch wirkenden Büro fündig. Leider war unser Bergführer gerade nicht dort. Ich buchte die Tour trotzdem und verabredete, dass wir den Bergführer am Abend im Hotel treffen würden für weitere Informationen. Am Abend erschien dann wie ausgemacht unser Bergführer Ivan im Hotel. Schon da kam er uns ziemlich komisch vor, er redete nur davon, wie hochnäsig Schweizer seien und dass er schon 26 Jahre Erfahrung habe. Jede Frage von uns (ob es Schnee auf dem Gipfel habe oder ähnliche Fragen) verstand er irgendwie als Angriff und antwortete (wenn überhaupt) ziemlich herablassend. Leider hatten wir die Tour schon gebucht und bezahlt, sonst hätten wir uns wahrscheinlich nach einem anderen Guide umgeschaut. Am nächsten Morgen wurden wir dann im Hotel abgeholt und fuhren zum Reisebüro um das Material zu packen. Dort trafen wir auch auf den Rest unserer Gruppe, ein sympathisches deutsches Pärchen. Beim Material packen gingen die Selbstverherrlichungsreden unseres Guides weiter: Er machte uns mit jedem seiner Worte klar, dass wir sowieso keine Ahnung haben und die Schweizer Berge ein Witz seien. Ich schaltete mein Hirn auf Durchzug und packte alles Nötige zusammen: Zelt, Schlafsack, Schlafmatte, Schuhe (da Ivan sagte meine Schuhe seien der letzte Dreck und ich müsse andere anziehen), Steigeisen (es hat also Schnee 😀 ) und noch einige andere Sachen. Danach fuhren wir 3 Stunden lang in Richtung Chachani und wurden dort auf 4800m höhe ausgeladen. Die erste Etappe der Tour musste mit den sehr schweren Rucksäcken bewältigt werden. wir brauchten etwa 3 Stunden, bis wir am Nachmittag das „Basislager“ auf etwa 5300m erreichten. Hier stellten wir unsere Zelte auf und Ivan kochte uns ein Abendessen. Leider war das Wetter ziemlich schlecht und wir konnten wegen des dichten Nebels gar nichts von der schönen Aussicht geniessen. Nach dem Abendessen packte Ivan ein Pulsmessgerät aus und mass unsere Sauerstoffsättigung. Nun wurde es richtig skurril: er erzählte Michi und Isabel, dass sie es mit diesen Werten wahrscheinlich nicht auf den Berg schaffen werden. Bei mir meinte er, ich hätte Werte die besser sind als die eines Sherpas und behandelte mich danach plötzlich freundlich :-S.
Um 6 Uhr gingen wir dann ins Zelt um uns auszuruhen. In der Höhe schläft man sehr schlecht, so haben wir alle wenn überhaupt nur sehr wenig geschlafen. Um Mitternacht standen wir wieder auf (wir verstehen bis jetzt nicht, warum wir so früh los mussten, wahrscheinlich wollte Ivan es einfach nur möglichst schnell hinter sich bringen), assen ein kleines Frühstück und wanderten um 1 Uhr los den Berg hoch. Isabel hatte stark mit der Höhenkrankheit zu kämpfen und entschied sich nach einer halben Stunde dazu umzukehren und im Zelt auf uns zu warten. Ivan war sichtlich zufrieden, war doch schon die erste Frau umgekehrt. Nach etwa zwei Stunden machten wir eine erste Pause. Da in dieser Höhe alles viel anstrengender ist, hatten wir in zwei Stunden erst etwa 200 Höhenmeter zurückgelegt (Ivan voraus, er bestimmte also das Tempo). In der Pause fing er dann damit an, das Michi zu langsam sei und sie solle gefälligst nicht hinsetzen weil dann alles langsamer gehe. Wir waren alle genau gleich schnell, zu mir und Ulf sagte er aber kein schlechtes Wort. Von da an hatte er es irgendwie auf Michi abgesehen: bei jeder Gelegenheit wurde sie kritisiert und er sagte immer wieder, dass Sie es sowieso nicht schafft, um dann anzufügen, dass alles nur eine Sache der Einstellung sei. Weitere 200 Höhenmeter später mussten wir dann die Steigeisen montieren. Wir hatten alle drei ziemlich Mühe damit, da wir darin einfach keine Übung haben. Ivan schaute uns beim montieren zu, um uns dann, als alle fertig waren mitzuteilen, dass wir es in der falschen Reihenfolge gemacht haben und noch einmal von vorne anfangen können, kein Problem bei einigen minus Graden und mit eingefrorenen Fingern. 😦 Erneut hackte Ivan aber nur auf Michi herum und mir platzte irgendwann der Kragen. Als ich ihn zur Rede stellte was das soll war er sofort eingeschnappt und sagte uns wir sollen besser umkehren, da er ja schon immer gewusst habe, dass wir ihn nicht respektieren und das Gefühl haben Schweizer seien die Besten. Als Rache beschleunigte er anschliessen stark das Tempo (wahrscheinlich um uns zu beweisen dass wir zu faul sind). Auf etwa 5800m waren uns seine ständigen Beleidigungen dann endgültig zu viel. Als er gemerkt hat, dass wir ihm auch in seinem schnellen Tempo gut nachkommen warf er Michi vor, sie hätte ein schlechtes Gleichgewicht und es sei gefährlich mit ihr.
Wir entschieden uns, dass uns das so keinen Spass macht (und ich wahrscheinlich Ivan bald mit einem Eispickel erschlagen hätte). So zogen Ivan und Ulf alleine weiter Richtung Gipfel und wir schauten auf 5800m bei endlich schönem Wetter der langsam hell werdenden Berglandschaft zu. Ein wunderschöner Anblick, auch wenn wir nicht bis zum Gipfel hoch sind, hat sich der Aufstieg bis hierhin auf jeden Fall gelohnt. Der Abstieg zum Basiscamp dauerte dann nur etwa eine Stunde. Es war ziemlich witzig, im Tiefschnee den steilen Hang hinunter zu hüpfen. Zurück im Basiscamp machte ich dann, was ich eigentlich auf dem Gipfel vorgehabt hätte. Vor einer wunderschönen Bergkulisse und bei strahlend schönem Wetter fragte ich Michi, ob sie mich heiraten möchte. Sie sagte ja und wir feierten mit dem extra zu diesem Zweck mitgeschleppten Champagner bis Ivan und Ulf vom Berg zurückkamen. Trotz nichterreichen des Gipfels waren wir bester Laune. Diese konnte uns auch Ivan bei seiner Rückkehr nicht mehr verderben obwohl er es mit allen Mitteln versucht hat. Als das Zelt abgebaut und die Rucksäcke gepackt waren, machten wir uns auf den Weg zurück zum Auto. Unterwegs schickte mich dann Ivan noch absichtlich in die falsche Richtung den Berg hinunter, so dass ich mit dem schweren Rucksack alles wieder hoch musste (die anderen durften oben auf dem Weg warten, nur mir sagte er, ich müsse den Berg runter). Einen so schlechten und bösartigen Guide hatten wir bis jetzt auf unserer ganzen Reise noch nicht.

Die ganze Geschichte aus meiner(Michis) Sicht:
Ich habe mich riesig auf die Bergbesteigung gefreut. Chachani gilt als einfach, der einzige Unterschied zu anderen Bergen ist die ungewohnte Höhe, wie der Körper damit umgeht weiss man erst, wenn man da ist. Ivan war mir von Anfang an nicht sympatisch, aber er ist sehr erfahren und das zählt bei einem solchen Unternehmen auch etwas, dachten wir.
Nachdem mir Ivan beim Abendessen mitgeteilt hat, dass meine Sauerstoffsättigung sehr schlecht sei und er mich unter diesen Umständen nicht auf dem Gipfel sehe habe ich mir noch nicht viel daraus gemacht. Ich habe die Höhe gespührt, alles ist anstrengend und man ist bei der kleinsten Bewegung ausser Atem. Aber mir ging es viel besser als Isabel, welche unter starken Kopfschmerzen und Übelkeit litt und im Gegensatz zu allen Anderen konnte ich auch schlafen. 🙂 Um 12 nachts ging es los, im Schneckentempo und flachen zick-zacks den Berg hinauf. Anfangs ging es ziemlich gut, Sämi war fit wie ein Turnschuh und machte einen Eindruck, als könne er den Berg auch locker hochjoggen. So gut ging es mir nicht und ich war dankbar für das langsame Tempo, zwei Schritte zu schnell und schon blieb mir wieder die Luft weg. Aber dann fing Ivan an auf mir herumzuhacken. Immer wieder erklärte er mir, dass nun ein perfekter Zeitpunkt für mich wäre umzukehren, obwohl ich nichts dergleichen erwähnt habe. Warscheinlich war ich ihm einfach zu langsam und stand seiner Frühzeitigen Rückkehr nach Arequipa im Weg. Meiner Einstellung ging es Anfangs wunderbar, aber mit jedem weiteren Angriff von Ivan verlor ich etwas von meinem Elan, ich war irgendwann einfach nur noch wütend und Spass hatte ich so keinen. Nach einem längeren Vortrag darüber, dass ich in Pausen gefälligst stehen bleiben soll, da ich sonst kurz vor dem Gipfel zu kalt hätte und dann alle umkehren müssen und einem darauffolgenden Vortrag über Anstand und Achtung war bei mir dann fertig und ich den Tränen nahe. Sämi und Ulf taten ihr bestes mich zum weitergehen zu bewegen und ich gab mir noch einmal einen Ruck und ging weiter aber Ivan hatte gemerkt, dass er mich fast so weit hatte aufzugeben und ging in zügigerem Tempo gerade den Berg hoch, so dass ich wirklich kaum mehr mithalten konnte; ich hatte genug und wollte zurück. Sämi begleitete mich, er hatte die Idee auf den Sonnenaufgang zu warten, aber ich war in diesem Moment keine gute Gesellschaft, meine Füsse waren zu kalt und meine Laune schlecht. Also kam er halt mit mir ins Tal. Ich packte mir im Camp einen Stuhl und setzte mich in die Sonne 😛 aber Sämi stürmte irgendwas von toller Aussicht und ich müsse kommen und nachdem er nicht locker liess ging ich halt auch an den Abhang die Aussicht anschauen und dann kam die grosse Überraschung. Ein Heiratsantrag. Also ich habe es ihm ja wirklich nicht einfach gemacht. 😀 Da schleppt er einen Champagner auf den Berg und weil ich so unausstehlich bin auch wieder den Berg hinunter. In diesem Moment hätte ich mit allem gerechnet, aber nicht mit einem Antrag. WOW! Dieser Ausflug war definitiv gerettet. 🙂

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Nach drei Stunden im Auto erreichten wir Arequipa, gaben unser Material zurück. Ivan war sogar noch so dreist uns um Trinkgeld zu bitten, ich erklärte ihm dann freundlich, wann ein Guide Trinkgeld bekommt und wann nicht (er ist der Erste, dem wir nichts gaben). Danach verliessen wir das Reisebüro und gönnten uns zur Feier des Tages die Präsidentensuite im Hotel inklusive Whirlpool im Zimmer, um unsere Verlobung zu feiern :-D.

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Im Vergleich zur Machu Picchu Tour hatten wir am nächsten Morgen kaum Muskelkater. So spazierten wir etwas in Arequipa umher (wirklich keine schöne Stadt) und machten uns af die Suche nach einer Tour in den Colca Canyon, der tiefsten Schlucht der Welt (Vom höchsten Gipfel bis zum Fluss 4100 m Höhendifferenz). Da die Trekking Touren alle um drei Uhr Morgens starten stellten wir uns dann unsere eigene Tour zusammen: erster Tag Sightseeing mit dem Bus, zweiter Tag treffen mit der Trekking Gruppe und anschliessend zwei Tage wandern. Am Abend liessen wir es uns nochmal so richtig gut gehen und gingen bei Gaston Essen. Das Restaurant machte seinem Ruf alle Ehre, das Essen war hervorragend (noch besser, als das peruanische Essen ohnehin schon ist).
Am 13. Januar wurden wir pünktlich um 8 Uhr bei unserem Hotel von einem grossen Bus abgeholt und starteten in den wahrscheinlich tourististen Tag unserer Reise. Zuerst fuhren wir Richtung Colca Canyon. Nach zwei Stunden gab es eine Pause bei einem Verkaufsstand wo man Alpakakleidung (zu überteuerten Preisen) kaufen konnte. Danach fuhren wir in das Naturschutzgebiet wo wir Vicunias (die ausschliesslich wild lebenden Vorfahren der Alpakas) beobachten konnten. Unterwegs erzählte unsere Guide allerlei mehr oder weniger interessante Fakten über den Canyon und die darin lebenden Tiere. Wir hielten auch bei einem Gehege mit schön geschmückten Alpakas und Lamas um diese aus der Nähe zu sehen und den Unterschied zu lernen, also das ist so: Alpakas sind klein, Lamas sind gross :-). Am frühen Nachmittag erreichten wir Chivay, die grösste „Stadt“ im Canyon und bezogen dort unsere Unterkunft für die Nacht. Anschliessend ging ein Teil der Reisegruppe zu den nahe gelegenen heissen Quellen um zu baden. Da wir in der Zwischenzeit wissen, dass die Thermalquellen in Peru selten sonderlich schön sind, verbrachten wir die Zeit im Dorf. Wir setzten uns auf den Hauptplatz, spielten etwas mit den Hunden (die Strassenhunde sind in Peru überall extrem freundlich und zutraulich) und machten uns Gedanken wie, wann und wo wir heiraten wollen.
Am Abend gingen wir mit der ganzen Gruppe in ein Restaurant. Es gab Pizza und dazu wurden uns peruanische Volkstänze vorgeführt.

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Nach dem Essen gingen wir dann zeitig schlafen, um fit für den nächsten Tag zu sein, da hiess es nämlich bereits um 5 Uhr aufstehen. Um 6 Uhr fuhren wir los, hielten unterwegs an einigen wirklich schönen Aussichtspunkten und erreichten kurz nach 8 den „Cruz del Condor“, einen Aussichtspunkt bei dem die Chance Andenkondore zu sehen besonders gross sein soll. Obwohl bei unserer Ankunft weit und breit keiner der weltgrössten flugfähigen Vögel zu sehen war, hatten wir etwas später dann doch noch Glück, und wie: insgesamt 9 Andenkondoren konnten wir beim Kreise drehen und beim in der Sonne sitzen zuschauen, laut unserem Guide zu dieser Jahreszeit eher die Ausnahme als die Regel. Obwohl wir mit unserer Kamera im Allgemeinen ja sehr zufrieden sind, war dies wieder einmal einer der Momente, in denen wir die Möglichkeiten eines leistungsstarken Teleobjektivs vermissten.

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Um 9 Uhr verabschiedeten wir uns dann von unserer Reisegruppe und trafen auf die Trekkinggruppe (welche ausser uns nur noch aus Ron (einem Kanadier) und dem Guide Nestor bestand). Hier hatten wir mit dem Guide wieder Glück: Nestor war ein sehr freundlicher und lustiger Guide mit einem grossen Wissen über den Canyon mit seiner Flora und Fauna. Beim Startpunkt der Wanderung wartete ein kleiner Hund auf uns, welcher uns begleitete. Laut Nestor hat es in dem Dorf 18 Hunde, welche tagtäglich die Wandergruppen begleiten, um so an ein par Streicheleinheiten und etwas Essen zu kommen. Der erste Teil des Trekkings war eine Härteprobe für unsere Knie. 1100m ging es ziemlich steil den Berg hinunter zum Fluss, welcher den Canyon geschaffen hat. Danach, mit etwas weichen Knien, wanderten wir noch eine Stunde zu einem kleinen Dorf in dem es Mittagessen gab, immer begleitet von in der Zwischenzeit zwei Hunden. Unterwegs pflückte uns Nestor immer wieder die verschiedensten Früchte die hier einfach so am Wegrand wachsen (inklusive den süssesten Feigen die wir je gekostet haben). Nach dem Mittagessen führte der Weg tiefer in das Tal hinein. Mal bergauf, mal bergab wanderten wir etwa drei Stunden lang durch wunderschöne Landschaften vorbei an beeindruckend hohen und steilen Felswänden. Nach dem letzten etwa 300m hohen Hügel erreichten wir am Nachmittag einem mitten im Tal gelegene Oase. Hier herrscht eine Art Mikroklima, sodass in einem kleinen Abschnitt des Tales eine fast schon tropische Vegetation vorherrscht. Von einem wunderschönen Wasserfall wird hier Wasser in kleine Becken geleitet, in denen wir uns nach der Wanderung abkühlen und erfrischen konnten.
Wir hatten etwas Zeit die Oase anzuschauen, bevor es dann einen Teller Suppe und Spaghetti zum Abendessen gab. Auch für die Hunde gab es einen Teller Spaghetti :-D. Gleich darauf legten wir uns ins Bett, da am nächsten Morgen nochmal ein steiler Aufstieg auf uns wartete.

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Um 4:30 Uhr läutete der Wecker und wir machten uns bereit für die letzte Etappe der Wanderung. Um die Ortschaft zu erreichen, von der aus die Wanderung begonnen hat mussten wir 1200 Höhenmeter auf einem Zick-Zack Pfad den Berg hinauf überwinden. Mit frischem Elan und einer guten Portion Ehrgeiz erreichten wir bereits nach zwei sehr anstrengenden Stunden den Gipfel auf 3250m. Leider war die erhoffte Aussicht vom Nebel verborgen, sodass wir bald ins nächstgelegene Dorf weiterwanderten. Dort gab es ein Frühstück und wir verabschiedeten uns von unserem Guide Nestor, der bereits mit der nächsten Gruppe auf die selbe Wanderung aufbrach. Auch eine gruppe von etwa fünf Hunden wartete bereits wieder auf neue Touristen.

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Zurück nach Arequipa fuhren wir wieder in einem Touristenbus. Dieser hielt wieder an allen möglichen Orten und wir erreichten erst am Abend die Stadt. Dort schliefen wir noch eine letzte Nacht.

Am 16.Februar fuhren wir am Morgen mit dem Taxi zum Busbahnhof von Arequipa um von dort aus nach Puno am Titicacasee zu gelangen. Am Busbahnhof wurde uns dann erklärt, dass der von uns gebuchte Bus gestrichen wurde und wir den späteren nehmen müssen. Wir verbrachten also drei Stunden rund ums Busterminal bevor wir dann endlich den (leider viel weniger luxuriösen) Bus besteigen konnten. Der Bus hatte keine Lüftung und die Fenster liessen sich auch nicht öffnen, so stank es bereits beim einsteigen ziemlich stark. Um 12:30 fuhren wir dann endlich los, brauchten wegen des Verkehrs aber mehr als eine Stunde um aus der Stadt rauzukommen. Nach weiteren zwei Stunden begann es leicht zu schneeregnen und der Bus blieb plötzlich mitten auf der Strasse stehen. Nach einer halben Stunde stiegen wir aus um nachzusehen was los ist und entdeckten einen zweiten Bus, der umgekippt quer auf der Strasse lag. Hier war absolut kein Durchkommen und wir mussten einfach abwarten bis der Unfall geräumt wird. Irgendwann war die Strasse dann tatsächlich wieder frei und wir erreichten um 21:30 Uhr endlich Puno.

Grüsse an alle Daheimgebliebenen.

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Machu Picchu Tour und Ollantaytambo

Am Morgen des 31. Januars hiess es für uns früh aufstehen. Um 04:30 Uhr klingelte bereits unser Wecker. Nachdem wir all unser Zeug zusammengepackt hatten, gingen wir los zum mit dem Tourguide vereinbarten Treffpunkt. Wir haben uns eine 4-Tages Tour zum Machu Picchu gebucht welche durch den Peruanischen Dschungel nach Agua Calientes gehen soll. Um 05:40 Uhr wurden wir abgeholt und trafen auf den Rest unserer Reisegruppe. Ein bunter Haufen aus Amerikanern, Kanadiern, Argentinier, Österreicher, Schotten, Engländern und unserem Peruanischen Tourguide „Teddy“.
Nach einer fast zweistündigen Fahrt assen wir ein kurzes Frühstück und nach weiteren 50 Minuten im Auto erreichten wir einen Pass auf 4350 Metern über Meer. Von dort aus startete der erste Programmpunkt unserer Tour: 3000 Höhenmeter auf dem Mountainbike ins Tal fahren :D. Trotz starkem Nebel und regnerischem Wetter machte die Abfahrt riesen Spass. Dank fehlender Schutzbleche und 14 Bachdurchquerungen waren wir am Ende komplett durchnässt.

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Nach der Abfahrt gab es ein Mittagessen und danach fuhren wir mit dem Auto ins nächstgelegene Dorf. Hier auf nur noch 1250m Höhe war das Wetter angenehm warm und der karge Wald des Hochlandes wechselte zu dichtem Dschungel. Am Nachmittag wanderten wir dann ca. 2 1/2 Stunden zum Ort wo wir übernachteten. (ohne die zwei Amis unserer Gruppe hätte die Strecke 45 Minuten gedauert :-S).

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Die erste Nacht verbrachten wir in einer abgelegenen Lodge, wo wir von der dort lebenden Familie bewirtet wurden. Überall rund ums Haus lebten haufenweise Tiere neben Hühnern und Meerschweinchen auch noch eine Katze, zwei Hunde und ein äusserst zahmer Papagei der versuchte jedem auf den Kopf zu klettern. Nach einem sehr schmackhaften peruanischen Abendessen tranken wir mit dem Rest der Gruppe noch ein Bierchen und gingen danach früh schlafen, um am nächsten Morgen fit zu sein.

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Der nächste Tag startete mit einem reichhaltigen Frühstück und einer kurzen Erklärung zu den verschiedenen Produkten, welche von der Familie angebaut werden. Anschliessend bekamen wir mithilfe irgendeiner Frucht Inka-Kriegsbemalungen verpasst (eine richtige Touri Tour eben) und posierten noch mit der Familie für Abschiedsfotos. Ca. um 11 Uhr marschierten wir dann los richtung Dschungel. Nach etwa einer Stunde Wanderung erreichten wir den alten Inkapfad Richtung Machu Picchu. Der Pfad ist etwa einen Meter breit und führt entlang einer beinahe senkrechten Felswand das Tal hinauf. Rechts von uns befand sich eine Steinwand, linkerhand ging es ca. 500m beinahe senkrecht herunter zum Fluss. Kein weg für Leute mit Höhenangst.

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Nach dem Mittagessen und weiteren zwei Stunden Wanderung erreichten wir ein weiteres Highlight der Tour. Um eine Schlucht zu überwinden befand sich an der Stelle ein gespanntes Stahlseil mit einem Metallkorb und auf beiden Seiten ein Peruaner der einem an einem Seil über die Schlucht zog. Jeweils zu zweit konnten wir in den Metallkorb sitzen und die wenige Minuten dauernde Fahrt über den etwa 50m hohen Abgrund geniessen 😀 .

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Auf der anderen Seite setzten wir unsere Wanderung fort und erreichten am späten nachmittag die heissen Quellen von Santa Theresa. Hier konnten wir im etwa 35° warmen Wasser entspannen. Da die heissen Quellen hier ein beliebtes Ausflugsziel sind, waren sie leider ziemlich überlaufen mit Besuchern. Da es beim Verlassen der Quellen bereits dunkel war nutzte irgendein Besucher die Gunst der Stunde und erleichterte mich um mein Portemonnaie. Glücklicherweise war nichts wichtiges drin, so dass wir unsere Reise problemlos (mit ein paar Nuevo Soles weniger) fortsetzen können. Von den Quellen aus fuhren wir mit dem Bus nach Santa Theresa wo ein gutes Abendessen auf uns wartete. Ein Teil unserer Gruppe ging nach dem Essen noch feiern, worauf wir aber verzichteten, da wir am Morgen wieder früh aufstehen mussten.

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Der Nächste Tag startete mit einem Frühstück im selben Restaurant. Mit vollem Magen aber immer noch müde hiess es Ausrüstung fassen fürs Ziplining. Mit einem „Klettergstältli“ und dicken Handschuhen ausgerüstet fuhren wir mit dem Bus eine halbe Stunde den Berg hoch. Von dort aus sind 6 lange Stahlseile mit einer Gesamtlänge von 2,4km im Zickzack über das Tal gespannt. Mit kleinen Rollen konnten wir uns dann in ebendiese einhängen und mit bis zu 80 km/h über den Fluss sausen. Nach dem letzten Seil wartete noch eine 200m lange Hängebrücke auf uns über die wir balancieren konnten. Alles in allem ein spassiger Vormittag.

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Am Mittag fuhren wir mit dem Bus ein Stück dem Fluss entlang und wanderten noch eine halbe Stunde zu einem Restaurant. Dort gab es ein gutes aber etwas knapp bemessenes Mittagessen gefolgt von einer Stunde Mittagsschlaf in Hängematten. Am Nachmittag wanderten wir noch die letzten drei Stunden nach Aguas Calientes (das Dorf unterhalb von Machu Picchu). Unterwegs erzählte uns Teddy (unser Guide) allerlei interessantes über die hier vorkommenden Pflanzen und Tiere. Nach dem Abendessen (gefüllte Avocados und Lomo Saltado, mmmhhhh) gingen wir erneut früh zu Bett, da der letzte Tag der anstrengendste werden sollte.

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Um 04:00 Uhr wurden wir von unserem Wecker unsanft aus dem Schlaf gerissen, packten rasch unsere Sachen zusammen und marschierten noch vor dem Frühstück los Richtung Machu Picchu. Wir hatten uns mit Teddy um 6 Uhr beim Haupteingang verabredet und waren selbst etwas erstaunt, dass wir für die 400 Höhenmeter nur 40 Minuten benötigten. So waren wir etwas zu früh oben und konnten noch einige Zeit die Ruinen auf eigene Faust erkunden. Bei unserer Ankunft war das Wetter noch ziemlich neblig, besserte sich aber zum Glück im Verlauf des Tages. Um halb 7, als unsere Gruppe komplett war (bis auf die beiden Amis, welche wieder 2 1/2 Stunden für den Aufstieg brauchten) startete unser Rundgang durch Machu Picchu. Teddy wusste erneut allerlei interessantes zu erzählen, sodass die Zeit wie im Flug verging. Um 8 Uhr verabschiedete Teddy sich dann von uns und wir konnten den Rest des Tages verbringen wie wir wollten. Wir entschieden uns einen nahe gelegenen Berg (Machu Picchu Montana) zu besteigen um von dort die Aussicht über die Region zu geniessen. Der Weg den Berg hinauf bestand aus 2500 unregelmässigen Steinstufen die immer knapp am Abgrund den Berg hoch führten. Weitere 1 1/2 Stunden und 600 Höhenmeter später erreichten wir den Gipfel. Wow, was für eine Aussicht. Auf drei von vier Seiten fällt der Berg fast senkrecht 1000m ins Tal ab. Machu Picchu erscheint von hier oben winzig klein. Leider haben wir nicht ans Gipfelbier gedacht, also gab es ein paar Salzkracker und Wasser als Mittagessen. Wir verbrachten fast 2 Stunden auf dem Gipfel, genossen die Aussicht und redeten mit den wenigen anderen Touristen welche sich hier hoch verirrten. Um 2 Uhr Nachmittags begannen Wir unseren Abstieg auf den total 4200 Steinstufen ins Tal zurück nach Aguas Calientes. Um halb 7 bestiegen wir in Aguas Calientes den Zug Richtung Ollantaytambo. Leider war es bereits dunkel, sodass wir nicht viel von der angeblich sehr schönen Zugstrecke mitbekamen. Zwei Stunden später erreichten wir Ollantaytambo. Hier trennten wir uns von unserer Reisegruppe, welche nach Cusco weiterfuhr. Wir suchten uns ein Hostel und fielen ziemlich müde aber zufrieden ins Bett.

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Am nächste Morgen erwachten wir mit starkem Muskelkater und alles tat uns irgendwie weh. Nach dem Frühstück war unser Plan etwas spazieren zu gehen, um unsere Muskeln zu lockern (vielleicht hilft das ja gegen den Muskelkater). Die ursprünglich von den Inkas erbaute Stadt Ollantytambo wurde in Form eines Lamas angelegt. Da auch hier die Spanier in ihrem Missionierungswahn alles zerstört haben, stehen allerdings nur noch die Grundmauern der alten Stadt. Der Besitzer des Guesthouses empfahl uns auf einen nahe gelegenen Hügel zu gehen, von dort aus könne man die Lama-Form besonders gut sehen. Also packten wir unser Zeug und spazierten los. Schon nach wenigen hundert Metern wurde uns klar, dass der Hügel ein weiterer 3000m Hoher Berg ist. Trotz Muskelkater und schmerzenden Gliedern packte uns der Ehrgeiz und wir wanderten die 500 Höhenmeter bis zum Gipfel hoch. Der Weg dorthin war ziemlich steil, aber wunderschön. Überall am Wegrand wachsen Orchideen und blühende Kakteen. Hin und wieder flog uns ein Kolibri über den Weg und steil in den Fels gebaut säumen alte Inkaruinen den Pfad. Endlich auf dem Gipfel angekommen verschlechterte sich leider das Wetter. Es begann stark zu stürmen und zu regnen. Wir genossen also nur wenige Minuten die Aussicht in das heilige Tal und Ollantaytambo und machten uns dann wieder zügig an den Abstieg.

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Zurück im Dorf genossen wir ein deftiges peruanisches Abendessen und lagerten danach unsere geschundenen Beine hoch :-D.

Am 5. Februar machten wir uns am Morgen auf den Weg zurück nach Cusco. Der kleine Bus von Ollantaytambo nach Cusco hält alle paar Minuten um Leute am Strassenrand ein- und aussteigen zu lassen. Dafür führt der Weg durch wunderschöne Landschaften, vorbei an kleinen Dörfern, grossen Feldern und über einen 4000m hohen Pass. Gegen Mittag erreichten wir Cusco, wo wir als erstes ein Hotel bezogen und danach durch die verschiedensten Märkte streiften und allerlei Zeug kauften.
Heute sind wir noch den letzten Tag in Cusco. Unsere Beine schmerzen immer noch ein wenig, fühlen sich aber schon wieder viel besser an. Heute Abend werden wir mit dem Nachtbus nach Arequipa fahren.

Grüsse an alle Daheimgebliebenen.

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Von Amsterdam nach Cusco

Da die zweite „Hälfte“ unserer Weltreise durch Südamerika gehen soll, verliessen wir am 3. Januar Amsterdam in Richtung Süden. Am Nachmittag fuhren wir zum Flughafen und begannen von dort aus unsere 52 Stündige Reise nach Peru. Zuerst flogen wir drei Stunden nach Madrid und von dort aus 13 Stunden nach Buenos Aires. Dort kamen wir am frühen Morgen (Ortszeit) ziemlich erschöpft von einer fast schlaflosen Nacht im Flugzeug an. Nun begann der schwierigere Teil der Reise. zuerst einmal mussten wir weitere 13 Stunden am Flughafen verbringen (leider ist der Kaffee hier auch nicht günstiger als an Schweizer Flughäfen). Gegen Abend wollten wir dann für unseren Flug nach Cusco einchecken. Wegen irgend einem Fehler im System wurde uns mitgeteilt, dass wir unser Gepäck bei jeder Zwischenlandung abholen und neu einchecken müssen. um etwa 9 Uhr Abends startete dann unsere Maschine nach Santa Cruz. Da wir dort ja wieder zum Checkinschalter mussten (wegen dem Gepäck) hiess es erst einmal anstehen für ein Bolivianisches Visum. Dies funktionierte zwar einwandfrei, allerdings erstaunten uns die Bolivianischen Zollkontrollen ein wenig. Am Zoll befand sich ein grosser roter Knopf, welcher an einen Zufallsgenerator gekoppelt ist. Jeder der durch will muss einmal drücken, worauf eine rote oder eine grüne Lampe aufleuchtet. Bei Michi leuchtete es grün, bei mir rot. Daraufhin wurde mein Gepäck „Durchsucht“. Das geht auf Bolivianisch: Rucksack öffnen, feststellen dass sich zuoberst Dreckwäsche befindet, Rucksack wieder schliessen, durchwinken :-D. Da könnten sie die Kontrollen gerade so gut auch sein lassen. Nach allen Kontrollen waren wir nun also in Bolivien. Hier mussten wir erneut sieben Stunden auf den nächsten Flieger warten. An einem Flughafen, der genau so ausschaut, wie man sich einen Bolivianischen Flughafen vorstellt nicht gerade ein Vergnügen. Am Nächsten Morgen öffnete dann aber irgendwann der Checkinschalter, wir konnten unsere Rucksäcke aufgeben und uns (erneut vorbei an der Zollkontrolle) zum Gate begeben. Wie nicht anders zu erwarten, wurde nun auch noch mein Handgepäck „durchsucht“ :-).
Weitere drei Stunden Flugzeit später landeten wir in Lima, wo nochmal dasselbe auf uns wartete. Für Visa anstellen, Gepäck abholen, Zollkontrolle, Einchecken, Zollkontrolle, einsteigen, weiterfliegen. Dann, nach endlosen 52 Stunden Reise landeten wir endlich am Nachmittag des 5. Januars in Cusco. Cusco ist die ehemalige Hauptstadt des Inkareiches und liegt in einem „Tal“ auf 3400m Höhe. Dementsprechend ist hier auch die Temperatur ziemlich kühl. Wir namen uns vom Flughafen ein Taxi ins Hotel und wo wir einfach nur noch schlafen wollten.
Astat am nächsten Morgen mit neuer Energie aufzuwachen hatten wir beide ziemliche Kopfschmerzen. eine Folge des zu schnellen Höhenwechsels von Meereshöhe auf 3500m (unser Hotel befand sich nochmal ein bisschen über der Stadt). Die Einheimischen schwören bei Höhenkrankheit auf das Kauen von Kokablättern. Mann kann hier überall Kokatee, Kokasüssigkeiten und ganze Kokablätter kaufen. Da diese nur minimalste Dosen Kokain enthalten (man müsste anscheinen 14 kG Blätter essen um eine berauschende Wirkung zu spüren) versuchten wir, ob die Kokasüssigkeiten wohl gegen die Kopfschmerzen helfen. Wir merkten aber rein gar nichts (wahrscheinlich hätten wir 14 kG davon essen sollen). Glücklicherweise gingen die Kopfschmerzen im verlauf des Tages dann von selbst wieder weg. Ein weiterer Effekt dieser Höhe ist, das alles um einiges anstrengender ist als normalerweise. So mussten wir für die etwa 50 Höhenmeter zum Hotel zwischendurch eine Pause einlegen, da wir völlig ausser Atem waren. Zum Glück gewöhnt man sich nach wenigen Tagen an die Höhe.
Die nächsten drei Tage verbrachten wir damit uns die Stadt anzuschauen. Unserer Meinung nach eine der schönsten Städte welche wir bis jetzt gesehen haben. Im Stadtzentrum wechseln sich alte Spanische Kathedralen mit noch älteren Inkamauern ab. Irgendwie ist die gesamte Altstadt ein Museum.

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Am vierten Tag in Cusco machten wir uns auf die Suche nach einer Spanischschule um einige Spanischgrundlagen zu erlernen, was uns hoffentlich das Reisen etwas erleichtert. Wir wurden in einer Schule namens „Antiguo Mundo“ fündig, wo wir uns 2 1/2 Wochen Privatunterricht buchten (Besten Dank Mami und Papi, wir haben das Geld gut investiert 😀 ). Wir haben uns für diese Zeit eine Wohnung gemietet, welche wir mit zwei Amerikanern teilen. Mal wieder eine Wohnung mit Küche zu haben, haben wir sehr vermisst. Allerdings ist hier wegen der Höhe das Kochen eine richtige Herausforderung. 3-Minuten Eier dauern hier 8 Minuten und unser Versuch Spätzle zu machen ist kläglich gescheitert. Da die Flüssigkeit im Teig zu sieden beginnt bevor das Ei stockt, entsteht im Wasser eine fluffige Masse die niemals fest wird :-S. Zumindest eine Rösti mit Ramplätzli haben wir zustande bekommen :D.
Zwischen den „Schuhltagen“ machten wir immer mal wieder Tagesausflüge zu verschiedenen Inkaruinen rund um die Stadt. Leider wurden die Gebäude der Inkas alle von den Spaniern zerstört, sodass nur noch Ruinen übrig sind. Die Natur rund um die Ruinen ist aber wunderschön, trotz einer Höhe von bis zu 4000m wachsen hier noch Bäume. Abgesehen von einigen speziellen Pflanzenarten ähnelt die Vegetation hier ziemlich dem Schweizer Hochjura. Nur hat es hier zusätzlich noch Kolibris, Stabheuschrecken und Alpakas :D.

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Das Essen hier ist wunderbar und wir können endlich wieder Brot und (guten) Käse kaufen. An den Märkten hier gibt es eine riesige Auswahl tropischer Früchte und Alpakafleisch schmeckt hervorragend. Ein Essenshighlight hier sind die Meerschweinchen, genannt Cuy. Sie gelten hier als die top Delikatesse und werden normalerweise an Hochzeiten (der reicheren Familien) gegessen. Cuy ist hier so beliebt, dass in der grössten Kathedrale der Stadt ein riesiges Bild hängt, welches Jesus mit seinen Jüngern beim letzten Abendmahl am Meerschweinchen essen zeigt. Diese Delikatesse wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Wir besuchten mit einer unserer Spanischlehrerinnen ein Restaurant welches Cuy zubereitet. Für etwa 8.- (für Peru ziemlich teuer) erhält man ein halbes Meerschweinchen mit Teigwaren, Kartoffeln und einer gefüllten Chili. Das Fleisch schmeckt gut, wenn man aber bedenkt, dass man für weniger Geld ein Rinderfilet erhält ist es das irgendwie nicht Wert. Trotzdem eine tolle Erfahrung.

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Nun geht unsere Zeit in Cusco schon wieder zu Ende. in den Nächsten Tagen wird unsere Reise weitergehen Richtung Machu Pichu (eine Ruinenstadt der Inkas).

Grüsse an alle Daheimgebliebenen.

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Kurztrip nach Europa

Am 17. Dezember verliessen wir Bali wieder und flogen nach Bangkok. Am Morgen organisierten wir uns ein Taxi welches uns zum Flughafen von Denpasar bringt. Wir hatten Glück und fanden eins, obwohl in Bali gerade irgend ein hoher Feiertag war. Nach einigen Turbulenzen im Flieger landeten wir am Nachmittag wohlbehalten am Flughafen von Bangkok. Von dort aus fuhren wir in unser Hotel, welches wir schon vorab gebucht hatten und gingen nach einem Abendessen bereits wieder schlafen. Am nächsten Morgen gingen wir von unserem Hotel aus zur Khao San Road, der wahrscheinlich tourististen Strasse von ganz Thailand. Hier wird einem alles mögliche und unmögliche angeboten: Von gefälschten Markenartikel über billiges Spielzeug, Drogen, Viagra, bis zu gefälschten Pilotenlizenzen hätten wir in wenigen Minuten alles kaufen können. Die Strasse ist voll mit aufdringlichen Verkäufern und Touristen die Selfies von sich machen. Da uns beide Spezies unsympathisch sind, verliessen wir die Strasse und machten uns in der näheren Umgebung auf die Suche nach Marktständen an denen wir noch ein paar Souvenirs kaufen wollten. Leider gab es aber auch hier nur denselben Touristenkram zu kaufen. Gegen Abend fuhren wir ca. 1 1/2 Stunden durch Bangkok zu einem Nachtmarkt, welcher laut Reiseführer besonders toll sein soll. Die lange Fahrzeit resultierte nicht etwa aus der grossen Distanz zwischen Hotel und Markt, sondern viel eher aus der Tatsache, dass man in Bangkok mit dem Auto einfach nicht vorwärts kommt. Da jeder versucht sich noch irgendwo reinzudrängen kommt am Ende gar keiner mehr vorwärts und man benötigt für 14 km 1 1/2 Stunden 😀 .
Der Markt war dann leider auch nicht so, wie wir ihn uns vorgestellt hatten. Der grösste Teil des Platzes stand leer. Nur wenige Marktstände welche den selben Touristenkrimskrams wie alle anderen verkauften waren da. Nach kurzer Zeit gaben wir resigniert auf und entschieden uns, etwas essen zu gehen und danach ins Hotel zurück zu fahren. Am nächsten Tag war ich (Sämi) wieder einmal krank und so blieben wir die meiste Zeit im Zimmer und  gingen nur zum Essen auf die Strasse.
Am 21. November checkten wir am Morgen aus dem Hotel aus und deponierten unser Gepäck an der Rezeption. Danach verbrachten wir den ganzen Tag am Chatunchat Markt, der angeblich grösste Markt Thailands. Zwischen den 6000 Marktständen kann man schon leicht die Orientierung verlieren. Dafür wird hier auch eine grössere Bandbreite an Produkten angeboten. So wirklich fündig wurden wir trotzdem nicht und verliessen den Markt nach etwa 6 Stunden mit nur einem Gürtel . Nach dem Abendessen holten wir im Hotel unser Gepäck ab und fuhren zum Flughafen. Dort mussten wir noch etwas warten, bevor um 2 Uhr morgens endlich unser Flugzeug startete. Nach 6 Stunden Flug erreichten wir Abu Dhabi, wo wir nach allen Sicherheits- und Passkontrollen nochmals 5 Stunden auf unseren Anschlussflug warten mussten. Nach weiteren 7 Stunden Flug erreichten wir am Nachmittag des 21. Dezembers Amsterdam. Schon beim Landeanflug vielen uns die Bäume ohne Laub und die Winterliche Landschaft auf. Was für ein ungewohnter Anblick nach mehr als einem halben Jahr Hochsommer :-D.
Als wir dann den Flughafen verliessen, wurden wir mit der harten Realität des europäischen Winters konfrontiert. Da wir auf unserer Reise schon lange keine warme Kleidung mehr benötigten, haben wir diese nach Hause geschickt. Nun froren wir in unseren Sommerkleidern bei 9°C (ja, wenn man sich 40°C gewohnt ist, ist das richtig kalt) wie die Schlosshunde. Also entschieden wir im Flughafen auf unser nächstes Flugzeug zu warten. Nachdem wir 8 Stunden lang irgendwie die Zeit herumgebracht hatten, konnten wir endlich das Easyjet Flugzeug nach Basel besteigen. Nach einem kurzen Flug landeten wir um 22:10 endlich in Basel. Dort wurden wir von einem Freund abgeholt (merci villmol) und konnten dann kurz nach Mitternacht wiedereinmal richtig schlafen.
Die nächsten Tage verbrachten wir damit, unsere Familien zu überraschen und mit Ihnen Weihnachten zu feiern. Da (fast) niemand von unserem Besuch in der Schweiz wusste, war es eine gelungene Überraschung. Wir genossen das Feiern und Zusammensein mit unseren Familien, mussten aber feststellen, dass wir uns so viele Leute und soviel Trubel gar nicht mehr gewohnt sind :-D.
Nach einer Woche Feiern, Familie treffen und gutem Essen, verliessen wir die Schweiz bereits wieder. am 28. Dezember flogen wir am Abend wieder zurück nach Amsterdam. Dort verbrachten wir die nächsten Tage damit die Stadt anzuschauen und immer noch zu frieren :). Nach einer Woche Amsterdam verliessen wir Europa bereits wieder in Richtung Südamerika. Dazu in Kürze mehr.

Grüsse an alle Daheimgebliebenen.

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Bali

Nach unserer Ankunft in Bali verbrachten wir zwei Tage in Kuta. Da es hier aber viel zu viele Touristen und viel zu aufdringliche Verkäufer hat, fuhren wir erneut nach Padang Bai. Wir haben in Kuta noch einen Schweizer (Alex) angetroffen, welcher uns nach Padang Bai begleitete. Da wir nun innerhalb von 2 1/2 Monaten schon das dritte mal nach Padang Bai fuhren, fühlte es sich fast schon ein bisschen an wie ein Zuhause. Die Leute kannten uns alle noch und begrüssten uns herzlich. Wir bezogen wieder ein Zimmer im selben Guesthouse wie bei den letzten beiden Besuchen und gingen anschliessend zur selben Tauchschule. Da diese allerdings schon zu viele Taucher hatten, haben sie uns eine Andere Tauchschule empfohlen. Dort trafen wir auf Irene, eine nette Schweizerin welche seit etwa 15 Jahren auf Bali wohnt und hier eine kleine Tauchschule betreibt. Die nächsten vier Tage gingen wir zusammen mit Irene und Alex tauchen. Drei Tauchgänge machten wir an unserem Lieblingstauchplatz hier, dem „Jetty“. Auch diesmal waren wir vom Tauchen in Padang Bai begeistert, wir sahen unglaublich viele Tiere, darunter einige ziemlich seltene Exemplare.

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Nach vier Tagen tauchen verabschiedeten wir uns bereits wieder und fuhren zurück nach Kuta. Gestern Abend besuchten wir hier ein Restaurant in dem jeden Montag „Jassobig“ ist, Wir Jassten mit anderen Schweizern und einer Balinesin (die erstaunlich gut Schweizerdeutsch sprach).
Morgen werden wir Bali wieder verlassen und weiter nach Bangkok fliegen.
Grüsse an alle Daheimgebliebenen.

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Tauchen in Flores und Komodo Teil 2

Die letzten Tage verbrachten wir immer noch in Labhuan Bajo auf Flores. Da es in dieser kleinen Ortschaft nicht viel zu sehen gibt, verbrachten wir die meiste Zeit mit Tauchen. Da zur Zeit absolute Nebensaison ist, waren wir immer in kleinen Gruppen unterwegs (meist 2-4 Taucher). Vom 1. bis 3. Dezember machten wir eine Tauchsafari, das heisst wir waren 3 Tage auf einem Boot, auf welchem wir auch schliefen. Um unser Budget etwas zu schonen nahmen wir uns keine Kabiene, sondern schliefen auf dem Bootsdeck. So konnten wir 30% Rabat aushandeln :D.
Bei unserem allerletzten Tauchgang im Komodo Nationalpark sind wir noch auf etwas ganz speziellen gestossen: einen Blauringkraken. Diese kleinen Tintenfische (Körper ca. 2cm) sind wunderschön und zählen als das 7. giftigste Tier der Welt :-O. Zum Glück war er überhaupt nicht agressiv und liess für die Fotos seine Blauen Ringe wunderschön aufleuchten.
Am 8. Dezember verabschiedeten wir uns wiedereinmal von allen und flogen zurück nach Denpasar Bali. Da es zum Tauchen nicht viel mehr zu schreiben gibt, hier einige der schönsten Fotos welche wir geschossen haben.

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Grüsse an alle Daheimgebliebenen.

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Tauchen In Flores und Komodo

Am 21. November stand dann endlich wieder mal Tauchen auf dem Programm :-D. Wir tauchten 6 Tage am Stück und machten jeweils 2-3 Tauchgänge pro Tag. Eines der Highlights hier sind die Mantarochen, welche wir mehrmals beobachten konnten. Bei zwei Tauchgängen hatte es besonders viele die erstaunlich nahe kamen. Man hätte nur die Hand ausstrecken müssen um sie zu berühren (was wir natürlich nicht machen). Die übrigen Tauchgänge haben wir ebenfalls viel gesehen: Haie, Schildkröten, riesige Fischschwärme, Haufenweise Krebse und Garnelen und natürlich hat es hier auch wieder einige Schnecken :-P.
Am 27. & 28. November machten wir Tauchpause und schauten uns Labhuan Bajo etwas genauer an. Hier gibt es eigentlich nicht viel: ein Hafen, eine lange Strasse mit Häusern und ein paar kleine Seitengässchen.
Die Nächsten Tage werden wir hier noch ein bisschen weitertauchen.

Wie immer: Um Fotos in voller Grösse zu betrachten, einfach draufklicken.

 

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Grüsse an alle Daheimgebliebenen.

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Bako Nationalpark und Kuala Lumpur

Am 16. November standen wir am morgen früh in Kuching auf, packten unsere Sachen und genossen das Frühstück im Hotel. Da wir in der Zwischenzeit den Bus verpasst hatten, bestellten wir uns ein Taxi zum Bako Nationalpark, es brachte uns in ein kleines Dorf, in dem die Boote zum Parkeingang ablegen. Nach etwa 20 Minuten Bootsfahrt sind wir im Park angekommen. Wir gingen zum Office und erkundigten uns nach einem Zimmer. Glücklicherweise hatten sie noch eins für uns und so deponierten wir unser Gepäck im Zimmer und machten uns für eine Wanderung bereit. Der Bako Nationalpark ist ziemlich klein, aber das tolle an ihm ist, dass man ihn auf ausgewiesenen Trails ohne Guide erkunden darf. Bereits gleich neben unserem Zimmer turnten ein paar Proboscis monkeys (Nasenaffen) in den Bäumen herum und so verbrachten wir noch einige Zeit damit diese zu beobachten.
Danach spazierten wir los, zu unserem Glück hatte sich die Sonne etwas hinter ein paar Wolken verkrochen, trotzdem war es sehr heiss. Die ersten paar hundert Meter ging es sehr steil durch den Dschungel den Berg hinauf, schwitzend kamen wir auf eine karg bewachsene Ebene, dicht bewachsener Dschungel und offene Flächen wechselten sich ab. Wir wanderten bis zu einem wunderschönen Wasserfall, dort machten wir eine kurze Rast. Der Wanderweg ging danach noch etwa 300 Meter weiter, es ging sehr sehr steil den Berg hinunter, obwohl wir wussten, dass wir danach wieder hinauf mussten, gingen wir hinunter an den Strand. Wir erreichten eine wunderschöne Bucht, es war gerade Ebbe und so konnten wir mit trockenen Füssen die Bucht erkunden. In der Zwischenzeit war die Sonne hinter den Wolken hervor gekommen und es war sehr, sehr heiss. Wir kamen gegen Abend vollkommen verschwitzt und müde zurück zum Hotel. Dahinter hörten wir in den Bäumen etwas und schlichen uns heran. In den Bäumen sass eine ganze Familie silber Languren. Super süsse silbrige Äffchen mit mehreren Babys, die ganz kleinen sind goldig-orange gefärbt und die etwas grösseren, welche schon alleine durch die Bäume turnen sind auch schon silbrig. Wir beobachteten die Affenfamilie etwa eine Stunde lang und liessen uns dabei von tausenden von Mücken stechen, sie werden uns noch lange an diesen Abend erinnern.
Nach einem Abendessen im Parkrestaurant fielen wir müde ins Bett.

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Am nächsten Morgen mussten wir früh aufstehen, um rechtzeitig beim Flughafen zu sein. Nach der 20 Minütigen Bootsfahrt zurück nahmen wir den Bus in die Stadt und von dort aus ein Taxi zum Flughafen. Nach einem kurzen Flug landeten wir in Kuala Lumpur. Hier hatten wir uns bereits ein Hotel in der Nähe der Petronas Towers gebucht. Nach dem beziehen des Zimmers machten wir uns auf den Weg zur an die Petronas Towers angrenzende Shoppingmall. Dort gingen wir ein wenig umher, schauten dies und das an, kaufte aber nichts, da fast alle Läden darin nur Luxusartikel haben. Da das Essen in letzter Zeit eher dürftig war, gönnten wir uns am Abend in einem Japanischen Restaurant ein Shabu Shabu. Es schmeckte genau so gut wie in Japan, war dafür aber auch mindestens so teuer :-D.

Am 17. November schliefen wir etwas aus und gingen nach dem Frühstück erneut zu den Petronas Towers. Übers Internet haben wir uns eingeschrieben für eine Besichtigung der Türme. Zuerst fuhren wir zusammen mit den anderen Besuchern in den 41. Stock zur 170m hohen „Skybridge“. Von der Brücke welche die beiden Türme miteinander verbindet hat man eine schöne Aussicht über Quala Lumpur. Dass man allerdings auf einer Brücke steht und es unter einem 170m in die Tiefe geht merkt man nicht, da diese sehr gross ist. Nun wurde es noch höher: Ein Lift brachte uns in das 86 Stockwerk wo 340 Meter über dem Boden die Aussicht geniessen kann. Nach ca. 20 Minuten fuhren wir wieder nach unten wo wir geschickt den Souvenirverkäufern auswichen (die wollten 30.- für ein Foto 🙂 ).
Am Nachmittag besuchten wir den Times Square, das (nach eigenen Angaben) grösste Shopingcenter der Welt. Hier gibt es auf 10 Stockwerken 1000 verschiedene Shops, drei Kinokomplexe und einen riesigen Vergnügungspark inklusive Achterbahn quer durch das Gebäude. Die spinnen die Kualalumpurianer :-D.
Zum Abendessen gingen wir in ein Restaurant in dem es die verschiedensten Burger gab. Das Essen war gut, das eigentliche Highlight aber das Personal. Etwa jede Viertelstunde ertönte Musik aus den Lautsprechern und das gesamte Personal fing an dazu zu Tanzen und hüpfen. So wurden wir mit den verschiedensten Klassikern wie Gangnam Style oder ähnlichem unterhalten.

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Einmal schlafen später war es bereits wieder Zeit Kuala Lumpur zu verlassen. Da unser Flug aber erst um 18:30 Uhr ging hatten wir genügend Zeit auszuschlafen und gemütlich zu frühstücken. Bevor wir zum Flughafen losfuhren besuchten wir noch ein letztes Mal die Petronas Towers und kauften dort im Shoppingcenter eine Speicherkarte da uns langsam der Speicherplatz für unsere Fotos (in der Zwischenzeit schon über 12’000) ausging. Den Nachmittag verbrachten wir im riesigen Flughafen welcher eigentlich eher eine eigene Stadt ist. Schon alleine die Tatsache, dass unser Flug vom Gate Q13 Startete zeigt die Grösse :-D. Am Abend flogen wir dann in 3 Stunden nach Denpasar auf Bali. Hier hat es einen deutlich kleineren Flughafen, welcher auch deutlich schlechter organisiert ist. Schon bei unserem letzten Besuch hier im September brauchten wir über eine Stunde nur um durch die Passkontrollen zu kommen. Auch dieses Mal ging es nicht schneller. Nach dem Verlassen des Flugzeugs muss man zuerst an einem Schalter anstehen um die Visagebüren zu bezahlen, danach füllt man das Einreiseformular aus und steht erneut für das Visum an. Anschliessend muss man ein Deklarationsformular (dass man nichts schmuggelt) ausfüllen und es wieder an einem anderen Schalter vorzeigen. Schlussendlich kann man sein Gepäck holen mit welchem man dann erneut durch eine Zollkontrolle muss. Eine Stunde und Fünfzig Minuten nach dem Aussteigen aus dem Flugzeug hatten wir endlich alle Posten Abgeklappert und konnten den Flughafen verlassen. Da wir nur für eine Nacht in Denpasar blieben, nahmen wir uns ein Hotel möglichst nahe am Flughafen. Zum Glück gab es hier so spät noch etwas zu Essen, sonst wären wir wahrscheinlich verhungert :-P.

Als Abschluss unseres Flugmarathons (5 Flüge in 10 Tagen) flogen wir am 20. November nach nur einer Nacht auf Bali weiter nach Flores. Mit einem kleinen Flugzeug überquerten wir anderthalb Stunden lang unzählige Inseln bevor wir dann in Labuan Bajo auf Flores landeten. Hier suchten wir uns ein Guesthause. Glücklicherweise hatte gleich das erste bei dem wir nachfragten ein Zimmer frei. Da wir hier wieder Tauchen möchten schauten wir uns am Abend noch nach einer Tauchschule um und schrieben uns gleich für den nächsten Tag zum Tauchen ein. Beim Abendessen stellten wir dann zufrieden fest, dass wir wieder in Indonesien sind: Hier ist das Essen viel besser und auch einiges günstiger als in Malaysia.

Grüsse an alle Daheimgebliebenen.

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Mulu Nationalpark Teil 3

Der 14. November war unser letzter ganzer Tag im Mulu Nationalpark. Wir standen auf, spazierten zum Park und warteten dort auf einen Guide. Am Tag zuvor buchten wir uns eine Tour, welche laut Beschreibung eine Kombination aus Dschungel-Trekking und „Adventure Caving“ (so nennen sie hier die Besichtigung einer Höhle, welche nicht mit betonierten Wegen ausgestattet ist) sein soll. Der erste Teil der Tour kannten wir bereits, da wir erneut das Stück zur Deer-Cave Wanderten. In der Höhle verliessen wir aber nach etwa 200m den vorgefertigten Weg und namen eine andere Route. Das Adventure im Namen konnten wir aber nicht feststellen, da hier einfach natürlich vorhandener Steinboden anstatt präparierter Wege als Untergrund dienten. Nur an wenigen Stellen musste man sich mal bücken oder kurz durch Wasser waten. Wir haben uns vorgestellt, dass man durch enge Passagen robben, sich abseilen und klettern muss, nichts davon war der Fall. Trotzdem war es ein schöner Spaziergang durch die Höhle. Nach dem Ausgang Wanderten wir noch etwa eine Stunde durch den Dschungel, bis wir einen Wasserfall erreichten. Hier machten wir Rast, assen unser mitgebrachtes Essen und badeten im erstaunlich kühlen Wasser unterhalb des Wasserfalls. Am frühen Nachmittag begann es leicht zu regnen, worauf unser Guide entschied den Rückweg in Angriff zu nehmen, da hier bei starken Regenfällen der Wasserstand des Flusses gefährlich schnell ansteigen könne. Wir gingen wieder das selbe Stück zurück, welches wir am Morgen gemacht haben und erreichten um ca. 16Uhr den Eingang der Höhle in welcher die Fledermäuse wohnen.

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Hier machten wir es uns bei einer Tasse Tee bequem und warteten darauf, dass die Fledermäuse ausfliegen. Leider war das Wetter zu schlecht und die Fledermäuse nicht hungrig genug, sodass die Nacht hereinbrach ohne dass sich eine davon zeigte. Nun hatten wir aber Hunger. Nach den 3km zurück zum Park versuchten wir unser Glück heute in einem anderen Restaurant. Auch im Restaurant ausserhalb des Parks war das Essen nicht wirklich besser, irgendwie scheint in ganz Mulu kein Mensch kochen zu können. Noch ein letztes mal machten wir uns auf den Weg zurück zum Hotel. Obwohl unsere Beine vom vielen Wandern schmerzten, legten wir den Weg zu Fuss zurück, da es unterwegs viele Glühwürmchen zu bestaunen gibt, welche als grün blinkende Pünktchen zwischen den Bäumen umhertanzen.

Der 15. November war wiedermal ein Reisetag. Nach dem Aufstehen packten wir unsere Rucksäcke, beglichen die Rechnung im Guesthouse und machten uns auf den Weg zum Flughafen. Da in Mulu täglich nur vier Flugzeuge landen und starten hatte es sehr wenige Leute und unser Gepäck war schnell aufgegeben. Auf die Frage zu welcher Zeit wir durch die Sicherheitskontrolle zum Gate können wurde uns gesagt wenn wir das Flugzeug landen hören können wir rein und dann einsteigen. So gab es dann auch kaum Kontrollen und das Rollfeld war überhaupt nicht gesichert. Unser Flugzeug war schon ziemlich klein (Platz für 68 Passagiere) da aber Nebensaison ist mussten wir es nur mit vier anderen Touristen teilen. Fast schon ein Privatjet :-D.

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Eine gute Stunde Flug später landeten wir am Flughafen von Kuching. Da wir von hier aus eigentlich zum Bako Nationalpark wollten erkundigten wir uns erst einmal am Infoschalter des Flughafens. Wir wollten eigentlich zwei Nächte im Park schlafen, als wir uns aber ein Zimmer reservieren wollten nahm keiner das Telefon ab. Die Frau am Infoschalter hatte auch nicht mehr Erfolg und sie empfahl uns mit dem Taxi zu einem Reisebüro in der Nähe zu Fahren. Dieses war aber (um 16 Uhr) bereit geschlossen und wir hatten keine Ahnung, ob im Park noch Zimmer frei sind. Also entschieden wir uns eine Nacht in Kuching zu schlafen und am nächsten Morgen früh mit Bus und Boot zum Nationalpark zu fahren.

Grüsse an alle Daheimgebliebenen.

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Mulu Nationalpark Teil 2

Unsere Tour am 13. November startete wieder um halb 9 am Morgen, davor gingen wir noch einmal ins nahe gelegene Restaurant essen. Am Tag davor waren meine Nudeln mit Schweinefleischkrümeln und Sauce gar nicht so schlecht, also bestellten wir uns diese noch einmal. Diesmal sahen sie aber komplett anders aus, die Sauce fehlte. Schlecht war es nicht, aber ein Festschmaus leider auch nicht, also assen wir genau so viel um wieder halbwegs gestärkt auf unsere Höhlentour zu gehen konnten. Unser Guide verspätete sich etwas, danach konnte es aber mit einem kleinen Boot losgehen. Unser Guide machte nicht gerade den besten Eindruck: Seine Augen waren knallrot und er redete nur ganz wenig. Nach wenigen Minuten auf dem Boot hat er sich dann zwei mal in den Fluss übergeben :-S. Entweder war er krank oder (was wir eher vermuten) er hat am Abend zuvor ein paar zuviel getrunken :-D.

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Wir fuhren den Fluss hinauf bis zu einem kleinen Dorf, dort besuchten wir einen Markt der Einheimischen, an dem sie einige Souvenirs verkauften.

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Nach 10 Minuten fuhren wir mit dem Boot weiter. Ein Vorteil wenn man den Mulu Nationalpark in der Regenzeit besucht ist, dass der Fluss meist genug Wasser führt, damit die Boote den Fluss hinauf fahren können. Häufig ist der Wasserstand zu niedrig und dann muss man schieben. Da es momentan nachts meist ziemlich stark regnet, konnten wir aber ohne Probleme bis zum Eingang der Höhle fahren. Die Erste Höhle welche wir besuchten, hat den Namen „Wind-Cave“, der daher kommt, dass im Innern der Höhle ein leichter Luftzug zu spüren ist. Die Höhle war verglichen mit den anderen ziemlich klein, dafür aber umso schöner. Überall hatte es Stalagmiten und Stalaktiten welche der Höhle ein gigantisches Aussehen verleihen.

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Im Anschluss an den Höhlenbesuch assen wir unser mitgebrachtes Mittagessen neben einem kleinen See. Hier bot sich uns ein Anblick welchen wir auf der Reise schon oft beobachten konnten: Eine Gruppe von ca. 20 Asiaten waren beim Baden im maximal hüfttiefen Wasser mit Schwimmwesten :D. Dass viele Asiaten nicht schwimmen können wissen wir bereits, dass sie aber in seichtem Wasser nicht stehen können war uns neu :-). Nach dem Mittagessen wurden wir von unserem Guide an eine andere Gruppe übergeben welcher wir uns anschliessen sollten, er musste sich wahrscheinlich ausruhen. Wir besuchten mit unserem neuen Guide (welcher deutlich mehr erzählte und sogar Fragen beantwortete) eine weitere Höhle. Die „Clearwater Cave“ hatte weniger schöne Kalksteinformationen dafür einen Fluss der quer durch die Höhle fliesst.

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Als die Besichtigung vorbei war wurden wir mit dem Boot zurück zum Parkeingang gebracht, von wo aus wir uns zusammen mit unserem Guide auf den Weg zum „Canopy-Walk“ machten, eine Hängebrücke in den Baumkronen des Dschungels. Der 380m lange Canopy walk machte auf uns keinen besonders stabilen Eindruck. Ursprünglich für maximal 10 Personen gebaut, dürfen in der Zwischenzeit nur noch zwei Leute aufs Mal denselben Abschnitt betreten. Da die wackligen Brücken in 30m Höhe aber noch zwei Personen tragen können sieht hier keiner Renovierungsbedarf :-D. Der Weg durch die Dächer des Dschungels war zwar ziemlich abenteuerlich, leider konnten wir aber fast keine Tiere sehen. Nur ein Zwergeichhörnchen weit weg an einem Baum liess sich von uns beobachten.

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Nach einem weiteren Tag voller Aktivitäten gingen wir im Parkrestaurant etwas Essen und spazierten dann zurück zu unserer Unterkunft. Unterwegs verdunkelte sich der Himmel und überall donnerte und blitzte es. Ca. 30 Sekunden nach dem wir unser Zimmer erreicht hatten begann es dann zu regnen. Den rest des Abends sassen wir noch vor dem Zimmer und beobachteten die verschiedensten Insekten, welche durch die Beleuchtung angelockt wurden.

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Grüsse an alle Daheimgebliebenen.

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Mulu Nationalpark Teil 1

Am Morgen des 11. Novembers sind wir aufgestanden, haben mal wieder unsere Rucksäcke gepackt und sind an den Flughafen. Unser nächstes Ziel war der Gunung Mulu Nationalpark. Da man diesen nicht mit Auto oder Bus erreichen kann, mussten wir ein Flugzeug nehmen. Nach nur 50 Minuten erreicht man den Nationalpark.

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Wir hatten hier ein Hotelzimmer vorreserviert. Da wir wieder die einzigen Touristen waren, belegten wir zu zweit ein Viererzimmer. Die Gegend ist auf den ersten Blick wunderschön. Hügel und Berge ringsherum, auf denen dicker Dschungel wächst und der Nebel durch die Wälder und Täler zieht. Wir planten mit dem Hotelbesitzer unsere nächsten Tage hier, so wie es aussieht haben wir mal wieder einen Guide nur für uns, das ist super, so müssen wir keine Rücksicht auf die Wünsche Anderer nehmen. Nachdem alles abgesprochen war, machten wir uns noch auf den nahegelegenen Hügel zu besteigen. Dies dauert kaum 10 Minuten, wir kamen aber absolut nassgeschwitzt und völlig ausser Atem oben an. Hier ist es wahnsinnig heiss und schwühl, es hatte ein paar Tropfen geregnet, was das Ganze nur verschlimmerte. Oben angekommen, wurden wir aber mit einer atemberaubenden Aussicht belohnt! Wir setzten uns nahe an den Abgrund, genossen die Aussicht und den Anblick der untergehenden Sonne, tranken dazu ein Bierchen und kletterten kurz bevor es ganz dunkel wurde wieder hinunter.

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Unsere Tour startete um 8.30 Uhr, deshalb gingen wir um 8 Uhr ins nahe gelegene Restaurant frühstücken. Zur Auswahl stand Reis in diversen Variationen, ein paar Nudelgerichte und Toast. Alles nicht so wirklich nach unseren Wünschen. Ach wie wir doch richtiges Brot und Käse vermissen!! 😦 Wir bestellten uns also eine Reissuppe und Nudeln mit Sauce und Schweinefleisch. Es war ok, aber umgehauen hat es uns nicht. Wir assen tapfer unsere Portion, damit wir gestärkt für den Tag aufbrechen konnten. Wir wurden zur verabredeten Zeit abgeholt und in den Nationalpark gefahren. Am Parkeingang bezahlten wir unsere Eintrittsgebühr für die nächsten Tage und machten uns dann alleine auf den Weg zum 3km entfernten Baku Wasserfall. Der Weg verlief zu Beginn über einen angelegten Steg durch den Dschungel. Nach 1.5 km bogen wir auf einen unbefestigten Trampelpfad ab und erreichten vollkommen verschwitzt den Wasserfall. Aus einem Spalt im Berg, floss ein kleiner Wasserfall den Berg hinunter. Obwohl der Wasserfall nun wirklich nicht all zu spektakulär ist hat sich der Ausflug allemal gelohnt. Der Weg durch den Dschungel war wunderschön, es ging vorbei an gigantischen Bäumen, wir sahen wilde Orchideen, ein paar Vögel, Insekten und anderes Kleingetier. Zu unserem Glück, verlief der Weg sehr eben und wir mussten keine Hügel besteigen. Schon beim Stillsitzen schwitzt man, aber sobald man sich bewegt läuft der Schweiss in Sturzbächen herunter. Beim Wasserfall erfrischten wir uns kurz im Wasser des Baches und machten uns dann auf den Rückweg zum Eingang des Parks.

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Nach einem kurzen Mittagessen im Parkrestaurant, trafen wir um 14 Uhr unseren Guide. Wir spazierten zur Lang Cave. Auf dem Weg dorthin (ca 3km durch den Dschungel) fanden wir verschiedenste Raupen, Eidechsen und sogar drei Stabheuschrecken.

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Die „Lang-Cave“ ist eine wunderschöne Höhle, voller Stalaktiten und Stalagmiten, die in unvorstellbar langer Zeit geformten Kalkgebilde waren wahnsinnig beeindruckend. Die zu besichtigenden Teile der Höhle sind durch Holzstege erschlossen und mit kleinen Spots beleuchtet. Anders als in einer Höhle in Vietnam welche wir besichtigt haben, sind die Höhlen im Gunung Mulu nur leicht beleuchtet und erscheinen nicht in kitschigen Farben. So behalten sie ihr natürliches Aussehen.

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Die zweite Höhle welche wir besichtigen war die Deer Cave. Das Höhlensystem der Deercave ist das zweit grösste Höhlensystem der Erde. Besichtigen kann man davon eigentlich nur den gigantischen Eingangsbereich, Heimat von 3 Millionen Fledermäusen, 12 verschiedener Arten. Da der Eingang sehr breit und sehr hoch ist und durch andere nahegelegene Eingänge ein Luftaustausch stattfindet, hält sich der Gestank nach Fledermausexkrementen im ertragbaren Bereich. Die Höhle ist so hoch, dass man die 3 Millionen Fledermäuse lediglich als braunen Fleck an der Decke ausmachen kann. Der Teil der Höhle, welche für die Touristen erschlossen ist beeindruckt durch sein gigantisches Ausmass. Man kann ein paar hundert Meter über Holzstege in die Höhle hinein gehen und gelangt auf eine Aussichtsplattform, welche den Blick auf einen anderen Ausgang ermöglicht. Den so genannten Garten Eden. Aus kleinen Spalten in der Decke fallen kleine Wasserfälle, in denen das einfallende Sonnenlicht vor den grün bewachsenen Eingängen glitzert. Leider lässt sich dies mit einer Fotokamera (oder zu mindest unserer) nicht wirklich einfangen.

Nach dem Rundgang durch die Höhle machten wir uns auf zum Beobachtungspunkt für den Bat Exodus. Zum Ende des Tages verlassen die 3 Millionen Fledermäuse die Höhle, um in der Nacht, je nach Art, Insekten zu jagen oder reife Früchte und Blüten zu suchen. Um sich beim Verlassen der Höhle besser vor wartenden Jägern, wie zum Beispiel Adlern, zu schützen, tun sie dies nicht einzeln, sondern in riesigen Gruppen. Wie ein Bienenschwarm sammeln sich die Fledermäuse vor der Eingangshalle, sie formieren sich schlangenförmig und steigen in den Himmel auf. Die Formation bleibt zusammen, bis sie über dem Urwald verschwinden, später zerstreuen sie sich und gegen Morgen kommen sie dann einzeln zurück in die Höhle. Ein solcher Schwarm nach dem Anderen verliess die Höhle, hätte uns jemand erzählt es wären 20 Millionen, wir hätten auch das geglaubt und wunderten uns woher sie wissen wollen, dass es 3 Millionen Fledermäuse sind. Unser Guide erzählte uns, dass man die Fledermäuse mit Lasern zählt, um den Bestand zu überwachen. Nachdem es langsam dunkel wurde und die allermeisten Fledermäuse die Höhle verlassen hatten, machten wir uns auf den Rückweg zum Parkeingang.

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Wir waren mit Taschenlampen bewaffnet und versuchten in der Dunkelheit tolle Tiere ausfindig zu machen. Viele Tiere im Dschungel kann man nur nachts sehen. Leider hing unser Guide den ganzen Weg am Telefon und so hatten wir keine Hilfe. Unsere Bemühung blieb auch dementsprechend erfolglos und ausser vielen Glühwürmchen (die kann man nicht übersehen 😉 ) sahen wir kaum ein Tier.
Da das Restaurant in der Nähe unseres Hotels nicht besonders durch sein leckeres Essen lockt, beschlossen wir, trotz des eher mittelprächtigen Burgers am Mittag unser Glück noch einmal im Parkrestaurant zu versuchen. Leider war auf der Aussenterrasse kein Platz mehr frei und so setzten wir uns ins Restaurant. Aus unerklärlichen Gründen stand die grosse Eingangstür trotz Klimaanlage weit offen. Durch das helle Licht drinnen angelockt, entschlossen sich tausende fliegender Ameisen zum kollektiven Sterben im Restaurant, einige Tische waren übersät von toten und sterbenden Insekten. Da wir keine andere Wahl hatten, der Transport zu unserem Hotel war schon weg und wir waren in der Zwischenzeit ziemlich hungrig, suchten wir uns den leichenfreisten Tisch und bestellten gebratenen Reis. Die Insekten, wahrscheinlich durch den betörenden Duft nach Schweiss, Sonnencreme und dem extrem nutzlosen Mückenspray angelockt, entschieden sich in Massen sich an unserer klebrigen Haut festzukleben, sich in den Haaren zu verfangen oder sich todesmutig in unser Essen zu stürzen. Da der Reis zusätzlich ziemlich verbrannt roch, das herauspulen halbtoter Ameisen ziemlich lästig war und sich im Reis (da sich die Tiere wohl auch in der Küche vergnügten) auch einige mitgebratene Flugameisen befanden, verliessen wir das Restaurant ohne die Teller geleert zu haben. 😉 in der Zwischenzeit sind wahrscheinlich unsere Mägen geschrumpft, denn nach den paar Bissen waren wir eigentlich auch gar nicht mehr hungrig. Zum Restaurant muss man noch sagen, es ist das offizielle Parkrestaurant und wer im Park übernachtet zahlt pro Nacht ca 80Fr. das ist hier sehr viel! Da könnte man eigentlich anständige Essen erwarten . 😦 Draussen hatte es zu regnen angefangen, es blitzte und donnerte in der Ferne und goss aus Strömen. Eigentlich hätten wir einen Rücktransport zum Hotel organisieren können, aber nach wenigen Schritten waren wir eh schon durchnässt und eigentlich kam uns die Abkühlung ganz gelegen. Wir spazierten also gut gelaunt eine halbe Stunde zurück. Auf der Strasse trafen wir die unterschiedlichsten Fröschchen an, welche wir über die Strasse begleiteten. Zurück im Hotel fielen wir nach einer Dusche müde ins Bett.

Grüsse an alle Daheimgebliebenen

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Tour de Borneo: Poring – Kota Kinabalu

Tour de Borneo Étape 5: Poring Kota Kinabalu

8. November 2014:
Da die letzte Etappe unserer Borneo Rundreise auch die kürzeste ist, fuhren wir diesmal nicht ganz so früh los. Erst um 10 Uhr sattelten wir unser Motorrad und machten uns erst einmal auf die Suche nach einer Tankstelle. Mit vollem Tank fuhren wir dann los den Mount Kinabalu hinauf. Der Mount Kinabalu ist mit 4095m der höchste Berg Borneos. Zum Glück mussten wir nicht ganz oben über den Berg, sondern über einen Pass auf ca 1500 Metern Höhe. Die Passstrasse wand sich in engen Kurven immer weiter den Berg hoch, immer den Dschungel auf der einen Seite, der Blick in Tal auf der anderen. Dies war einer der schönsten Abschnitte unserer Motorradtour und da alles etwas höher gelegen ist, waren die Temperaturen auch ziemlich angenehm (wahrscheinlich etwa 28°C, bei allem darunter frieren wir in der Zwischenzeit :D). Nur etwa 200 Höhenmeter vor dem Pass begann es dann leider zu regnen und wir kamen nur noch langsam voran (hat noch nie jemand daran gedacht Motorradhelme mit Scheibenwischern zu erfinden?) Wenige Kilometer weiter hörte der Regen dann aber wieder auf und wir konnten erneut die tolle Aussicht geniessen. Wieder unten im Tal waren wir auch schon fast zurück in Kota Kinabalu, dementsprechend stärker wurde auch der Verkehr. Etwa um 1 Uhr Nachmittags erreichten wir das Guesthouse von dem aus wir unsere Tour gestartet haben. Insgesamt haben wir auf unserer Rundreise über 1350 km auf dem Motorrad zurückgelegt und jeden einzelnen davon spüren wir jetzt im Hintern :D.

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Grüsse an alle Daheimgebliebenen.

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Tour de Borneo: Sepilok – Poring

Tour de Borneo Étape 4: Sepilok – Poring

5. November 2014:

Wieder einmal standen ein paar Stunden auf dem Motorrad bevor und deshalb hiess es früh aufstehen. Um 7 Uhr war alles gepackt und bereit für die Abfahrt. Damit wir die Rückfahrt nach Kota Kinabalu nicht in einem Stück zurücklegen mussten haben wir uns dazwischen einen Stopp herausgesucht. Unser Ziel hiess Poring, dort hat es heisse Quellen, einen Wasserfall und Höhlen, welche man besuchen kann. Es liegt 200km weit von Sepilok weg. Wir haben entschieden, dass grössere Strecken auf dem Motorrad mit Gepäck keinen Spass machen.
Die Fahrt weg von Sepilok führt durch riesige Palmöl-Monokulturen. Je weiter man davon aber weg kommt, desto mehr Dschungel mischt sich zwischen die Plantagen und so ist die Strecke entlang einem Fluss und über Hügel bis nach Poring ziemlich schön.

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Auf unserer Tour kamen wir immer mal wieder an Polizeikontrollen vorbei. Am Anfang wussten wir nicht so recht, was da auf uns zu kommt. Man hört immer wieder Geschichten von Reisenden, welche von der Polizei gestoppt wurden und erst nachdem sie eine Strafe für ein erfundenes Verkehrsdelikt bezahlt hatten weiterfahren durften. So etwas ist uns bis jetzt noch nie passiert, vielleicht gibt es das in Malaysia auch weniger. Aber wir werden immer kurz gestoppt, man fragt uns wie es uns geht, wo wir hin wollen und wünscht uns eine gute Fahrt. Dann winken alle Polizisten, wir winken zurück und fahren weiter. 😀
Gegen Mittag kamen wir in Poring an. Hier wollten wir uns ein günstiges Hotelzimmer suchen. Direkt um die heissen Quellen wurden einige Hotelanlagen gebaut, welche Zimmer zu vollkommen überrissenen Preisen anbieten. Da hier aber gerade absolute Nebensaison ist und kaum andere Touristen anzutreffen sind, gibt es im Moment 80% Rabatt auf die Zimmerpreise. Wir haben ein ziemlich grosses Zimmer mit grosser Dusche gemietet zu einem sehr fairen Preis, einziger Nachteil, wir haben kein Internet, aber damit tut man sich hier generell sehr schwer. Wir gingen nach dem einchecken ins Restaurant über die Strasse, welches etwas Internet haben soll und luden mit viel Geduld über 2 1/2 Stunden Fotos auf unseren Blog. Danach war es dann auch schon dunkel und es regnete stark, deshalb gingen wir früh zurück ins Hotel.

6. November 2014:

Das Bett in unserem Zimmer war super bequem und so kamen wir am Morgen etwas späht aus den Federn. Nach einem Frühstück wollten wir zu den heissen Quellen Baden gehen. Die Quellen sind aber nicht sonderlich schön gestaltet, geflieste Becken in denen das Wasser aufgefangen wird. Das hatten wir uns irgendwie idyllischer vorgestellt. Schliesslich waren wir in Japan und in der Mongolei auch schon in heissen Quellen Baden und die waren geschmackvoller eingerichtet. Da wir auch nicht in langen Kleidern baden wollten und die privaten Becken, welche man mieten kann schon geschlossen hatten entschieden wir uns das baden ausfallen zu lassen und dafür im Restaurant etwas trinken zu gehen. Im Restaurant trafen wir dann aber die nächste Überraschung an. Ein Bananenmilchshake kostet umgerechnet 6Fr (normalerweise maximal 2Fr), eine Flasche Wasser 3.50 Fr. (sonst nirgends mehr als 1Fr.) die Preise sind eine Frechheit. Wir teilten uns einen Shake und gingen zurück in unser Zimmer. Da es in der Zwischenzeit stark zu regnen angefangen hatte schauten wir den Rest des Nachmittags Filme im Fernseher.

7. November 2014:

Wir schliefen erneut etwas aus, aber nicht ganz so lange wie am Tag zuvor. Nach dem Frühstück machten wir uns auf in den an die heissen Quellen angrenzenden Park. Wir spazierten gemütlich durch den Dschungel und waren trotz unserer Gemütlichkeit schon nach wenigen Minuten Nassgeschwizt. Wir besuchten einen kleinen Wasserfall (da haben wir auf unserer Reise auf jeden Fall schon schönere gesehen) und anschliessend die „Fledermaus Höhle“. Hierbei handelte es sich eher um eine Felsspalte als um eine Höhle, aber wie der Name versprach war sie voll mit Fledermäusen. Teils hingen sie an der Decke und schliefen, teils flogen sie umher.

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Da Fledermäuse anscheinen bestialisch stinken (oder zumindest ihre Hinterlassenschaften) verliessen wir den Ort bald wieder und Spazierten einen kleinen Hügel hinauf zu einer Hängebrücke. Zwischen einigen Bäumen wurde hier in bis zu 30m Höhe ein paar wacklige Hängebrücken aus Seilen, Holzlatten und alten Leitern errichtet. Sie schwankten zwar ziemlich, schienen aber stabil zu sein. Wir sind uns nicht sicher, ob die Mittagshitze oder die lauten Touristen (manchmal würden wir wirklich gerne Leute knebeln 😀 ) daran schuld waren, aber in den Bäumen war kein einziges Tier auszumachen. Das einzige was wir entdeckten war eine etwa 2.5 cm grosse Riesenameise. Zum Glück war sie alleine unterwegs :-P.

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Grüsse an alle Daheimgebliebenen.

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Tour de Borneo: Sepilok & Kinabatangan zum zweiten

3. November 2014:
Nach zwei Tagen Kinabatangan Fluss mussten wir uns schon wieder verabschieden. Ein letztes Mal noch hatten wir hier Glück bei der Tierbeobachtung. Noch vor dem Frühstück konnten wir einem Borneo Gibbon dabei zuschauen, wie er sich von Baum zu Baum schwang.

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Nach dem Frühstück wurden wir mit dem Boot zurück zum Dorf gebracht, von wo aus wir wieder zwei Stunden lang durch Palmölplantagen zurück nach Sepilok fuhren. Dort angekommen checkten wir erneut im Hotel ein, in dem wir vor unserem Ausflug zum Konabatangan Fluss übernachteten. Am Mittag brachen wir mit dem Motorrad zum nur etwa zwei Kilometer entfernten Sepilok Forest Descovery Center auf. Dabei handelt es sich um ein Stück Dschungel, indem einige Wege angelegt sind. Mittendurch hat es einen „Canopy Walkway“ welcher auf bis zu etwa 35m Höhe zwischen den Bäumen hindurchführt. Wir verbrachten den Ganzen Nachmittag dort und hofften darauf, einen Oran Gutan zu sehen. Während wir im Urwald umherliefen, konnten wir viele Tiere beobachten. Unter anderem einen Rhinozeros Hornbill (Vogel) und ein riesiges Eichhörnchen, welches mit der Schnauze voll Nestbaumaterial todesmutige Sprünge zwischen den Baumwipfeln machte. Am Boden sahen wir dann auch noch ein gaaaanz kleines Eichhörnchen (wahrscheinlich ein zwergeichhörnchen, die kleinste Eichhhörnchenart die es gibt).Einiges an spannendem krabbelgetier haben wir auch gesehen und irgendwo weit weg in einem Baum sahen wir etwas grosses oranges herumturnen. Wir vermuten, dass es ein Orang Uutan war, wirklich sicher sind wir uns aber nicht. Am späteren Nachmittag fing es an zu regnen und wir machten uns auf dem Rückweg ins Hotel, in der Hoffnung am nächsten Tag Orang Utans zu sehen.

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4. November 2014

Am Morgen sind wir um 8 Uhr aufgestanden, haben gefrühstückt und sind dann in Richtung Orang Utan Rehabilitation Center aufgebrochen. Viele Orang Utan Mütter werden von Wilderern getötet um an die Jungtiere heran zu kommen und falls das Baby überlebt wird es verkauft, viele gelangen nach China und Taiwan, wo man sie gerne als Haustiere hält. In diesem Rehabilitationszenter werden beschlagnahmte verwaiste und verletzte Jungtiere aufgezogen und danach wieder ausgewildert. Kurz nach 9 waren wir da, wir sind in den Park und haben bereits nach den ersten paar Metern einen halbwüchsigen Orang Utan im Geäst herumturnen sehen. Als er aus unserem Sichtfeld geklettert ist, sind wir weiter zur Fütterungsplattform. Jeden Tag um 10 Uhr morgens und um 3 am Nachmittag gibt es für die Affen, welche selbst noch nicht genug Futter finden können einen Korb voll Gemüse und Früchte. In der Nähe sass eine Affenmutter mit einem ziemlich kleinen Baby auf einem Baum und wartete auf die Mahlzeit. Gegen 10 Uhr sammelte sich eine ziemlich Menschenmenge auf der Besucherplattform und um Punkt 10 Uhr brachte ein Wärter einen grossen Korb voll Essen. Unglaublich wie laut eine Menschengruppe sein kann, obwohl wohl jeder wissen sollte, dass man zum Tiere beobachten lieber einmal den Mund halten sollte! Die Mutter und ein paar Halbwüchsige machten sich über das Essen her. In dieser Zeit kletterte ein Halbstarker auf einem Gitter über unseren Köpfen umher und beobachtete uns Besucher aus nächster Nähe. Zoo einmal anders, die Menschen sind in auf den vorgeschriebenen Wegen „gefangen“ und das Äffchen konnte uns aus der Freiheit begutachten. 😉

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Nachdem sich die Affen vollgegessen hatten und einer nach dem anderen zurück in den Dschungel geklettert ist, haben wir uns ebenfalls auf einen Dschungelspaziergang begeben. In der Zwischenzeit war es Mittagszeit und die Temperatur fast unerträglich heiss. Nicht das beste Wanderwetter. Deshalb wanderten wir nur bis zum ersten Vogelbeobachtungsturm, von welchem aus wir keinen einzigen Vogel gesehen haben (auch den Vögeln war es zu warm) und gingen danach zurück zum Eingang, wo wir uns im stark klimatisierten Restaurant abkühlten.

Neben dem Rehabilitationszenter für die Orang Utans gibt es neu auch noch ein Rehabilitationszenter für Malaiienbären, die kleinste Art unter den Grossbären. Diese werden in Malaysia und wohl auch anderswo, wegen ihrer geringen Grösse gerne als Haustiere gehalten. Der Pfleger im Park selbst erzählte uns, er habe als Kind einen Bären als Haustier gehabt, er hätte ihn aber weggeben müssen, als das Bärchen grösser wurde und seine Eltern angst bekommen haben. Das sei nichts spezielles gewesen. Da müsste in Malaysia wohl noch viel Aufklärungsarbeit geleistet werden. 😦
In diesem Center leben 35 solcher ehemaliger Haustiere. Sie werden nach einer längeren Quarantänezeit in kleine schon bestehende Bärengruppen integriert und lernen von ihren Artgenossen alles was ein Bär können muss. Später, wenn dieser Prozess erfolgreich verlaufen ist, werden sie in einem andren Teil Borneos wieder ausgewildert.
Als Besucher kann man auf eine Aussichtsplattform, von welcher aus man in 2 Gehege blicken und die Bärchen beim schlafen, graben und klettern beobachten kann.

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Nach dem Besuch der Bären war es gerade Zeit für die zweite Fütterung der Orang Utans und so gingen wir noch einmal zu den Affen. Wieder kamen einige Jungtiere und ein ausgewachsenes junges Männchen.

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Nach der Fütterung fuhren wir mit dem Motorrad einige Häuser weiter zum Rainforest Discovery Center, in dem wir schon am Tag zuvor gewesen sind. Da hatte es gegen Abend leider angefangen zu regnen und wir mussten frühzeitig zurück ins Hotel. Wir gingen noch einmal in den Park, um die Dämmerung abzuwarten, in der Hoffnung, von einer Aussichtsplattform aus Flughörnchen fliegen zu sehen. Leider wollte kein Flughörnchen an uns vorbei segeln und deshalb gingen wir zurück ins Hotel, kurz bevor wir den Rückweg durch den Wald in der Dunkelheit nicht mehr gefunden hätten. Wir hatten die letzten Tage ziemlich viel Glück dabei wilde Tiere zu beobachten, es kann ja nicht immer funktionieren.

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Zurück im Hotelrestaurant wartete ein weiteres Highlight auf uns. Ein junger Orang Utan sass auf dem Geländer und spielte mit einer Petflasche. Irgendwann stieg er dann hinunter und spazierte zurück in den Dschungel. 😀
Nach dem Abendessen gingen wir zufrieden schlafen.

Grüsse an alle Daheimgebliebenen.

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Tour de Borneo: Sepilok & Kinabatangan

Tour de Borneo Étape 3: Sepilok – Kinabatangan – Sepilok

1. November 2014:
Kurz nach 7 Uhr trötete unser Wecker und wir standen auf. Nach dem Frühstück packten wir unser Zeug zusammen und checkten aus dem Resort aus. Um 9 Uhr wurden wir mit einem Minivan abgeholt. Nach zwei Stunden Fahrt über ziemlich holperige Strassen, vorbei an riesigen Palmölplantagen (eigentlich sahen wir zwei Stunden lang nichts anderes) erreichten wir den Kinabatangan Fluss. Mit 560km Länge ist er der zweitlängste Fluss Borneos und noch eine der letzten Orte, die noch nicht vollständig von Palmölplantagen zugepflanzt sind. Von hier aus fuhren wir ca. 20 Min flussabwärts zum Kinabatangan Dschungel Camp. Da zur Zeit Nebensaison ist, sind wir die einzigen Touristen hier. Nachdem wir von den Guides begrüsst wurden, gab es ein sehr gutes Mittagessen. Schon im Camp konnten wir viele Tiere beobachten. Hier hat es zwei Wildschweine, sehr zutrauliche Eichhörnchen, über 1.5m grosse Echsen und ein paar Makaken (Affen).

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Nach dem Mittagessen machten wir ein kurzes Nickerchen und gingen um 4 Uhr los auf eine Flussfahrt. Mit einem kleinen Boot fuhren wir zuerst ein Stück den Fluss runter und bogen dann in einen kleinen Bach ab, welcher in den Fluss fliesst. Unser Guide hatte ein gutes Auge, und wusste allerlei interessantes über die Tiere zu erzählen. Wir sahen viele Vögel (einige davon gibt es nur an diesem Fluss), eine Schlange, ein paar schöne Blumen und viele Affen. Hier lebt eine Affenart, welche ausschliesslich auf Borneo vorkommt, die Nasen-Affen. Von diesen sahen wir einige Gruppen in den Bäumen sitzen und konnten sie beim Spielen, essen und zanken beobachten. Nach 2 Stunden Bootfahren und Tiere Beobachten ging schon wieder die Sonne unter. Wir genossen noch den Sonnenuntergang auf dem Fluss und fuhren dann zurück zum Camp.

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Nach einer kurzen Dusche wartete auch schon das Abendessen auf uns. Da wir die einzigen Touristen sind, passen sie die Essenszeiten an unsere Aktivitäten an. Es gab Reis mit verschiedenen Beilagen: Shrimps mit Gemüse, Poulet mit Mayo und als Highlight Ziege mit Chili. Das Essen ist wirklich sehr gut hier. Als Nachspeise wurde uns noch ein ganzer Teller mit frischen Mangos aufgetischt, mmmhhhhh…

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Um 8 Uhr ging unser Programm weiter, wir brachen auf zu einem Nacht – Dschungelspaziergang. Da hier einige nachtaktive Tiere Leben, lohnt es sich mit einer Taschenlampe bewaffnet im Dunkeln den Urwald zu durchstreifen. Nach einigen wirklich intressanten Insekten fanden wir einen Königsfischer (Vogel) welcher auf einem Ast in ca. zwei Meter Höhe schlief. Wir konnten sehr nahe heran gehen ohne den Vogel zu wecken. Etwas weiter im Dschungel fanden wir noch eine Schlange, einige Frösche und Spinnen und Haufenweise anderes Krabbeltier. Bei einem besonders hässlichen Exemplar sagte uns der Guide NACHDEM ich Fotos von ziemlich nahe gemacht hatte, dass man wenn man das Tier berührt in 2-3 Stunden stirbt, falls man das Gegengift nicht nimmt. Allerdings hätte der Arzt im Dorf Gegengift, so müssten wir uns keine Sorgen machen :-P. Um etwa halb 10 waren wir wieder zurück im Camp wo wir uns noch die Fotos des Tages durchschauten und danach ziemlich müde ins Bett fielen.

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2. November 2014:
Gääääähn, schon wieder früh aufstehen. Um halb 6 standen wir auf, als es draussen noch dunkel war. Nach einem Kaffee warteten wir, bis die Sonne aufging und fuhren dann im ersten Sonnenlicht mit dem Boot raus auf den Fluss. ein paar Kilometer Flussabwärts fuhren wir in einen kleinen Seitenarm. Wir konnten wieder viele Vögel und ein paar Affenfamilien beobachten. Leider endete die Bottstour nach 2 Stunden schon wieder, wir könnten den ganzen Tag lang Affen beobachten :D.

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Zurück im Camp assen wir Frühstück und machten uns danach bereit für einen Dschungelspaziergang. Leider sahen wir diesmal nicht soviel wie letzte Nacht. Nach etwa einer halben Stunde hörten wir etwas auf einem Baum grunzen. Unser Guide bekam etwas Angst und erklärte uns, das dies wahrscheinlich ein Sonnenbär ist. Da sie zur Zeit Junge haben und diese äusserst agressiv verteidigen machten wir kehrt und gingen zurück zum Camp. Nach dem Spaziergang hatten wir etwas Zeit für uns, welche wir damit verbrachten die zahmen Eichhörnchen, die Riesenechsen und einige Affen im Camp zu beobachten. Zum Mittagessen gab es Sandwiches mit Pommes und die wahrscheinlich beste Melone die wir je gekostet haben. Da die neugierigen Eichhörnchen hier auch hungrig sind, gab man uns aus der Küche einige Stücke Papaja um damit die Eichhörnchen zu füttern. Eines davon (wir haben es Wiky getauft) war sogar so frech und hat mir die Früchte aus den Fingern stibitzt :-P. Bei meinem Versuch die Papaya festzuhalten war es dann etwas verärgert und versuchte meine Finger mit den kleinen Händchen zu öffnen. Als dies auch nichts half, nahm es die Zähne zuhilfe und ich überliess ihm sein Essen :-P.

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Den frühen Nachmittag verbrachten wir im Camp, bevor wir um 4 Uhr erneut mit dem Boot aufbrachen. Ein Guide hat gesagt, das ein Freund ihn angerufen hätte, er habe in der Nähe eines Dorfes einen Elefanten gesehen. Die Borneo Zwergelefanten sind hier endemisch und stark gefährdet. Die Gelegenheit einen solchen zu sehen wollten wir uns nicht entgehen lassen. Bei der Stelle angekommen, die dem Guide gesagt wurde, konnten wir unser Glück kaum fassen. Nicht ein Elefant war hier, sondern eine Gruppe von über 30 Elefanten. Wir verbrachten 1 1/2 Stunden damit den Elefanten zuzuschauen. Da sie hier keine natürlichen Feinde (ausser leider dem Menschen) haben, sind sie nicht besonders scheu und wir konnten mit dem Boot ziemlich nahe an sie heran fahren, ohne dass sie uns beachteten. Die meisten waren am essen, einige badeten und ein paar massen ihre Kräfte mit Artgenossen. Ein Wahnsinns Erlebnis! 300 Fotos später fing es an einzudunkeln und die Elefantenherde machte sich auf den Weg zurück in den Dschungel.

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Wir kamen mit einem breiten Grinsen zurück ins Camp, so viel Glück hätten wir uns nicht träumen lassen! Nach dem, einmal mehr, sehr leckeren Abendessen (es gab Rind süss-sauer, Poulet an Pfeffersauce, fritierte Tintenfische und eine Art Spinat mit Reis), kam dann auch noch eine malaiische Zibetkatze im Camp vorbei, welche zwar wachsam auf Abstand blieb, sich aber erstaunlich gut fotografieren liess. Ein Tag voller unvergesslicher Eindrücke neigte sich dem Ende zu.

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Grüsse an alle Daheimgebliebenen.

 

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Tour de Borneo: Tip of Borneo – Sepilok

Huch, da läuft ja schon wieder Internet über den Weg, hoffentlich ist es nicht zu schüchtern und bleibt bis der Bericht fertiggestellt ist. 😀

Tour de Borneo Étape 2 Tip of Borneo – Sepilok

29. Oktober 2014:
Gleich morgens nach dem Aufstehen habe ich (sämi) den unangenehmen Teil des Programms erledigt und bin nach Kudat gefahren um Geld abzuheben. Danach gingen wir zusammen zum Strand frühstücken. Unsere Tagesaufgabe war es, den letzten Blogeintrag mit Fotos ins Internet zu bekommen, keine so komplizierte Aufgabe könnte man meinen, beim Tip of Borneo aber gar nicht so einfach. Strom und Internet kommen da eher sporadisch und in unterschiedlicher Intensität vor. Also klapperten wir ein Restaurant nach dem anderen ab, bis wir einige Eiskaffes später (wir mussten ja immer etwas bestellen, bevor wir das Internet austesten konnten) tatsächlich eine Internetverbindung hatten. Nach längerem hochladen war auch das erledigt. Nun schauten wir uns noch den Tip of Borneo an, die wirklich nördlichste Spitze Borneos. Beinahe währen wir wieder abgereist, ohne beim Aussichtspunkt gewesen zu sein.

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Nach einer ausgiebigen Abkühlung im Meer und Abendessen wollten wir eigentlich früh ins Bett, um am nächsten Tag früh loszufahren. Leider fing es gerade als wir zurückwollten an zu regnen. Also warteten wir im Restaurant, bis der Regen endlich nachliess und wir ins Bett konnten.

Da wir noch gar keine Bilder von Dschungelcamp und dem Restaurant am Strand gepostet haben, hohlen wir dies an dieser Stelle noch nach:

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30. Oktober 2014:
Noch vor Sonnenaufgang sind wir um 5.30 sind wir aufgestanden, haben unser ganzes Zeugs fertig gepackt und sind sobald es hell genug war losgefahren. Der Himmel war bewölkt und es war noch angenehm kühl. Wir fuhren in Richtung Kudath, bis wir wieder auf einer grösseren Strasse waren. Von da aus ging es weiter nach Kota Marudu, wo wir einen Stop zum tanken und frühstücken einlegten. Im einzigen Restaurant das wir fanden, gab es nur kalte Nudeln mit einer sehr komischen Sauce und dazu kalte Pouletstücke zum Essen. Mit vollem Tank und halb vollem Magen fuhren wir weiter nach Pitas. Wir durchquerten wunderschöne Landschaften mit Urwald, fuhren am Meer und einigen Fischerdörfern vorbei, hatten leider aber auch immer wieder lange Abschnitte, wo es nur Palmölplantagen zu sehen gab. In Pitas füllten wir nochmal unseren Tank (danach kommt für 280 km keine Tankstelle mehr) und fuhren dann komplett aus der Zivilisation raus. Zwischen Pitas und Sandakan ist eigentlich nichts ausser Hügel mit teils Urwald, teils Palmöl. Die Strasse war meist ganz in Ordnung. Über die Hügel fuhren wir auf kurvigen Passstrassen immer weiter Richtung Süden. Anfangs konnten wir noch die Landschaft geniessen und uns über das Motorradfahren freuen, so gegen Mittag (nach immerhin 5 Stunden auf dem Bike) fing aber an alles weh zu machen und wir legten alle halbe Stunde eine kurze Pause ein, um uns zu strecken. Dann endlich um 16:30 (nach nun schon 9 1/2 Stunden auf dem Motorrad!) erreichten wir endlich das Sepilok Dschungel Resort. Uns machte alles weh und wir waren fix und fertig. Also assen wir noch etwas und gingen um 8 Uhr bereits schlafen.

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31. Oktober 2014:
Aua, aua! Beim aufwachen schmerzten unsere Glieder noch mehr als am Abend zuvor. Wir hatten Muskelkater an den komischsten Stellen und fühlten uns als hätten wir die 450km am Tag zuvor zu Fuss zurückgelegt. Wir beschlossen nie wieder eine so lange Strecke an einem Tag zu fahren :-D. Nach dem Frühstück gingen wir noch einmal in Bett und schliefen bis am Mittag. Da wir Morgen zum Kinabatangan Fluss wollen, buchten wir uns dort noch eine Unterkunft. Leider müssen wir dort Bar bezahlen, also machte ich mich mal wieder auf die Suche nach einem Bankomaten. Obwohl hier an vielen Orten nur Bargeld akzeptiert wird, sind Geldautomaten äusserst spärlich gesät (keine Ahnung, wie die Einheimischen zu Bargeld kommen). Bis ich endlich einen gefunden hatte, fuhr ich ganze 2 Stunden durch die Stadt :-S. Nun haben wir aber wieder Kohle und können Morgen früh zum Kinabatangan Fluss weiter.

Grüsse an alle Daheimgebliebenen.

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Tour de Borneo: Kota Kinabalu – Tip of Borneo

Nachdem wir uns in Kota Kinabalu ein Motorrad gemietet haben, verbrachten wir noch einen letzten Tag dort und fuhren zu einem Markt und zum Strand. Der Strand in der Stadt lädt allerdings nicht gerade zum Baden ein (wahrscheinlich sind wir in der Zwischenzeit auch ein bisschen verwöhnt) und so tranken wir dort etwas und gingen zu unserem Hotel zurück um alles für die grosse Tour zu Packen. Am Abend kochte uns Lisa (Die Frau vom Hotel) ein Leckeres Abendessen und wir sassen noch etwas mit ihr und Silvio (der Besitzer vom Hotel) zusammen und liessen uns einige gute Tips geben, wo wir hingehen könnten. Da Lisa einige gute Connections in der Tourismusbranche hat, konnte sie uns zu jedem Ort gleich noch eine Unterkunft empfehlen und Kontakdaten von den zuständigen Personen geben. Da hier auf Borneo Internet eine Rarität ist und wir nie wissen, wann wir den Blog mal wieder aktualisieren können, schreiben wir unsere Erlebnisse Tag für Tag auf und laden sie hoch, wenn uns wiedermal irgendwo ein bisschen Internet begegnet 😀

Tour de Borneo: Étape 1 – Tip of Borneo

20.Oktober 2014:
Um nicht in der grössten Mittagshitze unterwegs zu sein, standen wir am Morgen um 6:30 Uhr auf und machten uns bereit zum Aufbrechen. Wir assen noch Frühstück im Hotel (wie jeden Morgen Müsli mit Yoghurt und Toast) uns sattelten danach unser Motorrad. Die ersten Kilometer aus der Stadt raus waren ziemlich mühsam, da wir nur im Schritttempo vorankamen und oft ganz stehen blieben. Montag Morgens scheint auf den Strassen Kota Kinabalus viel los zu sein. Nach einer Stunde waren wir dann endlich aus der Stadt raus und konnten richtig Gas geben (trotz einem Hubraum von 250ccm erreicht unser Motorrad selbst auf langen geraden Strecken nur 80km/h, dies ist hier aber genug schnell, da mehr als 90km/h eh nicht erlaubt sind). Beim Mieten des Motorrads wurde uns gesagt, dass ein voller Tank für etwa 100km reicht, so wurden wir nach etwa 90km ohne einer einzigen Tankstelle langsam nervös und dachten schon, dass uns bereits am ersten Tag der Sprit ausgeht. Nach genau 100 km fanden wir dann aber eine ziemlich verlotterte Tankstelle, an der die einzige Zapfsäule nicht mehr funktionierte. Allerdings hatten sie ein Fass mit Benzin dort, aus dem man sich soviel Benzin wie man brauchte rausschöpfen konnte. Zu unserer Verwunderung war der Tank noch zu etwa 2/3 voll (eine Füllstandsanzeige hat das Motorrad nicht). So wissen wir jetzt immerhin, dass wir mit einem vollen Tank deutlich weiter als 100km kommen.
Nach einer weiteren Stunde Fahrt auf den Staubigen Strassen unter der wahnsinnig heissen Sonne meldete sich der Durst und wir hielten bei einem kleinen Häuschen am Strassenrand. Immer wieder begegnet man hier kleinen „Restaurants“ Am Strassenrand, weitab von irgendwelchen Dörfern in denen sich die Autofahrer verpflegen. Meisst gibt es nur ein einziges Essen und einige Getränke. Da sich hierher wahrscheinlich noch nie ein Tourist verirrt hat, fühlten wir uns wie eine Attraktion. Die Frauen die dort arbeiten wollten alle Fotos mit uns machen und mit dem bisschen Englisch dass die konnten mit uns sprechen. Wir tranken einen Tee und hatten es ziemlich lustig mit den Leuten. Sie waren ganz enttäuscht, als wir nach dem Tee schon weiterfahren wollten. Um aber irgendwann noch anzukommen mussten wir weiter.
Am frühen Nachmittag erreichten wir Kudath. die Nördlichste Stadt Borneos. Da wir uns aber nicht die Stadt ansehen wollten (was wir so gehört haben, gibt es dort nichts was sich anzuschauen lohnen würde) fuhren wir weiter Richtung Norden. Hier waren die Strassen nicht mehr ganz so gut, aber immer noch grösstenteils Asphaltiert. Weitere 30km weiter nördlich erreichten wir dann endlich die Küste. Der Anblick hier ist überwältigend: Überall riesige weisse Sandstrände in Buchten, beinahe Menschenleer. Da wir unser Kommen vorgängig per Mail angekündigt hatten, gingen wir ins vereinbarte Restaurant um dort auf Howert (mit ihm haben wir geschrieben) zu warten. Er sei gerade noch in Kudath um dort weitere Gäste abzuholen. Also assen wir im Restaurant gerade mal 30 Meter vom Meer (und ca 2 m vom Strand) entfernt etwas und gingen danach am menschenleeren Strand schwimmen um uns etwas abzukühlen und den ganzen Staub den wir von der Fahrt an uns hatten abzuwaschen. Die Kombination aus Schweiss, Sonnencreme und Strassenstaub ergab eine Schwarze Schicht auf unserer Haut, die wir loswerden wollten. Etwas später erschien dann ein Angestellter und brachte uns in sein „Hotel“. Das „Tampad Do Aman“ liegt etwa 4 km vom Strand entfernt im Dschungel. Es besteht aus einem Longhouse (ein typisch Haus wie es von den Einheimischen gebaut und von mehreren Familien zusammen genutzt wird) und einigen kleinen Bambushütten, welche etwa die Dimensionen eines Zweierzeltes haben. Alles ist aus Holz (meist Bambus) gebaut und ringsherum wuchert der Dschungel. Wir entschieden uns für eines der Holzzelte. Nachdem wir unser Gepäck verstaut hatten wurden wir von zwei freiwilligen Helfern hier (ein Basler und eine Brasilianerin, die seit 7 Wochen hier mithelfen) im Camp umhergeführt. Howert betreibt zusammen mit dem Camp noch einige Projekte, welche entweder der Natur oder der einheimischen Bevölkerung zugute kommen. So gibt es neben einem Schildkröten-Aufzuchtprojekt noch ein Stück Regenwald welches er gekauft und unter Naturschutz gestellt hat, sowie verschiedene Recicling Projekte mit Schwemmholz und Petflaschen. Alles sehr ökologisch und sympathisch.
Nach der langen Fahrt und den vielen Eindrücken gingen wir am Abend früh ins Bett. Unser Häuschen erwies sich als noch kleiner als zuerst gedacht, so haben wir kaum Platz für den einen Rucksack den wir dabeihaben. Dank eines Moskitonetzes sind wir darin aber vor den Millionen Moskitos die es hier hat geschützt. Etwas gewöhnungsbedürftig ist es, unter einem Moskitonetz auf dem nur wenige cm über dem Kopf riesige Spinnen und Käfer sitzen zu schlafen. Wir waren aber müde genug, dass uns das nicht störte, und so schliefen wir umgeben von Urwaldgeräuschen ein.

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21.Oktober 2014:
Da hier pünktlich um 6 Uhr die Sonne aufgeht, wird es in unserem Häuslein spätestens um 9 Uhr so heiss, dass man nicht mehr weiterschlafen kann. Also standen wir auf und fuhren die 4km zum Strand um dort zu Frühstücken. Der Strand direkt vor dem Restaurant ist zwar schön (einer der schönsten, die wir bis jetzt auf unserer Reise gesehen haben), etwas weiter weg soll es aber noch schönere Strände geben, an denen gar keine Leute mehr sind. Einen solchen wollten wir finden und fuhren mit dem Motorrad los in die Richtung, die uns die Einheimischen gesagt haben. nach 10 Min auf Kieswegen erreichten wir einen Strand, dem 20m entfernt eine ca 50×50 Meter grosse Insel vorgelagert ist, auf die man rübergehen kann (das Wasser zwischen Strand und Insel ist bei Ebbe nur ca 10cm tief). Der Strand ist wirklich wunderschön: ca 300m lang, weisser Sand und keine Menschenseele (beim Weg dorthin haben wir gerade mal 2 Leute angetroffen). Leider wird vom Meer einiges an Abfall angespült, den hier logischerweise keiner wegräumt. Um Schutz vor der Sonne zu finden gingen wir bis ans Ende des Strandes, wo es von einigen grossen Felsen etwas Schatten gab. Dort verbrachten wir den ganzen Tag mit abwechselnd Baden, Lesen, Jassen und schlafen. Für Unterhaltung sorgten die vielen kleinen Einsiedlerkrebse die mit ihren Schneckenhäuschen überall herumkrabbelten. Ein richtig entspannender Tag. Am Abend gingen wir zurück zum Restaurant, assen etwas und unterhielten uns noch mit den anderen Touristen und den Angestellten.

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22. Oktober 2014:
Da Howert uns angeboten hat, uns sein eigenes ans Camp angrenzende Naturschutzgebiet zu zeigen, hiess es früh aufstehen. Obwohl wir schon um 7Uhr losmarschierten war es bereits drückend heiss und die Moskitos machten uns das Leben schwer. Trotz langer Kleidung welche wir zusätzlich mit Insektenspray eingesprüht hatten, waren wir innert kürzester Zeit völlig verstochen. Im Urwald erzählte uns Howert einiges über die heimischen Pflanzenarten und ihre medizinische Wirkung. Zusätzlich gab es einige Überlebenstips, falls wir mal im Dschungel verloren gehen, hoffentlich werden wir sie nie brauchen :D. Nach zwei Stunden war unser Morgenspaziergang vorbei und wir waren komplett nassgeschwitzt und von oben bis unten von Stichen übersät. Der perfekte Zeitpunkt für ein Frühstück und ein Bad im Meer. Viel weiter als bis zum Restaurant und dem dazugehörenden Strand kamen wir auch nicht mehr. Da ich (Sämi) mir eine Erkältung eingefangen habe und Kopfschmerzen hatte, lagen wir den ganzen Tag nur rum und genossen den Strand.

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23. Oktober 2014:
Da wir nun schon zwei Tage am Strand rumgegamelt sind, und es hier wirklich wunderschön ist, hängten wir gleich noch einen dritten Tag an. Diesmal an einem anderen Ort (ca 150m von dem gestern entfernt 🙂 ), aber ausser baden, spielen, lesen und schlafen machten wir nicht viel.

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24.Oktober 2014:
Unser letzter Tauchgang ist nun schon wieder fast zwei Wochen her. Ein Grund uns hier zu erkundigen, ob man tauchen kann. Und tatsächlich: Am anderen Ende des Strandes hat es eine kleine Tauchschule (die einzige hier) welche Ausrüstung für maximal sechs Personen hat. Wir sind am Morgen nach dem Frühstück dorthin und haben einen gelangweilten Tauchguide angetroffen, der froh war endlich mal Gäste zu haben. So fuhren wir keine halbe Stunde später mit dem Boot zu einer kleinen Insel und gingen dort tauchen. Da hier nur wenige Leute tauchen und das auch erst seit kurzem ist vieles hier noch unentdeckt. Wir trafen auf ein Korallenriff mit wunderschön blühenden Anemonen. An grossen Tieren (Haie und andere Grossfische) gab es zwar nichts, dafür aber viele Schnecken und Krebse. Am Nachmittag machten wir gleich noch einen zweiten Tauchgang. diesmal begleiteten uns noch zwei Einheimische, welche später mal als Tauchguide arbeiten wollen. So halfen uns drei Leute im Finden von Schnecken und anderem Kleingetier. Da hier erst seit kurzem getaucht wird, hatten wir nagelneue Ausrüstung.
Um am nächsten Tag noch einmal tauchen zu können, fuhr ich am Abend noch die 30km nach Kudat, da dort der nächste Bankomat steht und wir Bargeld brauchten. Da ich in der Dämmerung zurückfuhr, war ich von toten Moskitos übersät als ich zurückkam. Mein T-Shirt und der Helm hatten eine ganze Schicht aus Moskitoleichen :-P.

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25. Oktober 2014:
Weils so schön war gleich nochmal: Wir verabredeten uns wieder zum Tauchen. Wir gingen zu einem anderen Riff, in dem es leider sehr viel Abfall hatte. Auch fiel uns auf, dass einige Korallen teils ganz, teils nur zur Hälfte abgestorben sind. Auf Nachfrage wurde uns erklärt, das sei vom Zyanid-Fischen. Da hier lebende Fische und Hummer teurer verkauft werden können als tote, gehen einige Leute mit Petflaschen voll Zyanid ins Wasser und betäuben damit die Tiere. Dieses starke Gift tötet leider die Korallen und Anemonen. Und wiedermal sind es die Chinesen, welche der Natur schaden: Hier komme täglich ein riesiges chinesisches Schiff an, welche 12 Meilen vor der Küste (also in Internationalen Gewässern) vor Anker geht. Von dort aus wird das Zyanid an die Einheimischen in kleinen Fischerbooten verteilt, welche dann die so „gefangenen“ Fische wieder an die Chinesen verkaufen. Da sie dafür einen besseren Preis als auf dem lokalen Markt bekommen, machen das leider viele. Zum Glück hat es aber immer noch viele intakte Korallen. Am Abend sassen wir noch lange im Restaurant und redeten mit den anderen Touristen.

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26.Oktober 2014:
Heute kein Tauchen. Da am Sonntag alle Tauchguides in die Kirche gehen (sie haben uns sogar eingeladen mitzukommen 😀 ) mussten wir uns wieder mal selbst beschäftigen. Also fuhren wir nach dem Frühstück mit dem Motorrad los um etwas die Gegend zu erkunden. Die Strassen waren meist Kiesstrassen oder schmale Trampelpfade, dank unserem Offroader aber alles kein Problem 😀
Wir entdeckten einen Sumpf mit Mangrovenwald und viele andere schöne Gebiete. Irgendwo hörte plötzlich die Strasse auf und ging in eine seeeeehr schmale Brücke über einen Sumpf über. Diese war etwa 200 bis 300m lang und nur etwa 50cm breit. Zum Glück hielt sie dem Gewicht von uns und dem Motorrad stand, so konnte auch sie uns nicht aufhalten. Am Ende der Brücke fanden wir ein kleines Dorf vor, in dem die Strasse ganz aufhörte. Die freundlichen Einheimischen zeigten uns aber den Weg weiter. Wir mussten quer über ein Feld fahren, danach ging wieder eine Strasse weiter. Nun ging die Strasse dem Meer entlang, an weiteren wunderschönen Sandstränden vorbei. Am Nachmittag gingen wir noch etwas schwimmen, dann war der Tag auch schon wieder vorbei.

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27.Oktober 2014:
Einmal mehr früh aufstehen. Wir wollten noch ein letztes Mal hier tauchen und mussten dafür um 9 in der Tauchschule sein. Also standen wir um 7:30 Uhr auf, gingen frühstücken und machten uns dann auf den Weg zur Tauchschule. Dort angekommen erklärten uns die Tauchguides aber, dass wegen der Ebbe das Boot noch feststeckt und wir bis 10:30 Uhr warten müssen. Also tranken wir noch einen Kaffee und sprachen mit dem Fotografen, der uns beim Tauchen begleitet. Da dies eine sehr neue Tauchschule ist, haben sie einen professionellen Unterwasserfotografen gebucht, der Fotos machen soll, um dann mit diesen Werbung zu machen. Da wir in der Zwischenzeit selbst einige sehr gute Fotos haben, zeigten wir uns gegenseitig die besten davon. Er konnte uns dann noch einige Tips geben, bei welchem Tier man worauf achten muss. So sagte er zum Beispiel, wir sollen beim Krokodilfisch nur das Auge Fotografieren. Da wir beim Tauchen dann tatsächlich einem Krokodilfisch begegnet sind, konnten wir seine Tips gleich umsetzen (Ergebnis siehe Fotos weiter unten). Weil um 10:30 Uhr das Boot immer noch im Sand feststeckte, mussten wir eine weitere Stunde warten, bevor wir endlich tauchen gehen konnten. Nach dem ersten Tauchgang gab es eine viel zu lange Pause und so war es fast schon wieder Dunkel, als wir vom Nachmittagstauchgang zurückkamen. Die beiden Tauchgänge waren sehr schön, wir haben wieder einiges an Schnecken, Krebsen, Fischen und wunderschön blühenden Korallen gesehen. Wir scheinen mit der Saison gerade Glück zu haben, da man blühende Korallen doch eher selten sieht. Den Abend verbrachten wir wieder im Restaurant, wo wir uns mit den Helfern hier unterhielten. Als wir mit dem Motorrad zurück zum Camp wollten, hat es angefangen zu regnen, so dass wir klitschnass waren, als wir zurückkamen. Zum Glück ist es hier immer so heiss, dass der Regen eher erfrischend als unangenehm ist.

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sexy time :D

sexy time 😀

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Auge eines Stachelrochen

Auge eines Stachelrochen

Krokodilfisch

Krokodilfisch

Krokodilfisch Auge

Krokodilfisch Auge

28. Oktober 2014:
Eigentlich der Tag, an dem wir weiterreisen wollten. Am Morgen sassen wir im Restaurant und schauten unsere Tauchfotos durch, am Nachmittag packten wir alles für die Weiterreise. Am Abend stellten wir dann aber fest, dass wir zu wenig Bargeld dabei hatten um zu zahlen. Da der nächste Bankomat 30km entfernt in Kudat steht und es bereits dunkel war, mussten wir uns entscheiden, noch einen Tag länger zu bleiben.

Soweit unser erster eintrag der Tour de Borneo. Wenn uns das nächste Mal Internet über den Weg läuft gibts mehr.

Grüsse an alle Daheimgebliebenen.

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Von Bali nach Borneo

Nach unserem erfolgreichen Mola Mola Tauchgang sind wir am nächsten Tag gleich noch einmal Tauchen gegangen. Diesmal allerdings zu anderen Tauchplätzen, an denen es weniger grosse Fische, dafür umso mehr kleine Fische, Schnecken, Krebse und noch viel mehr hat. Wie immer hier waren die Tauchgänge wunderschön und wir konnten eine Wahnsinnige Vielfalt an Meeresbewohnern beobachten. Ein Highlight beim Nachmittagstauchgang war ein ca. 6cm grosser Clown-Foschfisch, welcher ruhig auf einem Metallgitter sass und sich von uns beobachten liess. An dieser Stelle nochmal einige der besten Fotos welche wir gemacht haben.

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Am Tag darauf legten wir eine Tauchpause ein und mieteten uns im Dorf ein Motorrad um die Insel zu erkunden. Wir hatten kein bestimmtes Ziel vor Augen und fuhren einfach los Richtung Inselmitte. Das erste Stück legten wir auf der Hauptstrasse zurück. Diese hatte ziemlich viel Verkehr und war nicht wirklich schön. Nach etwa 20km verliessen wir die Hauptstrasse und fuhren auf eine kleinere Strasse, welche quer über die Insel geht. Hier fuhren wir mit deutlich weniger Verkehr durch wunderschöne Landschaften, Urwald und Reisfelder immer weiter Richtung Norden und immer weiter in die Berge hinein. Nach etwa zwei Stunden fahrt erreichten wir einen Pass auf 1300 M.ü.M. Hier genossen wir die super Aussicht auf den Vulkan und einen etwas unterhalb des Passes gelegen Bergsee. Wir überlegten uns noch, im See baden zu gehen, entschieden uns dann aber dafür etwas zu essen und dann weiterzufahren. Da die Bergfahrt einiges an Benzin verbraucht hat, mussten wir nun erst einmal tanken gehen. Hier auf Bali gibt es fast nirgends Tankstellen (ausser in den Städten vielleicht). Dafür befinden sich überall am Strassenrand kleine Läden welche das Benzin flaschenweise verkaufen. In Holzregalen stehen alte Wodka und Weinflaschen, welche mit Benzin gefüllt sind. Wir kauften uns also zwei Wodka Flaschen (der brennt wirklich 😀 ) und betankten unseren Roller. Für die 1.5 Liter Benzin zahlt man auf Bali gerade einmal 60 Rappen, Da Indonesien eigene Ölquellen hat ist hier der Sprit spottbillig. Wir fuhren die Passstrasse wieder hinunter und zurück nach Padangbai. Als Abschluss des Tages assen wir frisch gefangenen Fisch in einem Restaurant direkt am Strand. Das Essen ist hier zum Glück ähnlich günstig wie das Benzin, so können wir zu zweit mit Vorspeise, Hauptgang und einem Dessert inkl. Bier und Tee für unter 20 Franken Essen, ein schönes Leben :D.

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Tags darauf gingen wir noch ein letztes mal (zumindest in Padangbai) Tauchen. Wegen der hohen Wellen wurde ziemlich viel Sand aufgewirbelt und die Sicht war eher bescheiden, so haben wir diesmal auch nicht ganz so viele tolle Dinge gesehen. Trotzdem nochmal zwei schöne Tauchgänge.

Am 15. verliessen wir Padang Bai gegen Mittag und fuhren nach Denpasar zu einem Hotel nahe am Flughafen. Am 16. wurden wir dann um 04:30 Uhr vom Wecker aus dem Schlaf gerissen und mussten los zum Flughafen. Eigentlich steht auf unseren Flugtickets, dass der Flieger um 7:00 Uhr startet, am Flughafen stellten wir dann aber fest, dass der Flug eine Stunde vorverlegt wurde. Zum Glück sind wir früh genug los. Pünktlich um 6Uhr startete unser Flugzeug und brachte uns in 3 Stunden Flugzeit nach Kuala lumpur. Da wir hier 6 Stunden auf den nächsten Flug warten mussten, blieb uns genügend Zeit zu Frühstücken und noch etwas zu schlafen. Am nachmittag flogen wir dann weiter nach Borneo. In der Zwischenzeit sind wir es uns ja gewohnt, dass die Flughäfen und die Flugzeuge hier übermässig gekühlt werden, deshalb nehmen wir zum Reisen auch immer lange Hosen und einen Pullover mit (wie unsinnig). Beim zweiten Flug haben sie aber noch einen draufgesetzt und das Flugzeug so stark runtergekühlt, dass man den eigenen Atem sehen konnte 😀 Naja, die werden sich hier wohl denken wenn das Benzin schon nichts kostet kann man es auch verschwenden :-S.
Nach unserer Landung in Kota Kinabalu auf Borneo verliessen wir leicht unterkühlt das Flugzeug und nahmen uns ein Taxi zum Hotel welches wir bereits übers Internet gebucht hatten. Das Hotel hier wird von einem ausgewanderten Schweizer und seiner Frau geführt. Da zur zeit Nebensaison ist, sind wir fast die einzigen Gäste hier. Nach unserer Ankunft wurde für uns ein richtig gutes Abendessen zubereitet. Für uns ist es fast etwas ungewohnt, mit anderen Leuten Schweizerdeutsch zu sprechen :D. Gestern gingen wir den ganzen Tag in Kota Kinabalu auf Erkundungstour. Direkt am Meer gelegen ist Kota Kinabalu die Hauptstadt von Sabah (ein Bundesland von Malaysia). Wir besuchten etliche Shoppingcenter (ohne auch nur etwas zu kaufen) und gingen den ganzen Tag umher. Am Abend wurden wir von der Hotelbesitzerin gefragt, ob wir zu einem Anlass mit traditionellen Tanzaufführungen aus Borneo mitkommen möchten. Da sie hier noch an einem Seminar für die Förderung von Tourismus mitarbeitet durfte sie uns als Gäste zum Abendessen und den Tanzvorführungen mitnehmen. Da man solche Gelegenheiten nicht so oft bekommt, sagten wir natürlich zu. Zu unserer Überraschung fand der Event in einem 5 Sterne Hotel statt und das Abendessen war ein riesiges internationales Buffet an dem man sich mit allerlei Köstlichkeiten den Bauch vollschlagen konnte. Während dem Essen wurden von verschiedenen Regionen in Borneo Tänze aufgeführt und Musik gespielt. Dazwischen hielt mal kurz irgendein Minister eine Rede, sonst war der Abend aber extrem kurzweilig und das Essen genial.

Heute Morgen gingen wir erneut in die Stadt (unser Hotel befindet sich etwa 10 min ausserhalb) um uns nach einem Motorrad umzuschauen. Da wir die nächsten 2-3 Wochen in Borneo umher reisen möchten, haben wir uns entschieden ein Motorrad zu mieten und mit diesem eine Rundreise zu machen.

Nun werden wir Morgen oder Übermorgen richtung Norden losfahren und sehen, was uns dort so erwartet.
Grüsse an alle Daheimgebliebenen.

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Lombok

Am Morgen des 03.10. machten wir uns bereit für die Fähre nach Lombok. Die Überfahrt dauert von der Insel nur etwa 20 Minuten.

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Wir wurden mit einem Minivan in die nächste Stadt Senggigi gefahren. Dort hatten wir uns schon ein Zimmer für eine Nacht vorgebucht. Da wir gehört hatten, dass tauchen auch in Süd-Lombok toll sein soll, versuchten wir uns schon im Vorfeld etwas schlau zu machen. Gar nicht so einfach, Internet und Reiseführer geben zu diesem Thema nicht viel her. Nach einigen Recherchen stiessen wir aber auf eine Tauchschule in Süd-Lombok. Da diese unsere Mail nicht beantwortete, besuchten wir ihr Office in Senggigi; leider geschlossen. Die Tauchschule scheint nicht mehr zu existieren. Nach weiteren Internetrecherchen fanden wir eine andere Tauchbasis in Kuta Lombok, die Internetseite klang sehr vielversprechend. Unberührte Korallenriffe, viele endemische, zum Teil noch nicht bestimmte Schnecken, kleine Seepferdchen, ein Paradies für Liebhaber der kleinen Meeresbewohner (was wir definitiv sind) und was auch noch ganz toll klang, es gibt da Hammerhaie, einer von nur 3 Orten auf der Welt, an dem man gleichzeitig 2 verschiedenen Hammerhaisorten begegnen kann. Super, wir hatten unser nächstes Ziel 😀
Am nächsten Morgen fuhren wir mit dem Taxi 2 Stunden in Richtung Kuta Lombok, lustigerweise ist Taxi fahren an vielen Orten für zwei Personen günstiger und schneller, als die Fahrt mit einem Bus. Wir liessen uns gleich bei der Tauchschule absetzen. Im Office teilte man uns leider mit, dass gerade keine Hammerhaisaison ist, komisch, auf der Internetseite stand etwas anderes, aber die werden es wohl wissen. Also buchten wir uns Tauchgänge zu Plätzen ohne Hammerhaie, die sollten ja auch ganz vielversprechend sein. Tauchen in Süd-Lombok ist auf jeden Fall sehr schön, es hat absolut unberührte wunderschöne Korallenriffe, keine zerstörten Riffe durch Dynamitfischen, keine Schäden durch Taucher, alles wunderschön und intakt. Leider stellte sich unser Guide als nicht sehr begeisterter Finder von Kleingetier heraus. Er zeigte uns viele Moränen zwei mit (nicht übertrieben) 30cm Durchmesser und riesige Hummer, viel mehr leider nicht. Was wir an kleinen Krebschen und Schnecken so sahen haben wir selbst gefunden. Als wir fragten ob er uns irgendwo kleine Seepferdchen zeigen kann, hat er gesagt, sein Kumpel habe ihm erzählt, die sitzen in den Fächerkorallen, die Koralle könne er uns zeigen, dann können wir schauen ob wir welche finden. Toll, wo die theoretisch sitzen wissen wir selbst, da die aber perfekt getarnt sind und nur bis ca 1,5cm gross werden, bin ich nicht sicher, ob ich eins erkenne wenn es da ist. Aber hat der Guide (der seid 2 Jahren auf Lombok lebt) wirklich noch nie welche gesehen? Sehr speziell. Wir liessen es dabei beruhen, suchten selbst, fanden aber keins. Am letzten Tag erfuhren wir dann, dass doch noch Hammerhaisaison ist, die Auskunft vom Anfang war falsch. Toll! Also sind wir abgereist, ohne dass wir versucht haben, Hammerhaie zu sehen. Eine Garantie, dass die Tiere da sind hat man ja nie, aber wir hätten es doch gerne versucht. Als Fazit können wir sagen: Lombok könnte tatsächlich noch ein wenig bekanntes Tauchparadies sein, absolut intakte Korallenriffe und mit etwas Geduld findet man auch sehr coole Tiere. Ein etwas erfahrener Guide mit Augen für spezielles Kleingetier hätte aber noch einiges mehr aus den Tauchgängen heraus holen können.

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Die Schnecken sind so unglaublich vielfältig. Alleine wegen ihnen lohnt sich das Tauchen schon.

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Auch ein paar Flatworms haben wir gefunden.

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Auch die Krebschen und Garnelen sind toll!

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Ein sehr platzsparender Fischschwarm, soll mal einer sagen Massentierhaltung sei nicht Artgerecht. 😀

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Auf dem Foto ist es leider nicht zu erkennen, aber diese Muräne ist ein gigantisches Monster mit einem Durchmesser von 30cm!

Kuta Lombok ist eine kleine Stadt mit wunderschönen Sandstränden und bekannt für gute Surfbedingungen. An den zwei Tagen an denen wir nicht getaucht sind haben wir uns einen Scooter gemietet und sind zu einem nahe gelegenen Strand gefahren. Wunderschön, mit nur wenigen anderen Touristen.

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Eines Abends nach dem Abendessen, kam uns der Mond etwas deformiert vor, nachdem wir im Internet recherchiert hatten, haben wir gemerkt, dass wir nur ganz knapp eine totale Mondfinsternis verpasst haben. Schade.

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Unseren vorübergehenden Mitbewohner müssen wir euch auch noch kurz vorstellen. Er lebte bei unserem Einzug in unser Zimmer im Bad, eines Tages entwischte er uns aber und wohnte nun hinter dem Schrank im Schlafzimmer, von da an hatten wir plötzlich immer mal wieder etwa 5cm grosse Kakerlaken im Bad. 😦 Wir fingen die Kakerlaken ein und setzten sie draussen wieder aus, bis uns eine entwischte, hinter den Schrank flüchtete und schwups vom Gecko gefressen wurde. Wir verfütterten ihm noch ein paar Kakerlaken und trieben ihn dann zurück ins Bad. Für ihn ein Schlaraffenland und für uns das Ende des Kakerlakenproblems. 😉 Beim Versuch ihn wieder ins Bad zu treiben biss er Sämi in die Finger 😀 zum Glück haben Geckos weder Zähne noch sind sie giftig.

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Am 09.10. nach unserem letzten Tauchgang auf Lombok fuhren wir zurück nach Senggigi und machten uns am nächsten Morgen auf den Weg zurück nach Padang Bai in Bali. Nach ca 1 1/2 Stunden Bootsfahrt kamen wir in Padang Bai an und checkten wieder im selben Hotel ein wie beim letzten Mal. Wir gingen in die nahe gelegene Tauchschule und schrieben uns gleich wieder zum tauchen für den nächsten Tag ein. Scheinbar ist das Wasser gerade besonders kalt und so kurz nach Vollmond soll die Chance Mondfische zu sehen besonders gross sein. Also versuchen wir ein weiters mal diese gigantischen scheibenartigen Fische zu Gesicht zu bekommen und hoffen, dass wir diesmal Glück haben.

Und heute hatten wir Glück!!! Wie versprochen war das Wasser angenehme 18Grad kalt 😛 für uns in der Zwischenzeit, eisig kalt. Unvorstellbar, dass wir in der Schweiz schon bei 6Grad im Wasser waren und dabei nicht erfroren sind. 😉 Netterweise bekam ich (Michi) einen 5mm Anzug, kalt war es trotzdem, aber Sämi in seinem 3mm Anzug hatte noch viel kälter. Aber alles halb so schlimm! Beim ersten Tauchgang hatten wir noch kein Glück, da froren wir beim Warten auf die Molas (Mondfische) vergeblich. Schön war es trotzdem. Für den zweiten Tauchgang mussten wir erst noch etwas abwarten, da die Strömung zu stark und unberechenbar war, aber dann konnten wir runter und zwei Mondfische waren da. Für ein gutes Foto waren sie leider etwas weit entfernt, aber wir haben sie gesehen. Ein riesen Glück!

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Mondfische sind Knochenfische und können bis zu 3,3 Metern lang werden, unsere waren kleiner, vielleicht 1,5-2 Meter. Sie leben meist in tieferen Gewässern im offenen Meer. An dieser Stelle an der wir es versucht haben hat es besonders viele Putzerfische. Manchmal, wenn das Wasser kalt genug ist, kommen die Mondfische an diese Putzerstation um sich von den Fischchen reinigen zu lassen. Wenn man dann im richtigen Moment am richtigen Ort ist, kann man sie mit etwas Glück sehen. 😀

Nun werden wir noch ein paar Tage in Padang bai bleiben, bevor wir am 16. Indonesien wieder verlassen und nach Borneo weiterreisen werden.

Grüsse an alle Daheimgebliebenen.

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Gili Air

Da es hier in der Nacht ziemlich abkühlt, konnten wir trotz fehlender Klimaanlage relativ gut schlafen. Gestern waren wir dann schon wieder tauchen 😀 3 Tauchgänge haben wir gemacht. Es gab Babyriffhaie unter Felsen versteckt beim schlafen. Schildkröten, wieder ganz viele Schnecken und anderes tolles. Der dritte Tauchgang vor der Küste von Lombok stellte sich dann wieder als riesen Highlight heraus. Seepferdchen, kleine Froschfische (meine momentanen Lieblinge), eine wunderschöne kleine Sepie und so weiter. Da es sich kaum in Worte fassen lässt, was wir so alles sehen, lassen wir doch einfach die Bilder unserer Kamera sprechen. 😀

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Feuerfisch

Feuerfisch

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Muräne

Muräne

Pipefisch

Pipefisch

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Schlange (ca. 1.5m)

Schlange (ca. 1.5m)

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ca. 6cm "grosse" Sepie

ca. 6cm „grosse“ Sepie

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Heute sind wir Schnorcheln gegangen (da jeden Tag Tauchen unser Budget dann doch etwas sprengen würde). Hier geht der Strand flach in ein Korallenriff über und es hat fast genausoviel Tiere wie beim Tauchen. Sogar einen Skorpionfisch, eine Moräne und einen kleinen Hummer haben wir gefunden (nebst tausenden Fischen natürlich :D).

Muräne

Muräne

Kleiner Hummer

Kleiner Hummer

Picasso Triggerfisch

Picasso Triggerfisch

Skorpionfisch

Skorpionfisch

 
Wie immer: Wer die Fotos in voller Auflösung sehen möchte, einfach draufklicken.

Morgen früh fahren wir mit dem Boot weiter nach Lombok und werden mal sehen was die Insel so zu bieten hat.
Grüsse an alle Daheimgebliebenen.

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Tauchen auf Bali

Die letzten fast 2 Wochen waren wir auf Bali in Padang Bai. Unsere Weltreise ist etwas zu einer Tauchreise verkommen und so bereisen wir weniger das Land und entdecken dafür um so mehr von der Unterwasserwelt. Tauchen rund um Padang Bai ist gigantisch. Wo wir uns in Koh Tao riesig über einen einzelnen Pipefish, einen Kugelfisch, ab und zu einmal über eine Schildkröte oder einen Skropionfisch gefreut haben, sahen wir hier so viele, dass die Tauchguides sich nicht mehr dafür interessieren, dafür suchten sie nach seltenen Meerschnecken, Krebschen, Seepferdchen (welche leider nie dort waren wo wir waren), Tiere welche zum Teil kaum einen halben Zentimeter gross sind und dafür um so spezieller, wenn sie einer findet. Es gibt so viel unglaubliches zu entdecken, dass man sich unmöglich alles merken kann.

Wir waren bei einem Tauchplatz an dem sich besonders viele Putzerfische aufhalten und regelmässig Mantarochen vorbeikommen, um sich da von den Fischen putzen zu lassen. Etwa 10 dieser ca 5 Meter grossen Tiere konnten wir beobacheten, wie sie majestätisch über unsere Köpfe hinweg „flogen“.

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Ein ganz spezielles einmaliges Erlebnis hatten wir gestern. Zum Ende unseres Tauchganges kamen wir an einer Stelle vorbei wo ca 20 Sepien bei der Paarung waren. Die Sepien waren sicher einen halben Meter gross, wir konnten sie bei Balzen, beim Paaren und bei der Eiablage beobachten, wir konnten Männchen bei ihrem Machogehabe zuschauen und blieben so lange unten bis uns die Luft ausging. Ein unglaubliches Erlebnis

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Sepien-Weibchen bei der Eiablage

Sepien-Weibchen bei der Eiablage

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Mänchen und Weibchen beim "flirten"

Mänchen und Weibchen beim „flirten“

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zwei Männchen beim "kräftemessen". Wer ist schöner?

zwei Männchen beim „kräftemessen“. Wer ist schöner?

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Ein Tauchplatz hat es uns ganz besonders angetan. In Padang Bai wurde ein Hafen gebaut, damit grosse Kreuzfahrtschiffe an Land gehen können. Als das Pier, die Empfangshalle und alles fertig gebaut war, hat man gemerkt, dass das Meer davor gar nicht tief genug ist und diese grossen Schiffe gar nicht in den Hafen einfahren können. So blieb der Hafen ungenutzt. Nun sind die Säulen des Piers bis zu einer Tiefe von 15Metern mit einer wahnsinnigen Artenvielfalt bewachsen und belebt. Feuerfische, Froschfische, Schaukelfische, viele Arten von Skorpionfischen, Tintenfischen, Koffer-, Igel-, Kugelfische, die Liste könnte ich endlos weiterführen. Man möchte sich am liebsten einen Tag an einer Säule verweilen und es würde dabei nicht langweilig.

Da wir viel mehr tauchen als wir uns je vorgestellt haben, haben wir uns aus Deutschland ein Unterwassergehäuse für unsere gute Kamera bestellt. Denn unser relativ günstiges Unterwasserkameramodell, welches wir uns bestellt hatten, war sein Geld nicht wert. Eins von 10 Bildern war mal halbwegs scharf und die vorherrschende Farbe ein blaugrün auf den Bildern, sehr unbefriedigend. Innerhalb von 3 Tagen ist das neue Unterwassergehäuse tatsächlich bei uns eingetroffen, auch wenn alle gesagt haben, das sei unmöglich, DHL war unglaublich schnell. Jetzt brauchen wir noch etwas Zeit uns mit der Kamera unter Wasser vertraut zu machen, einen kleinen Vorgeschmack auf unsere zukünftigen Bilder können wir euch mit unseren ersten Versuchen aber schon geben.

gleich zwei Kugelfische

gleich zwei Kugelfische

Kugelfisch

Kugelfisch

Kugelfisch

Kugelfisch

eine Flunder im Sand

eine Flunder im Sand

wer findet den Froschfisch?

wer findet den Froschfisch?

Froschfisch

Froschfisch

indian Walkman

indian Walkman

einseitig blinder Krokodilfisch

einseitig blinder Krokodilfisch

Feuerfisch

Feuerfisch

Feuerfisch

Feuerfisch

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Schaukelfisch in Gelb

Schaukelfisch in Gelb

Meeresschnecke

Meeresschnecke

Meeresschnecke

Meeresschnecke

Pipefish

Pipefish

Langnasen Büschelbarsch

Langnasen Büschelbarsch

Schaukelfisch

Schaukelfisch

Nach fast 2 Wochen in Padang Bai mit tauchen und schnorcheln wurde es aber dann doch einmal Zeit weiter zu reisen, ab zum nächsten Tauchspot 😉 Heute Morgen haben wir das Speedboat zu den Gili Inseln vor Lombok genommen und sind auf Gili Air ausgestiegen. Gili Air ist eine kleine Insel, ohne Verkehr (nur kleine von Ponys gezogene Tuk-Tuks und Fahrräder gibt es auf der Insel. Wir haben hier ein kleines, sauberes und recht gemütliches Zimmer, leider ohne Klimaanlage. Im Moment ist es drückend heiss und wir hoffen noch, dass die Temperaturen in der Nacht etwas abkühlen, sonst ist es nicht sehr angenehm zum Schlafen. Wir haben uns hier gleich als erstes für morgen wieder 3 Tauchgänge gebucht und hoffen, dass es uns hier beim Tauchen genau so gut gefällt wie in Padang Bai.

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Von einer Insel auf die nächste

Nachdem wir nun beinahe drei Wochen lang das Inselleben auf Koh Tao genossen haben und viel getaucht sind, entschieden wir uns am 12. abzureisen, da wir ja noch etwas anderes als nur Koh Tao sehen wollen. Es wäre verlockend gewesen einfach weiter auf Koh Tao zu bleiben, zu tauchen und die Zeit zu geniessen, aber wenn einem Koh Tao in den Fängen hat kommt man nicht mehr so schnell weg. Schon viele Reisende sind auf Koh Tao hängen geblieben und haben ihre Reisepläne über Bord geworfen oder einfach die Zeit vergessen und das wollten wir nicht, auch wenn wir ein ganz verlockendes Jobangebot als Tauchguides bekommen hätten, aber unsere Zeit ist beschränkt und so verabschiedeten wir uns etwas wehmütig von allen und gingen zum Pier um um 9 Uhr abends die Nachtfähre nach Surat Thani zu nehmen.

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Hier hatten wir ein (ziemlich kleines) Bett in einem (viel zu stark gekühlten) Schlafraum. Trotzdem konnten wir ein bisschen schlafen, bevor wir am nächsten Morgen um 5 Uhr den Hafen von Surat Thani erreichten. Dort wurden wir von einem Tuck-Tuck abgeholt, welches uns zu einem Reisebüro brachte, um von dort aus gleich mit dem Bus zum Flughafen zu fahren. Hier läuft alles reibungslos und pünktlich ab, nur die Einstellung der Klimaanlagen auf Stufe „Sibirischer Winter“ können wir nicht so ganz nachvollziehen :D.
Auch am Flughafen lief alles reibungslos und wir konnten pünktlich unsere Maschine nach Kuala Lumpur besteigen. In Kualalumpur war dann nicht mehr alles so durchorganisiert, trotzdem fanden wir einen Bus der uns vom Flughafen in die Stadt bringt. Im Bus wurde uns gesagt, dass im Ticketpreis noch ein Taxi bis zum Hotel inbegriffen ist. Bis daher alles super! Unser Taxifahrer war dann aber leider entweder Analphabet oder Blind (ich befürchte beides). Wir musten ihm die Hausnummern an denen er vorbeifährt vorlesen, damit er die richtige Strasse findet. Diese hat er dann trotzdem nicht gefunden und uns ca. 300m neben dem Hotel welches wir ihm genannt haben (wir haben einfach eins aus dem Reiseführer genommen) abgesetzt. Da wir dies aber nicht wussten und keine Ahnung hatten wo wir sind, suchten wir nach einem anderen Hotel. An einem roten, etwas schäbigen Block hing ein schönes Plakat, welches mit Fotos von wunderschönen Zimmern das Hotel „Chill inn“ anpries. Wir gingen einfach rein und fragten nach dem Preis (als wir die Bilder sahen, dachten wir zuerst, es könnte zu teuer sein). Der Preis war dann aber ganz ok, also buchten wir das Zimmer für drei Nächte. Dies hätten wir lieber nicht machen sollen, denn als wir das Zimmer betraten, sahen wir, wie sehr doch Realität und Bild voneinander abweichen können. Das Zimmer war klein, stickig und extrem dreckig. Hier wurde schon seeeeeehr lange nicht mehr geputzt. Im Badezimmer krabbelte allerlei Getier umher, welches eigentlich nur durch die Tatsache dass es sich bewegte von all den Haaren, Krümel, Zigarettenasche und Dreck unterscheidet liess. Zudem funktionierte die Spülung nicht und aus sämtlichen Rohren tropfte rostbraunes Wasser. Wir sind zwar hart im Nehmen, dies war uns dann aber doch zu viel und ich verlangte ein anderes, sauberes Zimmer. Leider haben wir schon im vorraus bezahlt (die wissen schon warum) und so konnten wir dann ein anderes Zimmer beziehen, welches aber genau so schmutzig wie das erste war, nur ohne all die Käfer. Zum Glück haben wir unsere dünnen Seidenschlafsäcke für genau solche Fälle dabei, damit wir nicht direkt auf der verfleckten Matratze schlafen müssen. Eigentlich sollte man meinen, nach nun fast 4 1/2 Monaten reisen sollten wir wissen, dass man im Zweifelsfalle immer zuerst das Zimmer anschaut bevor man zahlt, aber immer mal wieder passieren uns Anfängerfehler, weil wir zu müde oder gutgläubig sind 😉
Den nächsten Tag verbrachten wir in Chinatown, dem touristischen Viertel von Kuala Lumpur. Hier kann man alles kaufen, was von irgendeiner bekannten Marke kommt. So gibt s hier Louis Vuiton Taschen und Swatch Uhren für ca. 3 Franken (natürlich immer alles „Original“ 😀 ). Jeder wollte etwas verkaufen oder sonstwie mit einem sprechen. Alles ist wahnsinnig hektisch und extrem laut hier. Der Tag verging ziemlich schnell und nach einem Abendessen in einem der Strassenrestaurants begaben wir uns wieder zurück in unser ekliges Zimmer. Am Montag gingen wir zu Fuss los zu den Petronas Twin Towers. Nach ca 40 min Fussmarsch erreichten wir das imposante Bauwerk. Leider haben sie immer Montags für Besucher geschlossen und so konnten wir nicht auf die Aussichtsplatform hoch. Stattdessen begaben wir uns in das sich in den untersten sechs Stockwerken befindende Einkaufscenter. Hier gab es alles zu kaufen, was wir auch Tags zuvor schon in Chinatown gesehen haben, nur zu den tausendfachen Preisen (dafür diesmal wirklich echt). Für Michi gab es auch noch einen H&M, so dass sie sich ihre verloren gegangene kurze Hose ersetzen konnte. In der Mall hat es auch einen Kinokomplex mit 12 Vorführungssälen. Wir entschieden uns am späteren Nachmittag dorthin zu gehen und den ersten Film der läuft anzuschauen. Es war „Guardians of the Galaxy“. Die Kinosäle sind eher klein, dafür die Stühle gemütlich. Nach etlichen Werbungen und einigen Propagandafilmen wurden wir gebeten (also alle Leute im Saal) sich zu erheben und die Malaysische Nationalhymne zu singen :S. Dies war ziemlich komisch. Zum Glück fielen wir nicht auf, da eigentlich niemand mitsang. Der Film selbst war 90min komplett sinnbefreite Unterhaltung, aber ziemlich lustig. Danach assen wir noch etwas und gingen zum letzten Mal ins Dreckhotel zum schlafen.
Um doch noch auf die Petronas Towers zu kommen standen wir am nächsten Morgen früh auf und packten unser Zeug. Da wir am Mittag auschecken mussten und dann zum Flughafen gehen, waren wir um viertel vor 9 in der Lobby der Towers (obwohl diese erst um 9 Uhr geöffnet werden). Trotz unseres frühen Erscheinens wurde uns mitgeteilt, dass am Morgen leider alles schon ausgebucht sei und wir erst am Nachmittag hoch dürfen. Dies war uns leider zu spät und wir mussten wieder gehen, ohne die Aussicht von oben gesehen zu haben. Stattdessen gönnten wir uns ein Frühstück im Starbucks und gingen halt wieder zum Hotel um unsere Rucksäcke zu hohlen.

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Am Mittag fuhren wir dann zum Flughafen wo wir auf unseren Flug nach Bali warteten.
Nach langer Warterei im viel zu kalten Flughafen kam um 6 Uhr Abends endlich unser Flugzeug. 3 Stunden später landeten wir in Denpasar und nochmal zwei Stunden später hatten wir alle Einreise Stempel und Formulare zusammen und waren endlich in Bali. Hier verbrachten wir eine Nacht in einem wirklich schönen Hotel (Sogar mit Duschkopf!). Wir haben am Flughafen noch zwei andere Schweizer getroffen, Sandra und Muts, welche uns spontan begleiteten. So konnten wir uns das Taxi teilen und Reiseerfahrungen austauschen.
Gestern Mittag fuhren wir von Denpasar nach Padang Bai, wo wir erst mal wieder ein paar Tage bleiben wollen. Wir haben hier in einem einfachen (aber sauberen) Hotel ein Zimmer genommen. Heute sind wir wieder einmal tauchen gegangen 😀 wir sind gerade ziemlich tauchangefressen, und da Bali als einer der schönsten Tauchorte der Welt gilt, können wir uns das natürlich nicht entgehen lassen. Morgen werden wir zu einem 120m langen Schiff, welches im 2. Weltkrieg gesunken ist, tauchen.

Grüsse an alle Daheimgebliebenen.

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tauchen, essen, schlafen auf Koh Tao

Von Chiang Mai aus nahmen wir also den Zug abends in Richtung Bangkok. Wir hatten das Schlafabteil ohne Klimaanlage gebucht, da es um einiges günstiger war, wurden dann aber damit überrascht, dass es doch eine im Wagen gab. Ob das nun aber, so wie die Zugbegleiterin sagte, grosses Glück war, bezweifeln wir. Das Abteil wurde in der Nacht auf Sibirische Temperaturen herunter gekühlt, so dass wir selbst mit langen Kleidern unter einer Wolldecke erbärmlich schlotterten und durchgefroren nach 14 Stunden in Bangkok ankamen. Ansonsten war die Fahrt aber sehr angenehm. In Bangkok angekommen nahmen wir uns ein Tuk-Tuk zur Kao San Road, der Touristenstrasse. Wir hatten von Chiang Mai aus schon Kontakt mit einer Tauchschule auf Koh Tao und die hatten für uns den Bus und die Fähre von Bangkok zur Insel schon organisiert. Also konnten wir ganz entspannt unser Gepäck bei der Busgesellschaft abliefern und den ganzen Tag noch Bangkok unsicher machen, denn unser Bus für erst abends.

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Abends nahmen wir also den Bus zur Fähre. Der Bus war wirklich bequem, Sämi hatte etwas Probleme mit seinen langen Beinen, aber im Vergleich mit den Bussen in Laos war dieser hier der Absolute Traum. Trotzdem konnten wir beide einfach nicht einschlafen und verbrachten die ganze Nacht wach. Wahrscheinlich  sind wir uns so viel Komfort einfach nicht mehr gewohnt. Wir kamen also leicht übermüdet am Hafen an und nach zwei Stunden Überfahrt dann endlich am Ziel auf der Insel Koh Tao im Golf von Thailand.

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Wir bezogen unser Bungalow, ein eher einfaches, da wir ja etwas aufs Geld achten müssen. Reicht aber vollkommen. Am Tag ist es etwas heiss drinnen wenn die Sonne darauf scheint, aber in der Nacht kühlt es sehr angenehm ab. Wir sind rundum zufrieden. Weil wir total übermüdet auf der Insel angekommen sind haben wir dann auch gleich den kompletten Tag verschlafen.

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Pooh, so heisst die gute Fee und das Mädchen für alles der Tauchschule hat uns gleich bei der Ankunft mitgeteilt, dass sie uns das Visum um mindestens eine Woche verlängern lassen könnte. Da wir die Tage auf Koh Tao nun mit Tauchen, Schlafen und Essen verbringen und mal einfach die Seele baumeln lassen, haben wir absolut keine Motivation zu viel zu denken und uns um unser nächstes Reiseziel zu kümmern und deshalb haben wir dann tatsächlich Pooh um die Visumsverlängerung gebeten. So wie es aussieht hat Pooh all ihre Beziehungen und vielleicht auch noch ein paar Bath springen lassen, denn wir kriegen wohl eine Verlängerung um 30 Tage. Habe noch nie irgendwo gelesen, dass man ein zwei Wochenvisum um einen Monat verlängern lassen kann, aber da hatte ein Beamter wohl einen ganz besonders guten Tag 😀 Also richtig jubeln wollen wir erst, wenn wir den Pass in den Händen halten, aber es sieht gut aus. Da sich die Tage momentan sehr gleichen, gibt es eine kleine Sammlung von Eindrücken als Bilder.

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Kugelfisch (ein besonders schönes Exemplar)

Kugelfisch (ein besonders schönes Exemplar)

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Genau hinschauen! hier sitzt ein Skorpionfisch (evtl Bild zum vergrössern anklicken)

Genau hinschauen! hier sitzt ein Skorpionfisch (evtl Bild zum vergrössern anklicken)

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nochmal die Schildkröte, die auftaucht um Luft zu holen.

nochmal die Schildkröte, die auftaucht um Luft zu holen.

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nochmal die Schildkröte

nochmal die Schildkröte

eine grosse (ca 1.5m) Schildkröte. Wegen des trüben Wassers leider nur schlecht zu erkennen

eine grosse (ca 1.5m) Schildkröte. Wegen des trüben Wassers leider nur schlecht zu erkennen

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eine Moräne die im Schiffswrack wohnt

eine Moräne die im Schiffswrack wohnt

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zum Glück ist der nur aus Beton :-)

zum Glück ist der nur aus Beton 🙂

eine Meerschnecke

eine Meerschnecke

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Pipefish (ein Verwanter des Seepferdchens)

Pipefish (ein Verwanter des Seepferdchens)

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Seegurke in schwarz (hier sehr selten)

Seegurke in schwarz (hier sehr selten)

Eine riesige Muschel (ca 40cm)

Eine riesige Muschel (ca 40cm)

Eine Seegurke, ist sie nicht süss? :-D

Eine Seegurke, ist sie nicht süss? 😀

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Eine Meerschnecke

Eine Meerschnecke

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Gleich den dritten Tauchgang machten wir als Nachttauchgang zum Wrack der HTMS Sattakot, einem Schlachtschiff aus dem zweiten Weltkrieg, welches hier 2011 für Taucher versenkt wurde (auf 30m). Das Schiff taucht aus der absoluten Dunkelheit im Schein der Taschenlampe auf, ein überwältigender Anblick! Wenn man die Taschenlampen ausschaltet und alles Stockfinster ist, sieht man bei jeder Bewegung im Wasser Plankton aufleuchten, um einem herum leuchtet das ganze Wasser auf.
Weil der Tauchgang so toll war und man in der Nacht das Tauchen noch einmal ganz anders erlebt überreden wir die Tauchschule noch einmal den genau gleichen Tauchgang zum Wrack zu organisieren. Auch beim zweiten mal einfach ein umwerfender TauchgangHier einige Bilder vom Wrack während des Tages:

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Genau so wie wir die letzten Tage verbracht haben werden wir auch noch die Nächsten verbringen, bevor wir uns über die weiteren Schritte Gedanken machen.

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Von Laos Nach Thailand

Wir konnten am Morgen etwas ausschlafen. Unser Bus nach Phongsaly fuhr erst um 4 Uhr und unser Abholservice sollte uns um 3 beim Hotel abholen. Also konnten wir es ziemlich gemütlich angehen lassen. Wir standen auf, packten gemütlich unsere Sachen und gingen los um etwas zu Essen. Danach gingen wir noch zum Markt und kauften uns an einem Baguettestand ein Sandwich, hmm das können sie hier richtig gut! Wir gingen also zurück zum Hotel und warteten auf unser Tuk-Tuk. Überraschenderweise war es eine halbe Stunde zu spät ;-), aber das kennen wir ja. Es brachte uns zum Busbahnhof, wo wir auf unseren Bus warteten. Wann genau der fahren sollte wusste irgendwie keiner. So zwischen 4 Uhr und 7Uhr wahrscheinliche… also warteten wir und warteten und warteten. Um 20Uhr  kam er dann wie erwartet ein Sitzbuss, ohne Betten, aber dafür vollgestopft mit Kisten und Säcken. Scheinbar wird hier mit den Personenbusen alles in die abgelegenen Dörfer und Städte transportiert. Wir mussten also über die ca einen Meter hoch gestapelten Sachen bis ganz nach hinten klettern, da alle vorderen Sitze schon belegt waren. Hinter unseren Sitzen türmten sich Kisten, so dass man sie für etwas mehr Komfort auch nicht nach hinten legen konnten. Die Fahrt dauerte 17 volle Stunden und etwas gemütlicher wurde es erst nach etwas mehr als der Hälfte, nachdem fast alle anderen Fahrgäste ausgestiegen waren und wir je eine Sitzreihe belegen konnten. Die Fahrt war holprig und nicht sehr komfortabel, aber wir kamen unbeschadet in Phongsaly an.

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Es regnete, und nicht, wie wir es uns uns gewohnt sind kurz und sehr heftig, nein leider ebenso heftig und ohne Ende. Wir bezogen unser Hotel, ein schäbiges Zimmer mit Stehklo 😦 aber zum Glück mit warm Wasser, denn Phongsaly liegt auf ca 1500m.ü.M und es ist somit ziemlich kühl. Trotz des miserablen Wetters gingen wir ins Touristenbüro, um uns über Wandertouren zu informieren. Wir waren im Bus mit einem Brasilianer und einem Franzosen unterwegs, mit denen wir uns sehr gut verstanden und da eine Tour für 4 günstiger ist, wie wenn man nur zu zweit ist, buchten wir einen Jungle Trek zusammen. Leider startet dieser schon morgens um 7Uhr, weshalb wir nicht zu spät ins Bett gingen.
Am morgen quälten wir uns früh aus dem Bett. Um 7Uhr fuhren wir mit den 2 anderen mit dem Tuk-Tuk zum Busbahnhof und von da mit dem Bus nach Buon Neua, einem Dorf 1 1/2 Stunden entfernt von Phongsaly, von wo unsere Wandertour starten sollte. In Buon Neua angekommen trafen wir unseren Guide und machten uns auf den Weg in Richtung Dschungel. Wir durchquerten das Dorf und trafen noch Bekannte des Guides, welche und davon abrieten Wandern zu gehen, da das Wetter so gar nicht mitmachen wollte. Der zu Beginn noch sehr stark bewölkten Himmel begann einmal mehr sich ausgiebig auf uns zu entleeren. 😀 Obwohl wir nach kürzester Zeit durchnässt waren liessen wir uns die Laune nicht verderben und wanderten vorbei an Reisfeldern hinein in den Urwald und den Berg hinauf. Während des Gehens war der Regen auch gar nicht so schlimm, denn wir froren nicht. An einem flachen Stein machten wir eine Mittagsrast. Unser Guide hatte uns Essen mitgebracht. Es gab Fisch und Fleisch mit Reis.

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Danach wanderten wir weiter den Berg hinauf. Wir haben auf dem Weg noch einen imposanten Waldbewohner getroffen, auf dem Foto kommen die Grössenverhältnisse nicht so ganz zur Geltung. Das Teil ist mindestens so gross wie meine ganze Hand! (Nicht nur die Handfläche!) Aber da der Guide die Frage, ob die denn giftig sei, mit ja beantwortet hat wollten wir ihr nicht zu nahe kommen.

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Auf dem Gipfel des Berges angekommen konnten wir vom angeblich atemberaubenden Ausblick auf die Hügel und den Urwald der Umgebung nichts erkennen, denn unser Ausblick endete im dicken Nebel 10 Meter vor uns. An diesem Aussichtspunkt konnten wir aber ganz besonders zutrauliche Urwaldbewohner bestaunen und sie liessen sich sogar streicheln. 😀 Blutegel, kleine (ca 1cm lang), grosse (ca 7cm lang), rote, braune, graue in ganzen Herden kamen sie uns begrüssen. Nachdem wir uns ihnen mehr oder weniger erfolgreich entledigt hatten, gingen wir weiter auf der anderen Seite den Berg wieder hinunter, bis wir in ein Dorf des Ahka Bergvolkes gelangten, in dem wir schlafen konnten. Das Dorf besteht aus verschieden grossen Holzhäusern, die Tiere laufen alle frei herum. Ponys, Rinder, Hühner, Schweine, Ziegen, Büffel. Das Dorf steht umgeben von Urwald weit weg von jeglicher Zivilisation und nur verbunden durch einen schmalen Weg mit dem Tal. Wir gingen zu einer kleinen Hütte welche unser Schlafplatz sein sollte. eigentlich hat es in der Beschreibung geheissen, man hätte für die Nacht ein Homestay, darunter verstehen wir, dass man bei einer Familie wohnt und mit ihr isst, sie kennenlernt und dann vielleicht auch ein paar spannende Fragen stellen kann. Aber die Dorfbewohner erwiesen sich als äusserst zurückhaltend, sie beobachteten uns lediglich von ihren Balkonen, auf welchen sie im trocknen zusammen sassen.
Weil wir alle müde und total durchnässt waren, legten wir uns dann einen Moment hin, bevor es in einer anderen Hütte Abendessen gab. Auch das Essen genossen wir ohne die Leute aus dem Dorf. In der Hütte war ein Mann, der für uns gekocht hat und jede Menge Kinder, welche uns neugierig beobachteten, aber diese durften nicht mit essen und mussten uns zusehen. Leider war das Englisch unseres Guides auch alles andere als gut und so stellten wir ihm schon nach kurzer Zeit keine Fragen mehr. Da er sie nicht verstand, sagte er dann einfach irgend etwas. War er jetzt 20 Jahre alt, oder 23? Wohnte er im Dorf des Bergvolkes oder doch in der Stadt im Tal? Und hatte er Familie und 2 Kinder, oder war er doch Single? Wir erfuhren also nichts brauchbares über ihn und leider auch rein gar nichts über das Leben im Dorf und die Bräuche und Sitten der Menschen. Abend sassen wir mit unseren Gruppenmitgliedern zusammen und spielten Kartenspiele.

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Am nächsten Morgen bekamen wir noch einmal ein Reisfrühstück und gingen dann, mal wieder bei strömendem Regen, los. Wir gingen ein Stück den Weg zurück den wir gekommen sind konnten am Aussichtspunkt immer noch nur Nebel sehen und namen dann einen anderen Weg ins Tal. Leider war der Weg sehr schlammig, was das Vorwärtskommen stark erschwerte, wahrscheinlich hatte noch keine Gruppe so lange bis zur Busstation zurück und ziemlich sicher war auch noch keine so dreckig und schlammverschmiert wie wir.

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An der Busstation mussten wir dann noch einen Moment auf den Bus warten. Obwohl wir grauenvoll aussahen und rochen 😉 gingen wir dann ohne schlechtes Gewissen in  den Bus. Phongsaly sei, steht im Reiseführer, nicht mehr wirklich Laos und noch nicht China, die Menschen haben aber so einige Ähnlichkeiten in ihrem Benehmen mit den Chinesen. Mit Vorliebe wird Rotz geräuschvoll ganz tief aus dem Hals geholt und dann auch mal im Bus an den Vordersitz gespuckt. Frücht werden im Bus geschält und die Schale fliegt halt irgendwo hin und der ganze blöde Plastikmüll landet ebenfalls irgendwo im Bus und wird dann vom Buspersonal am nächsten Waldrand aus dem Fenster geschmissen. Ein wenig Schlamm kann also nicht so schlimm sein. 😉 Wir führen zurück nach Phongsaly und gingen noch  mit dem Franzosen und dem Brasilianer Nachtessen. Wir hatten eine wirklich lustige Zeit zusammen.
Da der Bus aus Phongsaly morgens schon um 7 Uhr losgeht und wir nach der Wanderung todmüde waren entschlossen wir uns noch einen Tag in Phongsaly zu bleiben und mal wieder genügend zu schlafen.
Den nächsten Tag verschliefen wir also ausgiebig und wurden erst durch unseren Hunger aus dem Bett getrieben. Wir versuchten also etwas zu essen zu finden. Wir waren die letzten Tage immer am selben Ort, die Dame war nett und das Essen ganz o.k. Dummerweise war sie am Morgen beim Wischen hingefallen und hatte sich das Knie kaputt gemacht. (Das auf jeden Fall haben wir aus ihren Pantomimischen Darstellungen entnommen 😉 ) Deshalb mussten wir uns nach einer Alternative umsehen. Im Reiseführer stand etwas von einer Bäckerei, die wollten wir finden. Denn ich muss ehrlicherweise sagen, ich kann keinen Reis mehr sehen. 😀 Wir gingen also durch die Stadt und fanden tatsächlich den Geruch nach Frischgebackenem 😦 Aber weit und breit kein Brötchen oder Ähnliches. Also machten wir uns auf den Rückweg und wurden mal wieder von einem Wolkenbruch überrascht. Somit waren nun auch unsere letzten Kleider richtig nass. Dummerweise trocknet auch nichts mehr, da die Luft einfach zu feucht ist und wir zu wenig Zeit haben. Nachdem wir und dann in einem kleinen Laden Küchlein gekauft hatten gingen wir zurück in unser Zimmer und schlugen uns den Magen mit den einzeln verpackten, nach Schaumstoff und Chemikalien schmeckenden, wahrscheinlich hundert Jahre haltbaren Küchlein voll.
Nachdem wir fast den ganzen Tag in unserem eher schäbigen Zimmer verbracht hatten, in dem es aus dem „WC-Loch“ nach Kloake duftete, fanden wir dann am Abend zum Glück doch noch ein Restaurant. Hier gab es keine Speisekarte, wir mussten in die Küche gehen und im Kühlschrank auf Zutaten zeigen. Wir deuteten auf ein Hühnchen und alles Gemüse was da war. Serviert bekamen wir dann einen sehr gut schmeckenden Eintopf mit Schweinefleisch (?) und Gemüse. Unsere zum Glück letzte Nacht in unserem Hotel endete abrupt, als am nächsten Morgen um 5:00 unser Wecker läutete. Da wir nämlich keine Ahnung hatten, wann der Bus nach Udom Xai abfährt, beschlossen wir möglichst früh bei der Busstation zu sein. Dieser Plan wurde dann aber von der Tatsache durchkreuzt, dass in Phongsaly vor 7Uhr weder Tuck-Tuck noch Taxis fahren. Also warteten wir auf der Strasse vor dem Hotel bis uns endlich jemand an den Busbahnhof bringt.  Dann ging (für Laotische Verhältnisse) alles plötzlich ganz schnell. Um Punkt 7 Uhr brachte uns ein Taxi zum Busbahnhof, wo uns mitgeteilt wurde, dass bereits in 45 Minuten der Bus nach Udom Xai fährt (was für ein Stress, wir wollten doch noch Wasser im 10m entfernten Marktstand kaufen :D). Tatsächlich fuhr der Bus pünktlich um 8 Uhr los (naja, eigentlich 8:15, aber für Laos ist das EXTREM Pünktlich). Nach einer unspektakulären Fahrt in dem alten, lottrigen Bus erreichten wir um ca. 16:00 Udom Xai. Dort gingen wir vom Busbahnhof los Richtung Stadt (welche eher ein kleines Dorf ist) und fanden bereits nach wenigen hundert Metern ein Guesthouse welches uns gefiel. Da Udom Xai Nahrungstechnisch leider auch nicht mehr zu bieten hat als Phongsaly gab es einmal mehr Reis mit etwas Gemüse.
Gleich am nächsten Morgen gingen wir zurück zum Busbahnhof um nach Houai xai an der Thailändischen Grenze weiter zu fahren. Die ca 8 Stündige Busfahrt ging über wunderschöne Hügel auf kurvigen Passstrassen.

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Da die Laoten sich (wie wir nun schon mehrfach feststellen mussten) Autofahren einfach nicht gewohnt sind, wurde neben, vor und hinter uns aus den Fenstern gekotzt als handle es sich dabei um eine Art Wettbewerb. War nämlich eine Laotin (es wahren fast nur Frauen) leer, so begann sie gleich wieder damit sich mit Essen vollzustopfen um neue „Munition“ zu haben. Glücklicherweise waren alle Fenster im Bus offen, so dass die weiter vorne Sitzenden dank Fahrtwind denen weiter hinten „Grussbotschaften“ zuschicken konnten, was zuweilen eine Kotz-Kettenreaktion auslöste :D. Dank unseren stabilen Mägen und ausreichend Abstand zu den Fenstern überstanden wir die Fahrt unbeschadet, wobei sich der Gestank wahrscheinlich für immer in unseren Kleidern festgesetzt hat.
Da wir Houai Xai bereits am Nachmittag erreichten, beschlossen wir gleich noch über die Thailändische Grenze ins am anderen Ufer des Mekong liegende Chiang Kongh zu gehen. Der Zöllner an der Grenze war leider schlecht gelaunt und wollte uns beim besten Willen einfach kein 30 Tages Visum für Thailand ausstellen. Uns wurde dann auch noch erklärt, dass wir weil es bereits nach 16 Uhr ist einen „Überstundenzuschlag“ bezahlen müssen (1 Dollar 😀 ) so haben wir nun nur ein 14-Tages Visum und müssen Thailand früher als geplant wieder verlassen.
Gleich auf der anderen Seite der Grenze wartete ein Bus auf uns, um uns nach Chiang Rai zu bringen. Ein wirklich schöne Bus, mit gemütlichen Sitzen und ohne Tonnenweise Reissäcken und ähnlichem im Gang (und sauber war er auch noch, wie ungewohnt luxeriös =D ). Nach 3 Stunden Fahrt über eine asphaltierte Autobahn (die war flach, ganz ohne Löcher, wow!) erreichten wir Chiang Rai, ein kleines Thailändisches Städtchen in welchem wir übernachteten. Uns wurde in Laos von einem Tschechen den wir getroffen haben ein Guesthouse empfohlen, welches wir dann auch aufsuchten. Das Garden House machte seinem Namen alle Ehre, zwischen etlichen Büschen und Bäumen hat der Besitzer hier mit Brettern und Steinen mehrere kleine Häuschen gebaut. Nichts mit Luxus aber richtig gemütlich. Am Abend gingen wir in die Stadt, um etwas essbares zu suchen. Da wir beide wieder einmal Lust auf etwas anderes als Reis hatten, gingen wir in ein Restaurant und bestellten uns eine Pizza. Serviert wurde uns ein Monstrum mit 50cm Durmesser. received_m_mid_1408695072694_37608376e2455e2443_0

 

Leicht überessen, aber zufrieden konnten wir so unsere Ankunft in Thailand geniessen.
Den nächsten Tag verbrachten wir in Chang Rai indem wir zuerst ausschliefen,dann etwas durch die Stadt schlenderten, hie und da etwas kleines assen und ansonsten eigentlich nichts machten. Am nächsten Morgen fuhren wir mit dem Bus weiter nach Chiang Mai. Hier verbrachten wir die letzten zwei Tage mit Stadanschauen und faul sein 🙂 heute Nachmittag fahren wir mit dem Zug über Nacht nach Bangkok. Wegen unseres kurzen Visums werden wir dort aber nur einen Tag bleiben und morgen Abend bereits wieder weiterfahren Richtung Koh Tao. Wir haben beschlossen, nach den zwei Wochen Thailand zu verlassen und später noch einmal zurückzukommen, um Bangkok und Südthailand zu sehen.

Grüsse an alle Daheimgebliebenen.

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Vientiane, Vang Vieng und Luang Prabang

Nach unserer Ankunft in Vientiane und ausgiebigem Ausschlafen trafen wir am Mittag Sabrina und Keneth, welche uns aus der Schweiz für ein paar Tage hier besuchen. Da wir alle hungrig waren suchten wir uns als erstes ein Restaurant und spazierten anschliessend ein Stück den Mekong entlang. Vientiane ist, entgegen allen Behauptungen des Reiseführers, keine wirklich schöne Stadt. Zumindest der Teil den wir sehen sieht ziemlich alt und kaputt aus und das Mekong Ufer ist eine grosse Betonfläche :-S.
Für den Nächsten Tag planten wir einen Ausflug in den „nahe“ gelegenen Buddha Park. Dafür mussten wir am Morgen zuerst zur Busstation von Vientiane gehen und von dort aus eine Dreiviertel Stunde irgendwohin (wir dachten eigentlich zum Buddha Park) fahren. Da der Bus voll mit Leuten war, bekamen wir kleine Plastikhocker mit denen wir uns in den Gang setzten (immerhin einen Sitzplatz 😀 ). Bei der Endstation angekommen wurde uns dann erklärt, dass der Park noch 10 km weit weg ist und wir ein Tuck Tuck nehmen sollen. Also fuhren wir eine weitere halbe Stunde mit dem Tuck Tuck um danach endlich beim Park anzukommen. Der Buddha Park von Vientiane wurde irgendwann in den 50er Jahren von einem Künstler erbaut und hat etlich teils äusserst skurrile Skulpturen. In eine Kugelförmige kann man sogar hineingehen und hinaufkraxeln. Da es während unseres Besuchs extrem heiss war, entschieden wir uns nach etwa einer Stunde dazu in den Schatten zu sitzen und etwas kaltes zu trinken. Danach fuhren wir erst mit dem Tuck Tuck und dann mit dem Bus wieder zurück nach Vientiane.

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Am nächsten Morgen wurden wir bei unserem Hotel vom Bus abgeholt, welcher uns in drei Stunden nach vang vieng bringen sollte. Die Strecke nach Vang Vieng ist sehr kurvig und holprig. Dies wurde einem Laoten irgendwann zu viel worauf er sich umdrehte und mir über die Füsse kotze (mmmmhhhhhh, lecker). fünf Stunden und ca. 10 mal erbrechen später erreichten wir mit dem inzwischen nach Tod und Verdammnis riechenden Bus endlich Vang Vieng. Ich war froh endlich meine Füsse und meine Sandalen waschen zu können und alle anderen waren froh endlich aus dem Bus zu kommen. Unser Hotel hier befand sich am Rande der Stadt nahe einer Höhle. Nach dem Beziehen des Familien Zimmers wollten wir uns diese Höhle anschauen gehen, dort wurde uns aber mitgeteilt, dass nur bis um 17:00 Besucher hineingelassen werden und da es jetzt 5 nach ist müssen wir leider Morgen wieder kommen (wenn die Leute hier bei irgendwas pünktlich sind, dann beim Feierabend machen 🙂 ). Um am nächsten Tag nicht vor den gleichen Problemen zu stehen buchten wir uns eine Tagestour zu verschiedenen Höhlen und gingen danach das Dorf erkunden. Vang Vieng ist ein ziemlich verschlafenes Nest, das aber viele gemütliche Restaurants und Strassenstände hat. Wie uns erzählt wird, soll es hier bis vor einigen Jahren ein Party- und Drogenparadies für Reisende gewesen sein, da die Regierung dies aber unterbunden hat, ist es nun zum Glück einfach ein ruhiges Städtchen. Am nächsten Morgen wurden wir beim Hotel von einem Tuck Tuck für unsere Höhlen Tour abgeholt. Wir fuhren zuerst eine halbe Stunde den Fluss hoch und von da aus 10 Minuten mit dem Kajak wieder hinunter bis zu einem kleinen Dorf. Da die Höhle, welche eigentlich bei der Tour auf dem Programm gestanden hätte zu viel Wasser führte, besichtigten wir eine höher gelegene (und somit trockene) Höhle. Eine wunderschöne Tropfsteinhöhle, welche einige hundert Meter in den Berg hinein führt. Manchmal hat es riesige Hallen und manchmal müssen wir uns durch kleine Öffnungen zwängen um weiterzukommen.

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Nach der Besichtigung gab es Mittagessen und danach ging es mit dem Kajak weiter flussabwärts. nach einer halben Stunde begann es zu schütten wie aus Kübeln. Da es hier ja immer heiss ist eine willkommene Abkühlung und ein lustiges Erlebnis. Irgendwann wurde der Regen so stark, dass er sich auf der Haut anfühlte wie Hagel :-D.

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Als das Unwetter gerade seinen Höhepunkt erreichte wurde uns vom Ufer ein Seil zugeworfen und wir wurden in eine Bar am Flussrand gezogen. Als Vang Vieng noch eine Partystadt war liessen sich die Touristen auf Autoschläuchen den Fluss runtertreiben und wurden von den verschiedenen Bars an Land gezogen um irgendwelche Drinks mit LSD oder Extasy zu trinken. Da diese Zeiten hier zum Glück vorbei sind, konnten wir im Trocknen ein Bier geniessen und einigen sternhagelvollen Touristen zuschauen, die wohl darauf gehofft hatten, hier doch noch einige Drogen zu finden :D.

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Nachdem der Regen nachgelassen hatte, fuhren wir mit dem Kajak weiter den Fluss hinunter zurück in das Dorf. Eigentlich hatten wir gehofft auf einer Höhlen-Tour mehr als nur eine Höhle zu sehen, aber dank Kajak, Unwetter und Stromschnellen war es eine wirklich lustige Tour.

Nach der Tour gingen wir zurück in Hotel um uns trockene Kleider anzuziehen und danach ins Dorf um etwas zu Essen. Um 21:00 wurden wir beim Hotel vom Tuck Tuck abgeholt, welches uns zum Nachtbus nach Luang Prabang brachte. Um 23:00 fuhr der Bus dann endlich los. Am nächsten Morgen erreichten wir um 7:00 Luang Prabang. Da wir um diese Zeit unser Zimmer noch nicht beziehen konnten (und im Bus fast nichts geschlafen hatten) schliefen wir bis am Mittag im „Gemeinschaftszimmer“ (ein sich im Bau befindender Raum mit einem Fernseher) bis wir endlich in unser Zimmer konnten. Am Nachmittag Spazierten wir durch Luang Prabang und gingen dem Mekong Ufer entlang, welches hier deutlich schöner ist als in Vientiane. Nach einer kurzen Erkundungstour fuhren wir mit einem Tuck Tuck zu einem Wasserfall ca. 30km ausserhalb von Luang Prabang. Auf dem Weg vom Parkplatz zum Wasserfall kahmen wir noch an einer Bären Auffangstation vorbei. Hier werden aud Gefangenschaft befreite Bären wieder aufgepeppelt. Anschliessend gingen wir zu dem wirklich wunderschönen Wasserfall. Zuerst kamen wir an einigen kleineren Wasserfällen vorbei, bevor wir schliesslich den grossen erreichten. Ein steiler und rutschige Weg führte uns bis an das obere Ende des Wasserfalls. Da Michi Flipflops anhatte gestaltete sich der Abstieg auf dem schlammigen Weg als etwas schwierig :D.

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Am Abend besuchten wir noch den Nachtmarkt, an welchem aber leider nur der gleiche Schrott wie an allen Märkten hier verkauft wird. Wir wollten uns für heute eigentlich noch eine Trekking-Tour durch den Dschungel buchen, fanden aber, dass 45 Dollar pro Person reiner Wucher ist und wir auch ohne Guide in den Dschungel (der hier von breiten Wegen durchzogen ist) gehen können.

Heute Morgen assen wir Frühstück im Hotel und suchten danach am Fluss ein Boot, welches uns auf die andere Seite bringt. Nach einigem Verhandeln wurden wir dann für etwa einen Franken von einem kleinen Boot zum anderen Ufer gebracht. Von dort aus wanderten wir in eine Richtung die uns gefiel etwa eine Stunde lang durch den Wald. Wirklich Dschungel hat es hier nicht, da das Gebiet landwirtschaftlich genutzt wird. Trotzdem war es ein wunderschöner Spaziergang auf dem wir viele schöne Schmetterlinge, riesige Eidechsen und faszinierende Spinnen entdecken konnten.
Am Ende eines Weges kehrten wir wieder um und gingen zurück ins Dorf von wo aus wir wieder mit einem (diesmal noch kleineren) Boot zurück ans andere Ufer gebracht wurden.

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Leider mussten Sabrina und Keneth heute wegen ihres straffen Zeitplans (sie haben „nur“ 3 Wochen Urlaub) weiter nach Vietnam reisen. Also gingen wir am Nachmittag zum Hotel damit sie ihre Sachen packen können. Um 5 Uhr wurden sie dann abgeholt und wir sind wieder alleine. Wir wünschen ihnen eine gute Fahrt nach Hanoi und schöne Ferien.

Grüsse an alle Daheimgebliebenen.

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Unser Abenteuer mit Lao Air

Gestern Morgen haben wir ausgeschlafen, unsere Sachen gepackt, gefrühstückt und sind mit dem Tuk-Tuk los in Richtung Flughafen. Wir haben einen Flug gebucht nach Vientiane, weil es diesen nicht direkt gibt, haben wir eine Zwischenlandung in Pakse (Laos). Es hätte auch die Möglichkeit gegeben, mit dem Bus nach Vientiane zu fahren, aber der soll 18 Stunden benötigen und weil man ja noch zu Bürozeiten über den Grenzübergang muss, startet der morgens um 8 Uhr, dann fährt man über den Tag, was nicht so toll ist und erreicht Vientiane voraussichtlich um 4 Uhr morgens. Wir dachten wir gönnen uns also einfachheitshalber einfach einen Flug. Um 14.50 sollte der Flieger starten. Also kamen wir früh genug zum Flughafen und wollten einchecken. Aber man konnte uns im System nicht finden. Irgend etwas ist mit der Buchung wohl schief gelaufen. Dann hatte der Flieger auch gleich noch 4 Stunden Verspätung. Toll!! Und wie man uns mitteilte, gibt es so späht keine Verbindung mehr bis Vientiane. Da wir nun kein gültiges Flugticket haben und ja auch keine Möglichkeit hatten nach Vientiane zu fliegen, buchten wir im Office am Flughafen einen Flug für den nächsten Morgen und fuhren wieder zurück zu unserem Hotel, welches zum Glück gerade noch ein Zimmer für uns frei hatte. Nach einem (nun hoffentlich letzten) Nachtessen in unserem Stammrestaurant in Siem Reap gingen wir wieder zurück ins Hotel zurück und packten wieder unser Gepäck für den nächsten Tag.
Diesmal war nichts mit ausschlafen, da unser Flug schon um 10 Uhr startet. Wir fuhren also wieder zum Flughafen und wollten einchecken. Aber man konnte uns im System nicht finden }:-( schon wieder!! Also mussten wir wieder ins Office der Airline. Zum Glück war derselbe Typ wie gestern da und konnte sich auch noch an uns erinnern. Nach etwa 40 Minuten hatten wir dann tatsächlich ein Ticket nach Pakse in den Händen. Aus irgend einem Grund müssen wir in Pakse noch einmal für den Weiterflug eincheggen, oje!!! 😦 unser Gepäck ist aber durchgecheckt, ob das gut kommt :-S Wir setzten uns also ans Gate und warteten aufs boarding, aber die Zeit verstrich und nicht passierte, keine Durchsage, gar nichts, also ging ich mal auf die Anzeigetafel schauen. Der Flug ist 3 Stunden verspätet. So langsam wirds mühsam, wir sind ja geduldig, aber die stellen uns ganz schön auf die Probe. Und das nächste Problem ist, dass wir ja ausser einem WC-Papier ähnlichen Papierfötzel auf dem eine Flugnummer steht (welche ja nicht mehr stimmt, da wir unseren Anschlussflug definitiv verpassen werden) nichts in der Hand haben. Und wie kennen das System der Lao Airline so langsam. Nur weil hier alle sagen „kein Problem“ und „alles ist im System hinterlegt“, heisst das noch gar nichts… Aber der Zuständige von der Airline, wollte vor einer Stunde nur kurz etwas abklären und gleich wieder kommen. Irgenwann kam er dann tatsächlich zurück, aber auch wenn wir uns auf den Kopf gestellt hätten, mehr als den Zettel mit der Flugnummer war nicht zu bekommen.
Nachdem wir die 3 Stunden Verspätung abgewartet hatten, wurde uns mitgeteilt, dass der Flug noch eine weitere Stunde Verspätung hat. Angeblich wegen des Wetters (Sowohl in Siem Reap als auch Pakse und Vientiane war das Wetter gut) uns kommen langsam aber sicher Zweifel auf, ob Lao Air überhaupt Flugzeuge besitzt und ob uns jemals noch eines von diesen nach Laos fliegen wird :-/. Immerhin bekommen wir von der Fluggesellschaft einen Essensgutschein, um im Flughafen etwas zu essen. Wir bestellen uns einen Burger, ein Sandwich und, um den Tag noch irgendwie ohne Herzinfarkt zu überstehen, ein Bier :D.

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Nach einer weiteren Stunde Warten passiert etwas unglaubliches: Es kommt tatsächlich ein Flugzeug ans Gate gerollt in welches wir auch einsteigen dürfen. Eine kleine aber schöne Turboprop-Maschine.

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Nach nur ca. 40 Minuten Flug landen wir in Pakse. Hier müssen wir das Flugzeug verlassen und uns ein Visum für Laos besorgen. Obwohl die Zöllner hauptsächlich damit beschäftigt sind auf dem Computer Billard zu spielen, haben wir eine viertel Stunde später unser Visum. Etwas ängstlich begeben wir uns nun zum Check in Schalter um unser Ticket nach Vientiane abzuholen. Glücklicherweise werden unsere Namen diesmal vom System angezeigt und wir erhalten ohne weitere Probleme unser Ticket. Mit genau demselben Flugzeug fliegen wir danach eine Stunde nach Vientiane.

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Ein netter Franzose welchem wir zuvor unsere Odyssee geschildert haben, lud uns dann ein mit ihm im Taxi in die Stadt zu fahren, was wir natürlich gerne annahmen.
Nun sind wir im New Lao Paris Hotel in unserem Zimmer. Das Hotel ist ok aber nicht wirklich super. Für Vientiane aber dafür günstig (hier sind die Hotels komischerweise viel teurer als sonstwo in Indochina). Nun können wir wieder einmal ausschlafen und uns von der Aufregung erholen 😀
Grüsse an alle Daheimgebliebenen.

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Tempel von Ankor zum Zweiten

Heute Morgen fuhren wir mit einem Tuk-Tuk-Fahrer nach dem Frühstück um 8 Uhr 30 noch einmal los zu den Tempeln von Ankor, da es von diesen unzählige gibt, konnten wir noch einmal einen ganzen Tag in Tempeln verbringen, welche wir noch nicht gesehen haben. Da wir heute später los sind als beim letzten Mal, reihten wir uns in eine lange Schlange von Tuk-Tuks ein, es herrschte ein ziemlicher Stau. Wie uns dann bewusst wurde ist heute Sonntag, sicherlich nicht der beste Tag für eine Tempelbesichtigung. Aber heute machten wir den Grand Circuit, welcher den bekanntesten Tempel Ankor Wat nicht beinhaltet und so liessen wir den Hauptstrom der Touristen hinter uns und fuhren zum Tempel Preah Kahn. Vieles vom Prea Kahn ist bereits zerfallen. Mit seinen 700x800m grossen Mauern ist es eine der grössten Anlagen Ankors. Er hat wunderbare, gut erhaltene Schnitzereien und wunderbare knorrige Bäume wachsen auf seinen Mauern.

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Weiter ging es zum Preah Neak Poan, einem kleinen Tempel aus dem 12.Jh bestehend aus einem grossen quadratischen Becken, das von vier kleineren quadratischen Becken gesäumt wird. In der Mitte befindet sich eine runde Insel. Einst floss Wasser in die vier äusseren Becken, das aus 4 Fontänen in Form des Kopfes eines Elefanten, eines Pferdes, eines Löwen und eines Menschen Sprudelte. Der Tempel spiegelt sich wunderschön im Wasser, was ihm ein ganz spezielles Aussehen verleiht.

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Ta Som, der nächste Tempel ist ein eher kleiner und unscheinbarer. Er hat aber ein paar erstaunlich gut erhaltene Steinschnitzereien und von seinem Eingangstor schauen 4 Gesicher in alle Richtungen.
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Der nächste Tempel, der Eastern Mebom war dann wieder ein grösserer. An seinen vier Ecken stehen gut erhaltene Steinelefanten, welche in die Ferne Blicken.

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Da wir noch genügend Zeit hatten fuhren wir einen kleinen Umweg zum Banteay Samré.

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Der letzte Tempel den wir an diesem Tag anschauten war der Pre Rup, den wir über steile Treppen besteigen mussten. Er ist in mehreren Stufen pyramidenförmig gebaut.

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In der Zwischenzeit hatte sich der Himmel stark verdunkelt und in der Ferne hörte man den Donnergrollen, deshalb machten wir uns auf den Rückweg. Wir haben nun einige Tempel von Ankor gesehen und trotzdem gäbe es noch unzählige weitere, welche einen Ausflug wert wären, aber wir können nicht alles sehen und deshalb fliegen wir morgen nach Vientiane in Laos.

Auf dem Weg zu unserem Stammrestaurant, in welchem wir ein letztes Mal Abendessen wollten, entdeckten wir am Himmel einen nicht abreissenden Schwarm von Tieren. Auf den ersten Blick sah es in der Dämmerung aus wie ein grosser Schwarm Krähen. Aber die Tiere waren viel zu gross und bei genauerem Hinschauen erkannten wir, dass es Flughunde auf ihrem Weg zu den Futterplätzen waren. Riesige Tiere! Die hier Vorkommenden können eine Spannweite von 170cm erreichen und sind die grössten der Erde und mit einem Maximalalter von 30 Jahren können sie auch richtig alt werden, vorausgesetzt sie landen nicht vorzeitig in einer Suppe. 😦
Als wir so da standen und den gigantischen Schwarm Flughunde bestaunten flog ein Tier direkt an den Baum neben uns. Zuerst dachten wir es wäre ein kleiner Flughund, aber dann rannte das Tier wie ein Eichhörnchen den Stamm hinauf und dann flog noch eines an den Baum. Es waren wahrscheinlich Flughörnchen. Sie segelten vom Nachbarbaum heran, rannten den Stamm hinauf um dann weiter zu segeln. Sie können richtig weit segeln. Super toll!! Leider gibt es von diesem Erlebnis keine Fotos, da es schon fast dunkel war und man nichts hätte erkennen können, verzichteten wir aufs fotografieren.

Ps: um die Tempel in ihrer ganzen Schönheit zu bestaunen, einfach auf die Fotos klicken, dann werden sie in voller Auflösung geladen.

Grüsse an alle Daheimgebliebenen.

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Battambang

Nach einem ganzen Tag Tempelbesichtigung entdeckten wir am nächsten Tag Siem Reap. Wir gingen ca einen Kilometer zum Oldmarket. Dieser Markt ist ein ziemlicher Turistenmarkt, es gibt Hosen, T-Shirts, Schmuck und alles was an einem solchen Markt nicht fehlen darf und an fast allen Ständen dasselbe. Trotzdem macht es grossen Spass durch die engen Gassen zwischen den Ständen zu schlendern und einfach nur zu schauen. Mit den Preisen ist es so eine Sache. Man muss um den Preis feilschen, ansonsten zahlt man viel zu viel. Ich machte mir zu Ziel einen dünnen Schal für einen Dollar zu erstehen. Bei den ersten Verkäuferinnen blitzte ich ab und dann zahlte ich am Schluss doch zwei Dollar, nur weil die Verkäuferin so nett und lustig war :-D. Da muss ich wohl noch an meiner Verhandlungstaktik arbeiten ;-). Nachdem wir genug gesehen haben gingen wir noch in ein Reisebüro und buchten uns einen Bus nach Battambang für den nächsten Morgen.

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Wir gingen zurück ins Hotel, packten unser Gepäck und gingen wieder los in die Stadt. Wir assen in einem Restaurant, in dem wir schon ein paar mal ziemlich lecker und für nicht ganz so viel Geld (in Kambodscha ist das Essen vergleichsweise teuer) gegessen hatten und holten uns zum Dessert an einem Strassenstand Crêpes mit Nutella. Danach gingen wir zum Nachtmarkt, schlenderten da noch etwas durch die Stände und gingen danach ins Partyquartier etwas trinken. Es war unser letzter Abend mit Lisa und nachdem wir nun fast einen Monat gemeinsam gereist sind mussten wir das noch etwas feiern.

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Am nächsten Morgen war es dann auch wirklich Zeit „Tschüss“ zu sagen, Lisa nahm den Bus in Richtung Thailand und wir unseren nach Battambang. Wir werden sie vermissen, wir haben uns in den letzten Wochen ganz schön an sie gewöhnt. 😀

Die Busfahrt nach Battambang dauerte 4 Stunden. Abgesehen davon, dass sie aus dem Bus einmal mehr einen Kühlschrank machten war es ganz angenehm. In Battambang wurden wir am Busbahnhof gleich wieder von den Tuk-Tuk-Fahrern abgepasst, diesmal wurden wir kostenlos zum Hotel gefahren. Ich glaube der Fahrer hatte ein Abkommen mit dem Hotel, oder es ging ihm einfach nur darum uns eine Tour für den nächsten Tag aufzuschwatzen 😉 Dies machte er dann auch und weil das was er uns anbot ganz toll klang buchten wir auch gleich eine Tour bei ihm. Mal wieder mit Motorrädern, daran haben wir uns ja in der Zwischenzeit ziemlichen Gefallen gefunden.

Um 9 Uhr morgens wurden wir von Mr.Dollar 😀 und seinem Kumpel (ein Kambodschander, der aber in Amerika lebt und aufgewachsen ist) mit 2 richtigen Motorrädern abgeholt. Wir fuhren los in Richtung Bamboo Train. Der Bamboo Tain war ursprünglich dazu gedacht, Waren zu transportieren. Es gibt Gleise, darauf werden Metallräder gelegt und darauf kommt ein Bambusbrett. Die Gleise verlaufen eingleisig, das heisst, wenn Gegenverkehr herrscht, muss einer sein Gefährt von den Gleisen räumen und es danach wieder darauf legen. Heute ist dies wohl mehr Touristenattraktion, zumindest in diesem Abschnitt der Gleise. Leider hat die Regierung entschlossen, sich von den Chinesen einen richtigen Zug bauen zu lassen und so muss der Bamboo Train dem Grossprojekt weichen. Wir gehören deshalb leider zu den letzten, welche diese Fahrt geniessen konnten. In drei Monaten ist definitiv Schluss.

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Als nächstes fuhren wir zur San Francisco Bridge. Einer Bambushängbrücke über einen Fluss.

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Danach fuhren wir in ein kleines Dorf, in dem Flughunde in den Bäumen schliefen. Unzählige hängen kopfüber in den Bäumen. Wie wir erfuhren sollen sie als Suppe zubereitet ganz lecker schmecken, Pfui Teufel!!! Kambodschaner essen einfach alles was sich bewegt 😦

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Im Anschluss an die Fledermäuse (welche leider alle noch schliefen) fuhren wir ein Stück weiter zu einem Tempel welcher anfangs 11. Jahrhundert erbaut wurde. Im Vergleich zu den Tempeln in Siem Reap ist dieser zwar klein, dafür haben es die 358 Steinstufen welche man erklimmen muss um den Tempel zu erreichen in sich. In Kombination mit dem feucht-heissen Wetter hier bringt uns die Treppe ganz schön zum Schwitzen. Dafür wird man erst mal oben angekommen von einem Tempel belohnt, welche von viel weniger Touristen umzingelt ist als Ankor Wat.

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Anschliessend fuhren wir zu unserem letzten Stop der Tour: Ein Tempel auf einem Berg, welcher von den roten khmer während ihrer Herrschaftszeit als Gefängnis und Massengrab genutzt wurde. Ein Schrein mit Schädel und Knochen erinnert noch an die grausamen Taten von damals. Der Tempel selbst ist sehr schön und ringsherum von Dschungel umgeben. Zur Abwechslung durfte ich mal Motorrad fahren, mit dem Guide hintendrauf, ein riesen Spass auf seinem Motorrad über die Holperpisten und Hügel zu fahren.

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Wieder zurück im Hotel gingen wir noch in die Stadt um etwas zu essen. Da das Umland von Battambang zwar sehr schön ist, die Stadt selbst aber wenig zu bieten hat, entschlossen wir uns dazu am nächsten Tag noch einmal nach Siem Reap zu fahren, um noch einige Tempel mehr zu besichtigen. So fuhren wir heute Morgen mit dem Bus die 4 Stunden nach Siem Reap zurück, wo wir wieder dasselbe Hotel bezogen. Beim Einchecken wurde ich gefragt, wo ich meine Tochter gelassen habe. Nach einiger Verwirrung stellte sich heraus, das sie hier im Hotel Lisa für meine Tochter gehalten haben??? Sehe ich denn wirklich so alt aus??? O_O
Nun sind wir in unserem Hotelzimmer und schlafen ein wenig vor, um morgen genügend Energie für einen weiteren Tag Tempelbesichtigung zu haben.

Grüsse an alle Daheimgebliebenen.

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Die Tempel von Angkor

Den gestrigen Tag verbrachten wir bei den Tempeln nördlich von Siem Reap. Um 4:00 Uhr standen wir auf, um rechtzeitig zum Sonnenaufgang beim Angkor Wat Tempel zu sein. um halb 5 kam uns dann unser Tuck-tuck fahrer beim Hotel abholen und wir fuhren ca. eine halbe Stunde zu den Tempelanlagen. Nachdem wir unsere Eintrittstickets gekauft hatten, fuhren wir zum Ankor Wat Tempel und stellten uns davor, um auf den Sonnenaufgang zu warten. Es hatte ziemlich viele Touristen, die denselben Plan hatten, trotzdem hatten wir eine gute Sicht auf den Tempel. Langsam wurde es heller, leider ohne dass die Sonne aufgegangen wäre, denn die hatte beschlossen sich an diesem Tag hinter den Wolken zu verstecken. Trotzdem war es schön, den sich im Wasser spiegelnden Tempel zu bestaunen, während langsam der Tag anbrach.

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Danach besichtigten wir die Tempel aus der Nähe. Die Tempelanlage ist gigantisch gross. Es ist der grösste Sakralbau der Erde und wirklich beeindruckend!

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Mit dem Tuk-Tuk fuhren wir durch das Südtor von Ankor Thom wo einige Makkaken auf den Steinfiguren herumturnten.

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Weiter ging es zum Tempel Bayon, der mit 216 Steingesichtern beeindruckt.

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Danach gelangten wir zum Baphuon-Tempel, hier wurde zur „Sicherheit“ eine Holztreppe aufgestellt, damit die Besucher den Tempel einfacher besichtigen können. Die Treppe war aber sehr steil, so dass man froh war, dass es auch ein Geländer zum festhalten gab. 😉

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Zu Fuss spazierten wir vorbei am Phimeanakas-Tempel und an der Terrasse der Elefanten.

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Wieder zurück beim Tuk-Tuk meldete sich der Hunger. Es war zwar erst 10Uhr morgens, aber das Frühstück war nun doch schon viele Stunden her und das Toastsandwich sicherlich schon verdaut, also assen wir etwas und gönnten uns eine Pause, bevor wir mit dem Tuk-Tuk zum Chau Say Tevoda und zum Thommanon-Tempel fuhren. Auf dem Weg sahen wir überall kleinere Tempel und Türme, an denen man unmöglich immer anhalten konnte, welche aber auch sehr schön sind.

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Auf dem Weg zum nächsten Tempel mussten wir unseren Fahrer darum beten einen kurzen Stop einzulegen. Am Wegrand hatten sich auf einer Ruine Bäume angesiedelt und sahen sehr beeindruckend aus.

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Der nächste Tempel war der Ta-Keo-Tempel, dessen Besichtigung stellte sich als ziemliche Herausforderung heraus. Die Stufen waren extrem steil und abgenutzt. Das Hinaufklettern ging gerade noch so, wieder hinunter zu kommen stellte sich dann als schwieriger dar. Zum Glück sind wir alle schwindelfrei, sonst hätten wir wohl grössere Mühen gehabt.DSCN0496 DSCN0502 DSCN0518 DSCN0515

Der nächste Tempel war der Ta Prohm, ein unglaublich schöner Tempel! In den vielen Jahren haben sich riesige Bäume darin angesiedelt. Sie sind mit der Tempelanlage verwachsen und geben ihr ein unvergessliches Aussehen.

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Der letzte Tempel den wir besichtigten, war ein eher unscheinbarer im Gegensatz zu den Anderen. Der Banteay-Kdel-Tempel.

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Müde fuhren wir mit dem Tuk-Tuk zurück zum Hotel. Es war zwar erst etwa 15 Uhr, aber der Tag war anstrengend und die Eindrücke überwältigend. Sämi ging es sehr gut und er fühlte sich trotz unzähligen Treppenstufen und den längeren Spaziergängen zwischen den Tempeln super. Endlich konnten mir einmal wieder etwas richtiges unternehmen, ohne dass einer ständig Pausen machen musste, so macht das Reisen wieder Spass.

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Grossstadt, Strand und Bus

In der Nacht erwachte ich (Michi) mit Fieber. Na toll, jetzt bin ich auch noch krank. Das hat einerseits den Vorteil, dass wir nun wissen, dass Sämi nur eine Grippe hatte, kein Malaria oder Denguefieber, denn damit hätte er mich ja nicht anstecken können, andererseits hätte ich darauf natürlich auch gerne verzichtet. Auf dem Plan stand eigentlich die Besichtigung der Killing Feelds, die Schauplatz einer äusserst schrecklichen und brutalen Aera Kambodschas waren. Da es mir aber miserabel ging blieb ich im Hotel und liess die anderen zwei (Lisa gehört noch immer zu unserer kleinen Reisegruppe) alleine losziehen.

Also nahm ich (Sämi) mir zusammen mit Lisa ein Tuck-Tuck (taxi-ähnliche motorräder mit Anhänger), welches uns zu den Killing Fields brachte. Dabei handelt es sich um eines von hunderten Konzentrationslager, welche während der Herrschaft der roten Khmer bis 1979 im ganzen Land verteilt waren. Heute sieht man hier nur noch eine Wiese und einige Denkmäler, da die Gebäude wegen Bedarfs an Baumaterialien nach dem Krieg von den Einheimischen abgerissen wurden. Dank einem Audio-guide erfahren wir aber sehr viel über die Geschichte Kambodschas und die Roten Khmer. Das Wenige was man hier noch sieht ist auch schon abscheulich genug. während des Krieges wurden in den Killing Fields 2 Millionen Kambodschaner abgeschlachtet (da sich die Khmer kaum Waffen leisten konnten wurden die meisten mit dem was so rumlag zu Tode geprügelt). Eine wirklich grauenhafte Vorstellung. Auf dem Boden sieht man manchmal noch Knochen und Zähne rumliegen, die noch nicht weggeräumt wurden. Irgendwie schafft es immer wieder irgendwo auf der Welt ein Diktator an Macht zu kommen und mit den Menschen so grauenhafte Dinge anzustellen und die Menschheit scheint einfach nichts dazuzulernen. Am Nachmittag fuhren wir dann mit dem Tuck-Tuck wieder zurück zu unserem Hotel.

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Da ich (Michi) mich noch immer nicht besonders gut fühlte assen wir im Hotel. Obwohl ich von Phnom Penh nun leider gar nichts gesehen hatte wollte ich so schnell wie möglich weiter ziehen, denn unser Hotelzimmer verfügte leider noch nicht mal über ein Fenster und roch ziemlich abgestanden und schimmlig, nicht wirklich die richtige Umgebung um eine Grippe auskurieren. Somit kämpften wir uns am nächsten Tag aus dem Bett und nahmen den Bus nach Sihanoukville, wo 3 Tage Sonne, Strand und Meer auf uns warteten. Das erscheint doch schon viel eher als ein Ort zum Ausspannen und auskurieren. Die Busfahrt dauerte 5 Stunden. Danach liessen wir uns mit dem Tuk-Tuk zu unserem Hotel fahren. Wir haben uns ein Hotel etwas ausserhalb gebucht, es hat zwar geheissen zu dieser Jahreszeit könne es sein, dass man da dann alleine ist, aber das kam uns gerade sehr entgegen, wir wollen ja einfach einmal nichts tun!

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Unser Hotel war dann auch fast leer, aber die Zimmer waren hell und sauber und der Angestellte sehr nett und zuvorkommend. Da ich noch immer fiebrig war und Sämi sich auch wieder schlechter fühlte, machten wir an dem Tag nichts mehr. Sämi ging dann mit Lisa essen, da ich mich nicht bewegen wollte und der nette Angestellte brachte mir ein Sandwich ins Zimmer.

Am nächsten Morgen fühlten wir uns zur Abwechslung mal alle Fit genug für den Strand. Nach dem Frühstück gingen wir los, wir suchten uns einen möglichst schattenspendenden Baum und legten uns darunter. Wir gammelten den ganzen Tag am Strand herum und genossen es, mal einfach nichts zu tun. Abends fühlte sich Sämi dann immer schlechter, mir hingegen ging es immer besser, somit ging Sämi direkt ins Bett und ich mit Lisa Nachtessen. Der Angestellte muss sich ja auch gedacht haben wir sind ein komisches Trio… Nie essen wir alle 3 zusammen 🙂

Am nächsten Tag wiederholten wir unseren Strandausflug gleich noch einmal. Am Strand war ein Fischerboot angespült worden und einige Fischer waren mit ihren Booten zu Hilfe gekommen. Stundenlange versuchten sie das havarierte Boot wieder ins Meer zu bekommen, in der Zeit in der wir da waren kamen sie aber keinen Millimeter voran. Gegen Abend mieteten wir uns einen Roller und fuhren in die Stadt zum Nachtessen. Sihanoukville ist eine ziemliche Touristenstadt stellten wir fest.

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Am nächsten Tag fuhren wir noch einmal mit dem Roller los. Wir mussten mal wieder ein paar Sachen besorgen, welche uns so langsam ausgehen. Z.b Sonnencreme, davon kann man hier nicht genug haben. Denn obwohl ich die Sonne meide habe ich mir einen kräftigen Sonnenbrand geholt, meine Beine sind total gefleckt, weil ich mir wohl beim letzten Eincremen nicht genug Mühe gemacht habe die Sonnencreme gleichmässig zu verteilen. Also muss da noch eine stärkere her. Wir genossen ein kühles Getränk am Touristrand und waren danach froh, dass wir unser Hotel einige Kilometer entfernt gebucht hatten, denn: „nein wir wollten auch von der zehnten Kambodschanerin noch immer keine Massage“ und „nein wir wollen auch immer noch keine Sonnenbrille kaufen“, auch wenn die Guccibrillen sicher total günstig wären… Die Abgeschiedenheit unseres Strandes hatte schon seine Vorteile!
Sämi hat einen ganz hässlichen Husten und weil er auch immer mal wieder Fieber hatte die letzten Tage hat er eine Antibiotikakur angefangen, weil unsere Packung von zu Hause aber nicht so weit gereicht hat sind wir noch zu Apotheke. Man findet hier zwar keine Ärzte von denen man sich untersuchen lassen möchte, dafür kann man alles ohne Rezept in der Apotheke bekommen, das zumindest ist sehr angenehm.
Wir fuhren zurück ins Hotel um zu packen, noch etwas zu essen und uns dann von einem Tuk-Tuk Richtung Hotelbus nach Siem Reap bringen zu lassen. Was genau ein Hotelbus ist wussten wir nicht, aber in der Low season (das ist gerade) fahren keine normal Schlafbusse.
Der Hotelbus war dann ein Bus in dem es richtige Matratzen gibt. Leider ist aber alles auf Asiatische Menschengrösse abgestimmt und für Sämi natürlich viel zu klein. Ihm gings in der Zwischenzeit auch mal wieder ziemlich schlecht, ohne Fieber, das hat er seid dem Antibiotika nicht mehr, aber der Husten war ganz schlimm und auch sonst war er völlig fertig. Aber nun holperten wir ja in Richtung Siem Reap, dort sollte es dann endlich mal ein anständiges Krankenhaus geben, mit richtigen Ärzten!
Um 7Uhr 30 erreichten wir Siem Reap, leider war von unserem Pick up Service vom Hotel nichts zu sehen und so liessen wir uns schlussendlich von einem normalen Tuktuk Fahrer zum Hotel fahren. Dieser wurde dann zum Schluss noch ausfallend, weil wir ihm sagten, wir wissen noch nicht wann wir zu den Tempeln von Ankor Wath fahren wollen, da wir zuerst noch ins Krankenhaus müssen. Er hatte sich wohl ein Geschäft versprochen, aber so nehmen wir dann sicherlich einen anderen Fahrer, von denen hat es hier genügend. Also checkten wir im Hotel ein und gingen dann los mit einem netten Tuk-Tuk-Fahrer in Richtung Royal Ankor Hospital, einem Internationalen Krankenhaus, von dem wir uns endlich Hilfe für Sämi erhofften. Das Krankenhaus machte einen super Eindruck, sauber, still, nur wenige Menschen sassen herum. Mit richtigem Empfang. Die Eintrittsgebühr kostete zwar gleich schon 145Dollar, kein Wunder hat es da keine Menschen, ein Kambodschaner mit durchschnittlichem Monatseinkommen von 30 Dollar kann sich das auch unmöglich leisten!
Wir wurden dann auch bald von einer Schwester zur Voruntersuchung geholt. Richtige Fragen, Blutdruck messen und alles was man sich so gewohnt ist. Danach gings zum Arzt, auch er wirkte sehr kompetent. Er hörte Sämi ab, veranlasste ein Röntgen der Lunge und des Schädels (darauf hätten wir eigentlich verzichten können, da Sämi ja keinen Schnupfen hat, aber im Nachhinein ist man immer schlauer), Malariatest, Denguetest, Bluttest und irgend ein Grippetest. Bereist nach einer Stunde waren dann auch alle Resultate da. Diagnose Bronchitis, begünstigt durch das feuchte Klimas die Diagnose kann ich jetzt auch glauben 😉 Er verschrieb eine Menge an Medikamenten. Da man uns schon einmal eine Zwischenrechnung unter die Nase gehalten hatte (von ca 350Dollar für die Untersuchungen) wussten wir, dass es eine saftige Rechnung geben würde. Netterweise fragte man uns auch immer ob wir damit einverstanden sind. Aber hatten wir denn eine Wahl? Die letzten Tage hatte das Reisen keinen Spass mehr gemacht, wenn man weiss, dass nirgends ein Arzt erreichbar ist und es geht einem schlecht, bekommt man ganz schön Schiss, also sind wir einfach froh, dass uns geholfen wurde. Wir bezahlten die Rechnung von 641Dollar 😦 und hoffen nun, dass die Versicherung das übernimmt, mit diesem Geld könnten wir ganz schön viel erleben auf unserer Reise…

Die arme Lisa hatte es in den Tagen nicht so leicht mit uns, ständig war einer krank und wollte nichts unternehmen 😉 Nun hoffen wir, dass wir die letzten Tage mit ihr noch einmal richtig geniessen können, denn bald trennen sich unsere Wege und sie fährt zurück nach Deutschland 😦

Sämi geht es schon viel besser, jetzt hoffen wir, dass das so bleibt. Heute haben wir uns die Tempelanlagen Ankor wat angeschaut, worüber wir morgen (falls wir dafür Zeit finden) bloggen werden.

Grüsse an alle Daheimgebliebenen.

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Da Lat – Sai Gon – Phnom Penh

Am letzten Tag unserer Motorradtour wollten wir morgens bereits um 7 Uhr losfahren um bei Zeiten wieder zurück in der Nähe von Da Lat zu sein, wo uns der Bus abholen sollte, der uns nach Mui Ne bringt. Da es so früh am Morgen aber in Strömen regnete beschlossen wir noch kurz abzuwarten und zuerst zu Frühstücken. Nach einer Nudelsuppe mit Rindfleisch (ein ganz normales Frühstück für Vietnamesen) ging die Fahrt dann los.

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Unser geschundenes Sitzfleisch meldete sich dann auch schon morgens. Der Roller den wir hatten hatte ein alles andere als bequemen Sattel, nicht gerade optimal für eine 4-Tagestour über Stock und Stein, aber da er sich ansonsten als äusserst zuverlässig erwies wollen wir darüber sicherlich nicht klagen. Da unser Fahrer wie immer selbst noch nicht so genau wusste, was wir an diesem Tag noch alles besichtigen wollen, konnte er uns über seine Pläne keine Auskunft geben. Da er sich aber als äusserst spontan und einfallsreich erwiesen hatte liessen wir uns gerne überraschen und fuhren gespannt los, voller Vorfreude, auf das was uns noch alles erwarten sollte. Wir besichtigten eine „Reisnudelfabrik“, in einem normalen Wohnhaus werden in einem Hinterzimmer Reisnudeln hergestellt. Aus Reismehl und Wasser wird ein Teig angerührt und dieser durch eine Maschine gepresst aus welcher dann Nudelförmige Teigwaren heraus kommen. Diese werden in der Sonne getrocknet und danach verkauft. Das Ganze geschieht nicht so ganz nach europäischen Hygienevorstellungen 🙂 Aber bis jetzt haben wir uns ja noch keine Lebensmittelvergiftung oder ähnliches geholt, so schlimm kann es also nicht sein.

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Den nächsten Halt machten wir bei einer „Fabrik für Gummispannsets“. In einem weiteren Privathaus arbeitet die ganze Familie dabei mit diese herzustellen. Gummibänder in verschiedenen Längen und Dicken werden mit elastischem Stoff überzogen, mit Haken versehen und für den Verkauf fertig gemacht. Im Garten hinter dem Haus dürfen wir noch weitere Geschäftszweige der Familie besichtigen. Sie bauen Drachenfrucht an, nun wissen wir auch wie diese leckere Frucht wächst und wir wissen jetzt „wo der Pfeffer wächst“, denn sie bauen auch Pfeffer an. 🙂

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Pfefferpflanze

Pfefferpflanze

Drachenfruchtpflanze

Drachenfruchtpflanze

 

Den nächsten Halt machten wir in einer grossen Backsteinfabrik. Aus Lehm werden maschinell Backsteine geformt, die defekten von Hand dann noch aussortiert und die Guten zum Trocknen gelagert, wenn sie trocken sind, werden sie in einem riesigen Brennofen gebrannt. Der Brennofen sollte laut dem Gesetz eigentlich mit Strom betrieben werden, da bei der Holzfeuerung zu viel Rauch entsteht, wird uns erklärt. Als wir dann aber noch einmal genauer nachfragen, wie das mit dem Strom funktioniert sagt man uns ganz verwirrt „nein, natürlich wird trotzdem mit Holz gefeuert, er habe uns doch schon gesagt, dass Holz viel günstiger ist als Strom auch wenn es mit der Stromheizung viel schneller gehen würde rentiert das nicht“ 🙂 So ist das, wo kein Gesetzeshüter ist, muss man das Gesetz auch nicht so ernst nehmen.

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Einen weiteren Halt legen wir in einer Werkstatt ein, die Arbeiter fertigen in Handarbeit wundervolle Statuen und Möbel aus Holz an, wir möchten nicht wissen woher die gigantischen Baumstrünke sind aus denen die Buddhastatuen angefertigt werden, hoffen wir, dass die Bäume nicht aus einem gerodeten Urwaldstück stammen :-S trotz meiner Zweifel an der Holzherkunft, sind wir begeistert vom handwerklichen Geschick. Im Gegensatz zu den steinernen Figuren, welche uns hier schon zu Hauf angeboten wurden und angeblich auch alles Handarbeit sein soll, woran wir so unsere Zweifel haben, sind wir hier sicher, dass da einer eine geraume Zeit schnitzt, bis er die Figuren und Möbel fertiggestellt hat.

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Die Tour ging weiter durch Dörfer, Reis- und anderen Feldern und an etlichen Rindern und Büffelherden. Büffel gehören für mich (Michi) hier zu den beeindruckendsten Tieren, immer ruhig und gemütlich trotten sie umher oder liegen wenn möglich im Schlamm. Häufig werden die Herden von Kindern begleitet, welche gelegentlich einfach auf einen Büffel aufspringen und dieser trottet einfach weiter ohne das Kind zu beachten.
Wir sind zu einem wundervollen riesigen Wasserfall gefahren. Es hatte ein paar wenige Touristen, aber dafür dass ein Weg zu dem Wasserfall gebaut wurde und wir an diversen Kaffees und Essenständen vorbei mussten hielt es sich sehr in Grenzen.

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Unseren letzten Halt machten wir an einem weiteren Wasserfall, unser Guide hatte uns den schon in allen Farben angepriesen, das sei der schönste und wir sollen nur im Reiseführer nachlesen, wie toll der sei. 🙂 Wir haben für uns behalten, dass wir den Reiseführer zu diesem Thema schon gelesen hatten und da nicht (oder vielleicht nicht mehr, durchaus möglich dass da vor vielen Jahren einmal darin stand) dass sich ein Ausflug lohnt. Der Wasserfall erwies sich dann auch als etwa das was wir uns vorgestellt hatten, es gibt eine Rodelbahn auf der man, aufgrund von Stau durch zu viele Nutzer, im Schritttempo nach unten zum Wasserfall fahren kann und es hat eine Seilbahn mit der man noch weiter ins Tal könnte. Das ganze wirkt eher wie ein Freizeitpark, als wie ein erholsamer Ort um einen Wasserfall zu besichtigen. Da die Touristen mit grossen Reisecars hin gefahren werden, ist der Ort total überfüllt. Ich hatte einen kleinen Hunger auf ein Eis, hätte ich gewusst was das kostet, hätte ich darauf verzichtet, für den Preis hätte ich mir mein Cornet auch in der Schweiz kaufen können. Wir machten uns auf den Weg zum Wasserfall. Unten angekommen zeigte sich uns ein sehr bizarres Bild. Vietnamesen in grossen Mengen posierten vor dem Wasserfall (warum ein Vietnamese überhaupt zu diesem Wasserfall muss, verstehen wir nicht, wo doch das ganze Land voller wunderschöner riesiger Wasserfälle ist!?) eine als japanische Geisha verkleidete Touristin posierte vor dem vietnamesischen Wasserfall 🙂 es gab einen Cowboy mit einem Pferd und noch weitere Attraktionen. Und dahinter gab es auch einen Wasserfall, einen eher kleinen unscheinbaren im Vergleich zu den wunderschönen die wir hier schon bestaunen konnten.

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Nachdem wir uns satt gesehen haben gingen wir noch etwas essen, bevor wir uns von Tan unserem Guide verabschiedeten und in den Bus nach Mui Ne stiegen.

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Der Bus nach Mui Ne brauchte mal wieder etwas 2 Stunden länger als erwartet, aber das sind wir uns nun auch schon gewohnt. In Mui Ne bezogen wir unser Hotelzimmer und verabredeten uns zum Abendessen mit Lisa.
Am nächsten Morgen trafen wir uns bei Zeiten, da wir einen Ausflug zu Sanddünen in der Umgebung von Mui Ne geplant hatten und bereits um halb 2 unser Bus nach Saigon losfahren sollte.
Wir organisierten uns einen Motorroller. Einen für mich und Sämi und einen für Lisa, da man hier wegen des Gesetzes nicht zu dritt rollerfahren darf, wie uns mitgeteilt wurde. (Wir sassen schon alle 3 plus Fahrer auf dem Roller und wir haben schon fast alles auf Roller gepackt gesehen, was irgendwie geht, sogar schon mal (ein Bild) von einem Roller, auf dem eine Kuh transportiert wurde). Aber uns 2 Roller zu vermieten ist lukrativer als uns nur einen zu geben uns so musste sich Lisa überwinden und einen eigenen nehmen. Für sie war es eine Premiere selbst Roller zu fahren. Leider brach dann ein kurzer aber ziemlich heftiger Sturm aus, den wir abwarten mussten, bevor wir im leichten Regen starten konnten. Nachdem der Roller von Lisa bereits nach mehreren Hundert Metern das erste Mal nicht mehr weiter wollte und nach etwas gutem Zureden dann nach weiteren hundert Metern gar nicht mehr anspringen wollte mussten wir feststellen, dass die Tankanzeige defekt war (welche auf halb voll stand) und uns leider das Benzin ausgegangen war. Wir hatten unsere kleine Panne zufällig gleich neben einer privaten Zapfsäule und so war das Problem schnell behoben. Die Fahrt ging weiter und trotz dem anfänglichen Unbehagen bei Lisa, bekam sie ihr Grinsen schnell nicht mehr aus dem Gesicht. Wir kamen problemlos bis zu den Sanddünen, welche wirklich schön waren und nachdem wir etwas im Sand herumgetollt sind fuhren wir wieder zurück in die Stadt, damit wir rechtzeitig den Bus erwischen konnten. Lisas erste Rollerfahrt war ein voller Erfolg. 🙂

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Wir nahmen den Bus nach Saigon (Ho Chi Minh City) und stellten dort fest, dass wir unser Hotel an perfekter Lage gleich neben der Bushaltestelle gebucht hatten. Für den nächsten Tag buchten wir uns eine Tour um die Tunnel der Viet Cong aus dem Vietnamkrieg (oder wie man ihn hier nennt: Amerikakrieg) zu besichtigen.
Die Tour ging angeblich um 8 Uhr los, tatsächlich kam der Bus, der uns mitnahm, dann um 9 Uhr. Wir tun uns noch immer etwas schwer mit den flexiblen Zeitangaben. Wir erfuhren viele spannende Details über den Krieg. Wir konnten verschiedenste Gewehre, Panzer und allerlei Waffen besichtigen, wir erfuhren, wie zu Zeiten des Kriegs unter dem Boden gekocht wurde, um Rauch zu verhindern, damit der Feind den Rauch des Feuers nicht entdecken konnte. Wir krackselten durch Stollen und waren danach froh, dass wir nicht an der Stelle der Viet Cong unter dem Boden leben mussten. Das Gefühl in den engen Tunneln ist beklemmend und nach wenigen Metern schmerzt bereits der Rücken, da die Tunnel kaum höher als einen Meter sind.
Wer dann am Schluss noch wollte, durfte mit originalen Waffen aus dem Krieg schiessen. Unserer Meinung nach ein etwas zweifelhaftes Vergnügen an einem ehemaligen Kriegsschauplatz, an dem unzählige Menschen gestorben sind.
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Zurück in Saigon buchten wir eine 3-Tagestour für den nächsten Tag übers Mekong-Delta nach Phnom Penh in Kambodscha. Nach dem Nachtessen beschlossen wir nicht mehr viel zu machen und früh schlafen zu gehen .

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Am nächsten Morgen brachen wir auf unsere Tour in Richtung Kambodscha auf. Mit dem Bus fuhren wir zum Mekongdelta. Nach 3 Stunde tauschten wir unseren Bus gegen ein Boot und damit überquerten wir den Mekong und fuhren ein Stück den Fluss hoch, wo wir das Schiff wieder verliessen. Als erstes durften wir ein paar Bienen sehen (also die Insekten-wow 😉 ) und dann ein paar Produkte aus Bienenhonig testen und dann durften wir diese Produkte natürlich auch noch kaufen, worauf wir dann verzichteten. Als nächstes wurden wir in kleine Booten immer zu viert durch ein Palmenwäldchen gepaddelt, Boot an Boot mit immer vier Touristen. Eigentlich ein tolles Erlebnis, aber einfach viiielll zu touristisch und danach die pantomimische Bitte, wir sollen nun Trinkgeld geben, machte das Ganze auch nicht besser…

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Da Sämi sich nicht so fit fühlte, beschloss er, auf dem Boot zu bleiben und ein Nickerchen zu machen. Bei der Tour schien es sich ja um eine Touristenveranstaltung zu handeln, ob man da vom Leben auf dem Mekong überhaupt was authentisches zu Gesicht bekommt, schien eher fragwürdig. Also besichtigte ich die Kokosbonbonfabrik mit Lisa und den Anderen, ohne Sämi. Die Bonbonfabrik war spannend. Aus dem Kokosfleisch wird Kokosmilch gepresst und dieser Saft dann eingekocht, bis eine teigige Masse entsteht. Diese Masse wird in Formen gestrichen, in Vierecke geschnitten und dann jedes einzelne in Handarbeit zuerst in ein Reispapier gepackt, damit die Finger nicht klebrig werden und danach in ein Verpackungspapier. Die Bonbons sind wirklich sehr lecker, fast wie Carameldäfeli mit einem leichten Kokosgeschmack und deshalb kaufte ich Sämi, der das Ganze verpasste, eine Packung.

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Danach gab es Mittagessen, wir bestellten einen typischen Mekongfisch, welcher ein Vermögen (9 Dollar!) kostete und leider nicht sonderlich viel essbares dran hatte, dafür aber ziemlich lecker war.

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Als nächstes stand Früchte testen auf dem Programplan. Leider waren die einzigen mir noch unbekannten Früchte eine weitere Lichiartige mit relativ grossem Stein und Jackfruit. Die hatte ich vor Jahren schon einmal, konnte mich aber nicht mehr an den Geschmack erinnern. Ich hatte gehofft es gäbe Durian, die Stinkfrucht. Wo Durian verkauft oder gegessen wird, stinkt es nach Verdorbenem, weshalb ich mich auch nicht getraue welche zu kaufen, aber gerne herausfinden würde, ob die genau so schmeckt wie sie stinkt. An vielen öffentlichen Orten ist es ausdrücklich verboten Durian zu essen, wegen des widerlichen Gestanks. Vor kurzem hatten wir eine in einem Bus, welche sich bei einem Zwischenstop eine Portion gekauft hatte. Keine sehr soziale Handlung und die Weiterfahrt war dann auch nicht mehr so angenehm. Aber trotzdem stehen die hier total auf Durian, das muss doch einen Grund haben..??
Nach dem Früchte testen konnten wir zurück zum Schiff, wo Sämi gewartet hat. Wir waren froh, dass es zurück Richtung Hotel ging, auch wenn das Hotelbett noch eine kurze Schifffahrt und eine 3 Stündige Busfahrt weit entfernt war.  In Can Tho angekommen, ging Sämi früh schlafen, da er sich nicht so richtig fit fühlte und mal wieder genug schlafen wollte, deshalb ging ich los um Sämi etwas zu essen zu organisieren und selbst auch noch etwas zu essen.

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In der Nacht bekam Sämi Fieber, worauf wir entschlossen ins Krankenhaus zu gehen und die Anderen ohne uns losziehen zu lassen. Can Tho ist eine Stadt mit 1.1 Millionen Einwohnern, aber keinem anständigen (internationalen) Krankenhaus oder englisch sprechenden Arzt. Aber eine Adresse mit einem Krankenhaus fanden wir dann doch. Zu unserem Glück, war es gleich um die Ecke und so konnten wir zu Fuss los, in der Tasche einen Zettel mit der Adresse. Da es da wo man uns hinschickte so gar nicht nach Krankenhaus aussah fragten wir diverse Leute nach dem Weg und liefen ohne es zu merken ein paar mal am Eingang vorbei. Erst als aus einem Auto eine ziemlich schlecht aussehender Mann ausgeladen und in einen Eingang getragen wurde erkannten wir das „Krankenhaus“. Es standen Unmengen von Vietnamesen in einem offenen Raum herum, welcher eher an eine Schalterhalle eines Busbahnhofs erinnerte oder an einen Markt, aber keinesfalls an eine Krankenhausanmeldung. Also standen wir ein paar Minuten total überfordert herum. Gleich wieder wegrennen? Oder doch den hoffnungslosen Versuch starten jemanden zu finden, der uns versteht? Zum Glück fallen wir in einer Horde Vietnamesen ganz schön auf und so kam schon bald jemand, der uns zu einer englisch sprechenden Schwester brachte, welche uns erklärte, dass wir auf der Onkologie gelandet sind und wir an eine andere Adresse müssen, zum Glück auch gleich in der Nähe. Also gingen wir los, froh darüber, dass das nicht unsere Abteilung war… Wir fanden ohne Umwege die richtige Adresse und dann auch gleich noch ein nettes Mädchen aus der Apotheke, welche uns zum richtigen Ort begleitete. Man brachte uns in einen Raum, in dem eine „englischsprechende“ Frau sass. Wir verstanden sie sehr schlecht und sie uns ebenfalls. In einem äusserst unfreundlichen Ton fragte sie uns ob wir schon ein Ticket hätten. Ticket? Nein, woher denn! Also wurde ich zur Kasse begleitet, wo ich ein Ticket für 40’000 Dong (ca 1.80 Fr.) kaufen musste. Die „freundliche“, „englischsprachige“ Dame war dann auch gleich die …hmmm was denn, Ärztin war sie auf keinen Fall. Wahrscheinlich einfach die Einzige, welche einige Brocken englisch sprechen konnte (ich tippe auf Putzfrau, ihre medizinischen Kenntnisse waren meiner Meinung nach ausreichend um im Krankenhaus zu putzen, aber nicht um Leute zu behandeln). Aber leider konnten wir uns die Person nicht aussuchen, welche Sämi untersucht und so mussten wir mit ihr vorlieb nehmen. Wir erzählten vom Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, sie stellte ein paar Fragen (also eigentlich eine Frage) „Ob er denn Halsschmerzen habe?“ Und da unter vielem anderen auch der Hals etwas schmerzt, sagte Sämi halt „ja ein wenig“, also guckte sie ihm in den Hals und die Diagnose war gestellt. Halsentzündung 😛 Ich versuchte darauf zu bestehen, dass sie ihm Blut nimmt, einen Blutcheck machen lässt, oder wenigstens Malaria und Denguefieber testet. Aber dazu konnte ich sie nicht bewegen. War unter Umständen auch gesünder so, wer weiss was man sich da alles hätte einfangen können. Da wir einsehen mussten, dass der Besuch nichts bringt, versuchten wir so schnell wie möglich da weg zu kommen. Sie versuchte uns noch ein Lungenröntgen schmackhaft zu machen. (sie hatte ihn ja nicht einmal abgehört) Das erschien uns also nicht all zu hilfreich. Nachdem sie Salzwasser gurgeln, Vitamin C nehmen und Panadol verschrieben hatte konnten wir endlich gehen. Ohne das Rezept einzulösen suchten wir uns ein Restaurant um kurz zu verschnaufen. Da unser Ausflug ins Krankenhaus nur knapp eine Stunde gedauert hatte, hatten wir noch genug Zeit gemütlich etwas zu essen und in der Hotellobby auszuruhen, bevor unsere Kollegen von der Tour zum floating Market und einer Reisnudelfabrik zurück kamen. Da wir so schnell waren, konnten wir auch mit den anderen in Richtung kambotschanische Grenze weiterreisen. Bis zum Mittag war Sämis Fieber dann auch weg, ganz ohne Salzwasser gurgeln, dafür mit etwas Vitamin C aus einem frischen Ananassaft. Vielleicht konnte die Frau ja doch etwas 😉
Die veranschlagte Fahrdauer erwies sich dann wieder als leicht untertrieben, anstelle der 3 1/2 Stunden dauerte die Fahrt nämlich fast 6 Stunden, ohne besondere Zwischenfälle oder einen aussergewöhnlichen Stau. Wir machten noch einen kurzen Zwischenstop bei einer Krokodilfarm. Ich war innerlich schon auf das schlimmste vorbereitet, da Tierschutz hier nicht existiert, aber es war wider erwarten gar nicht so schlimm. Die Krokos könnten es zwar schöner haben, aber auch bedeutend schlimmer. Naja, die eine Tasche im Schaufenster des Souvenirladens war dann aber doch etwas grenzwertig… 😛
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Um 20Uhr erreichten wir dann endlich die vietnamesische Grenzstadt, in der wir auf einem schwimmenden Hotel übernachteten, noch kurz etwas assen und uns dann bettfertig machten. Bereits um 6 Uhr morgens weckte uns ein Hotelangestellter mit lautem gepollter und einem „freundlichen“ WAKE UP!!! Denn schon um 7Uhr starteten wir. Wir besichtigten kurz (3Minuten) eine Fischfarm, in der uns stolz gezeigt wurde wieviele Fische man in ein möglichst kleines Becken gesperrt werden können. Glaubt mir, es sind so einige. So wächst also der Mekongfisch auf. Der Frage einer Mitreisenden, ob denn da mit Antibiotika gearbeitet würde, wich der Guide geschickt aus in dem er einfach was ganz anderes erzählte und so tat, wie wenn er sie missverstanden hätte. Also ich tippe auf ein Mischverhältnis von 80% Fisch, 10%Wasser, 10%Antibiotika.

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Nach der „ausgiebigen“ Besichtigung der Fischfarm besuchten wir noch ein Dorf einer ethnischen Minderheit. Welche ihre Häuser auf Stelzen am Mekongufer gebaut haben. Der Besuch bestand darin, dass wir 15Minuten lange eine Strasse hoch und wieder runter gingen und vom Leben im Dorf eigentlich nichts mitbekamen. Wir müssen aber auch eingestehen, dass wir während der Motorradtour so viel echte, unverfälschte Kultur miterleben durften, dass diese Tour es auch nicht einfach hat uns zufrieden zu stellen.

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Nach diesem Ausflug ging es dann mit dem Boot zur Grenze.

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Nachdem wir die Visas bekommen habe, mit einem Bus über holprige Strassen weiter nach Phnom Penh wo wir von einem Gewitter mit sintflutartigem Regen empfangen wurden. Jetzt sind wir im Hotel eingecheckt und warten auf besseres Wetter. 😉

Grüsse an alle Daheimgebliebenen

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Easy Rider Tour durchs vietnamesische Hochland

Am Montag Morgen um 08:00 kam uns wie vereinbart unser Guide Tan bei unserem Hostel abholen. Bei ihm haben wir die viertägige Mottorad-Tour durchs vietnamesische Hochland gebucht. Um etwas Geld zu sparen, nahmen wir uns nur einen Guide, der auf seinem Motorrad Lisa mitnimmt. Ich habe ein eigenes Motorrad gemietet, auf welchem Michi mitfahren darf. Tan gehört zu einer grossen Organisation, die sich „Easy Riders“ nennen und in ganz Vietnam Motorradtouren anbieten.
Da Tan diese Touren schon seit 15 Jahren macht, weiss er sehr gut über das vietnamesische Leben und die vietnamesische Geschichte Bescheid (er ist ja schliesslich auch Vietnamese 😀 ).
Nachdem wir ein Stück weit aus Da Lat herausgefahren waren, machten wir bereits unseren ersten Stop bei einer Salat Plantage. Da das vietnamesische Hochland auf über 1000m liegt, herrschen hier das ganze Jahr über angenehme Temperaturen zwischen 20 und 30°C. Dies ist zusammen mit dem vielen Regen der hier fällt ein ideales Klima für allerlei Gemüse und Früchte. So werden in dieser Region viele Dinge angebaut welche sonst in Vietnam nicht wachsen und werden dann ins ganze Land „exportiert“Nach der Salat-Plantage besichtigten wir noch eine Blumen Zucht, in der es unter anderem wunderschöne Orchideen zu bestaunen gab.

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Da die Strassen hier teilweise ziemlich schlecht sind, kamen wir nur langsam voran. Selbst bei guten Strassen fährt Tan nie schneller als 60-70 km/h. Die vielen Schlaglöcher bieten einem aber einen zusätzlichen Spassfaktor beim Ausweichen :-).

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Wieder einige Zeit später und einige Kilometer weiter machten wir erneut Halt bei einer Seidenfarm. Hier konnten wir uns anschauen, wie aus den Schmetterlings-kokons die Seide gewonnen und weiterverarbeitet wird.

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Kurz vor dem Mittagessen hielten wir an einem Wasserfall, welcher wegen den zur Zeit starken Regenfällen extrem viel Wasser führte.

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Tan organisierte uns anschliessend ein super Mittagessen mit allerlei Köstlichkeiten auf kleinen Tellern, welche wir zusammen mit Reis assen. Da wir uns hier weitab der Touristenströme befinden ist das Essen noch günstiger, als es in Vietnam sowieso schon ist. Kurz nach dem Mittagessen hielten wir an einem Strassenstand, an welchem eine Frau Kugeln aus Reismehl gefüllt mit Bohnenpaste über dem Feuer fritierte. Diese schmeckten uns sehr gut.

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Am Nachmittag zeigte uns Tan noch viele weitere interessante Dinge und wir hielten in einem Dorf von einem der 54 vietnamesischen „Ureinwohner-Stämme“. Diese lebten bis zum Vietnam-Krieg als Nomaden im Urwald. Da ihnen beim Krieg allerdings von den Amerikanern die gesamte Lebensgrundlage genommen wurde (Agent-Orrange sei dank) mussten sie sich in Dörfern niederlassen. Viele von Ihnen sprechen auch heute noch kein Vietnamesisch, sondern Ihre eigene Sprache (also pro Stamm eine O_O ).

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Nach diesem äusserst interessanten Besuch fuhren wir in die nächstgelegene Stadt, wo wir unser Hotel für die Nacht bezogen. Das Hotel welches uns Tan ausgesucht war sehr einfach aber sauber und angenehm. Nach dem Beziehen der Zimmer führte uns Tan in eine Art Restaurant (Ein paar Plastiktische in einer Garage, solche „Restaurants“ gibt es hier ganz viele) in dem es für jeden ein halbes Huhn mit viel Salat und Reis gab.
Nach einem ganzen Tag auf dem Motorrad (Trotz vielen Zwischestops benötigten wir etwa 5-6 Stunden reine Fahrzeit für 200km) Waren wir am Abend alle ziemlich müde und jedem tat irgendwas anderes weh. So gingen wir früh in Bett, um für den nächsten anstrengenden Tag vorzuschlafen.
Gestern Morgen trafen wir uns erneut um 8 Uhr mit Tan in der Hotel-Lobby wo wir dann auch gleich frühstückten. Anschliessend fuhren wir los und machten wieder diversen Zwischenstops um allerlei spannendes zu sehen. Unter anderem hielten wir an Kriegsdenkmälern, während dem Krieg zerstörten Brücken und Gebäuden (über jedes wusste Tan eine spannende Geschichte zu erzählen) und an einer Trommel-Werkstadt, welche verschiedenste traditionelle Trommeln fertigte.

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Gegen Mittag erreichten wir einen grossen Wasserfall. Dort stellten wir unsere Motorräder ab und machten eine etwas längere Rast. Da es richtig heiss war, konnten wir umgeben von Dschungel ein kühlendes Bad im Fluss nehmen.

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Am Nachmittag besichtigten wir noch eine Reis-schäl-und-säuberungs Fabrick (Fabrik ist etwas übertrieben, es arbeiteten nur drei Leute und eine Maschine hier) und eine Maniok Plantage.

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Am Abend bezogen wir unser Hotel (diesmal leider ein etwas schmuddeliges) und gingen anschliessend wieder in ein kleines Strassenrestaurant. Tan wollte uns etwas spezielles zeigen und organisierte für uns vietnamesische Pancakes. Dabei handelt es sich um eine Art Reisteig mit Ei, welcher mit Meeresfrüchten zu einem Omelett gebraten wird. Anschliessend kann man dieses Omelett mit frischem Gemüse in Reispapier einrollen und hat dann eine Art riesen Frühlingsrolle, welche in Fischsauce getunkt wird. Da Tan immer wieder nachbestellt hat (und wir wirklich Hunger hatten) assen wir dann jeweils etwa 10 Stück davon.

Heute Morgen gab es wieder um 8 Frühstück. Wir besichtigten einige Plantagen. Wir sahen Kürbisse, Passionsfrüchte, Tee und Kaffee.

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Danach besuchten wir ein Dorf von einem der Stämme hier und verteilten Bonbons an die Kinder des Dorfs, welche sich riesig über das kleine Geschenk gefreut haben und fuhren dann über eine schöne Pass-Strasse zu einer Stäbchenfabrik. Wir konnten dort anschauen, wie aus Bambus Esstäbchen hergestellt werden.

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Jetzt sind wir nach einem leckeren Nachtessen wieder in einem Hotelzimmer (heute zum Glück wieder ein sauberes) und werden früh schlafen gehen, da wir morgen schon um 7 Uhr losmüssen.

Die Tour zu buchen war auf jeden Fall die richtige Entscheidung, leider fehlt uns die Zeit diese noch auszudehnen, da unser Visum nicht mehr ewig gültig ist. Man verlässt den Stom der Touristen, erreicht Dörfer und Menschen, welche sich riesig über den seltenen Besuch von Ausländern freuen, sieht Vietnam wie es ist, wenn die Menschen nicht von Tourismus leben. Hier haben wir in 3 Tagen viel mehr vom „richtigen“ Vietnam gesehen, als in den ganzen 3 Wochen zuvor. Tan ist extrem nett, hat ein riesiges Wissen über alles hier und gibt sich sehr viel Mühe uns eine gute Tour zu bieten. Wenn er irgendwo was sieht, was er denkt könnte spannend sein, hällt er spontan an und lässt uns am Geschehen teilhaben. So haben wir einmal an einer Strasse gehalten, an der ein paar beim Zuckerrohr essen waren und dieses gerne mit uns teilen wollten. Man Schält das Zuckerrohr (welches fast wie Bambus aussieht) und beisst dann darauf herum, im Mund hat man dann den leckeren süssen Saft des Zuckerrohrs und das was übrig bleibt spuckt man wieder aus. Eine leckere Sache. Morgen ist leider schon der letzte Tag dieser Motorradtour.

Grüsse an alle Daheimgebliebenen.

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Da Lat Canyoning

Gestern wurden wir um 08:30 bei unserem Hostel abgeholt um auf die Canyoning Tour aufzubrechen. Zusammen mit etwa zwanzig anderen fuhren wir ca. eine halbe Stunde mit dem Bus  einem Tal entlang. Dort wurden wir in einer Kurve abgeladen und bekamen erst einmal jede Menge Ausrüstung. Für jeden gab es einen Helm, eine Schwimmweste, Handschuhe und ein Kletter-„gschtältli“. Anschliessend gab es an einem kleinen Abhang eine Einführung ins Abseilen (lustigerweise im Englischen „Abseiling“ genannt 😀 ) worauf wir etwa 500m zu Fuss das Tal hinab bis zum Bach gingen. Dort wartete eine etwa 15m hohe Felswand auf uns, von welcher aus wir uns in den Bach abseilen konnten. Immer doppelt gesichert durch einen der Guides war dies für einige Teilnehmer schon eine echte Mutprobe.

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Im Bach angelangt hatte es einen flachen Wasserfall, auf dem man wie auf einer Rutschbahn herunterrutschen konnte. Jetzt wussten wir auch, wozu wir in einem Bach Schwimmwesten brauchen: ohne sie hätten wir uns beim Rutschen wohl den Rücken aufgeschürft. So ging aber alles gut und wir machten uns weiter dem Bach entlang auf den Weg ins Tal.

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Nach etwa 20 Minuten Fussmarsch kamen wir zu einer zweiten, etwas steileren Wasserrutsche, und nochmal etwa 10 minuten später erreichten wir das Highlight der Canyoning Tour: ein 25m hoher Wasserfall, an dem man sich abseilen konnte. Der Wasserfall war extrem rutschig und man musste gut aufpassen, nicht hinzufallen (was einigen auch passierte). Da das Seil zum abseilen etwa fünf Meter zu kurz war, musste man das unterste Stück springen. Ein super Erlebnis!

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Anschliessend gab es Mittagessen und wir konnten uns etwas ausruhen und baden. Nach dem Mittagessen erreichten wir eine 10 Meter hohe Felswand (laut unserem Guide 15 Meter, das war dann aber doch schon sehr übertrieben) an der man runterspringen musste. Falls man nicht wollte, konnte man auch ein Stück runter klettern und von dort aus springen (oder ganz aussenrum gehen). Nach weiteren 20 Minute Fussmarsch wartete die letzte Herausforderung auf uns genannt „die Waschmaschine“ Hier konnte man sich aus 10m in einen von der Seite kommenden Wasserfall abseilen und (da das Seil wieder zu kurz war) vom Wasser rausspülen lassen. Dies war meiner Meinung nach der lustigste Teil dieser Tour.

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Am Nachmittag wurden wir dann vom Bus wieder ins Hotel gefahren. Erschöpft von diesem anstrengenden Tag gingen wir am Abend noch etwas Essen und danach früh ins Bett.
Heute schliefen wir etwas aus und buchten dann für die nächsten Tage eine Motorrad Tour durchs Vietnamesische Hochland nach Mui Ne. Am Mittag wollten wir eigentlich das „Crazy house“, ein Gaudi-ähnliches Haus mit 10 unterschiedlichen Zimmern, anschauen gehen. Als wir allerdings im strömenden Regen dort ankamen, mussten wir feststellen, dass heute ja Sonntag und das Haus deshalb geschlossen ist. Am Nachmittag brachten wir unsere Rucksäcke zu einem Hotel, welches sie uns nach Mui Ne schickt, damit wir mit leichtem Gepäck auf die Motorrad-Tour aufbrechen können. Nun sind wir zurück in unserem Hostel und freuen uns auf Morgen.

Grüsse an alle Daheimgebliebenen.

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Hue, Hoi An, Da Lat

Nach unserer sehr anstrengenden und abenteuerlichen Busfahrt von Hanoi nach Hue bezogen wir erst einmal unser Zimmer im Binh Duon Hostel. Nachdem wir etwas ausgeschlafen hatten, gingen wir zu Fuss los, um Hue zu entdecken. Am heissesten Tag den wir hier bisher erlebten machten wir uns also auf den Weg Richtung Kaiserpalast. Da Hue früher einmal die Hauptstadt von Vietnam war, hat es hier noch eine riesige Palastüberbauung, welche heute aber grösstenteils zerfallen ist. Im Vergleich zu japanischen Tempeln ist dies hier nur eine Ruine und so entschieden wir uns nach etwa 2 Stunden Sightseeing das nächste klimatisierte Restaurant aufzusuchen da es wirklich wahnsinnig heiss war.

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Da unser nächses Ziel Hoi An sein soll, erkundigten wir uns am Nachmittag nach einer Motorrad Tour dorthin. Zwischen Hue und Hoi An liegt der Wolkenpass, welcher als Wetterscheide zwischen dem Norden mit vier Jahreszeiten und dem tropischen Süden mit zwei Jahreszeiten fungiert. Dies soll eine schöne Motorrad Strecke sein und nur etwa einen halben Tag dauern. Weil wir mit unseren grossen Rucksäcken nicht zu zweit auf ein Motorrad passen, buchten wir uns einen Fahrer, der mit uns mitfährt. So haben wir jemanden dabei, der die Strecke kennt und unser Gepäck aufladen kann und wir können trotzdem selbst fahren. Am nächsten Morgen um 8 standen wie vereinbart zwei Motorräder und unser Fahrer bereit. Allerdings erklärte er uns, er könne auch nicht mit zwei grossen Rucksäcken fahren, es sei allerdings möglich, diese für etwa 2.- mit dem Bus nach Hoi An mitzugeben. Hätten wir das gewusst, hätten wir wahrscheinlich keinen Fahrer gebucht und viel schönes unterwegs verpasst. Um ca 08:30 fuhren wir dann los. Michi mit unserem Fahrer und ich auf einem eigenen Motorroller kämpften wir uns erst mal durch den ganzen Verkehr aus Hoi An raus. Ausserhalb der Stadt war der Verkehr etwas angenehmer und wir fuhren immer weiter Richtung Süden auf die Berge zu. Nach zwei Stunden Fahrt wollte unser Fahrer uns die Elefanten-wasserfälle zeigen, die aber einen kleinen Umweg bedeuten würden. Da wir nicht in Eile waren (wir haben ja schliesslich Ferien 🙂 ) nahmen wir für ein erfrischendes Bad gerne einen Umweg in kauf. Dies dachten sich an diesem Tag wohl auch noch etwa tausend Vietnamesen (die gerade Sommerferien haben). Der kleine Wasserfall war ringsherum voll mit Menschen und Verkaufsständen. Da die meisten Vietnamesen nicht schwimmen können, hatten wir dann im kleinen See unterhalb des Wasserfalls doch noch genügend Platz für ein erfrischendes Bad.

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Nach dieser angenehmen Abkühlung fuhren wir weiter Richtung Wolkenpass. Eine wirklich schöne Passstrasse mit wunderschönem Ausblick führte uns auf den etwa 1000m hoch gelegenen Pass. Unterwegs stoppten wir einige Male, um den Ausblick auf das Meer zu geniessen. Auf dem Pass selbst hielten wir ebenfalls, um etwas zu trinken und um noch einige Bunkerruinen aus dem Vietnamkrieg anzuschauen.

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Nachdem wir den Pass wieder herunter gefahren waren, assen wir in einem kleinen Strassenrestaurant Mittagessen und fuhren danach das letzte Stück nach Hoi an. Um 3Uhr am Nachmittag erreichten wir fast zeitgleich mit unserem Gepäck unser Hostel in Hoi An. Wir hatten bei der Hotel Wahl mal wieder Glück. Wir wohnten bei einer Familie, welche an ihr Haus drei weitere Zimmer für Gäste angebaut hat. Das Zimmer mit eigenem Bad war wirklich schön und die Familie sehr freundlich. Am späteren Nachmittag gingen wir in Richtung der nahe gelegenen Altstadt um dort Lisa zu treffen (die deutsche, welche wir bereits in Halong und Sapa antrafen) und zusammen essen zu gehen.
Am nächsten Morgen machten wir uns mit Fahrrädern auf um in Hoi An herumzufahren. Da es wieder richtig heiss war, war unser erster Halt beim Strand. Der Strand von Hoi An ist wunderschön und man kann unter einem Kokosnusspalmen-Wald im Schatten liegen. Da wie schon witer oben erwähnt die meissten Vietnamesen nicht schwimmen können, hatte es nur wenige Menschen am Strand und wir konnten bestens ausspannen.

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Am Mittag fuhren wir mit den Fahrädern weiter in die Stadt. Dort assen wir etwas und Michi kaufte sich eine neue Hose. Den Rest des Nachmittags fuhren wir noch etwas durch die Stadt und suchten eine Tauchschule, da wir noch tauchen gehen wollten. Am Abend wollten wir uns das Fussballmassacker Deutschland-Brasilien anschauen. Da die Spiele hier erst um 3Uhr am Morgen beginnen, hatten wir noch einiges an Zeit totzuschlagen. Nach einem ausgedehnten Nachtessen gingen wir in die Why-Not-Bar, einer sehr speziellen Bar, welche uns im Reiseführer empfohlen wurde. Dort angekommen waren wir uns aber nicht mehr so sicher, wie die Bar zu solch guten Bewertungen gelangen konnte. Für 5 Dollar kann man hier den ganzen Abend trinken soviel man will. Die Bar war gestossen voll mit extrem betrunkenen Leute, die Musik war laut und schlecht und der All-you-can-drink Alkohol bestenfalls irgendwo zwischen „gewöhnungsbedürftig“ und „macht garantiert blind“ :D. Also suchten wir zwei Drinks später eine andere Bar auf die deutlich ruhiger (aber trotzdem voll Menschen) war um uns das Spiel anzuschauen. An dieser Stelle möchte ich Deutschland dafür danken, bereits in der ersten Halbzeit fünf Tore geschossen zu haben. So konnten wir ohne das Gefühl zu haben etwas zu verpassen zurück in unser Hostel um zu schlafen.
Am nächsten Morgen blieben wir müdigkeitsbedinngt etwas länger im Bett liegen. Dass es den ganzen Tag in Strömen regnete kam uns gerade recht. Am Nachmittag wagten wir uns dann trotz Weltuntergang artigem Regen in die Stadt, da uns der Hunger aus dem Bett scheuchte ;-). Am Nachmittag buchten wir noch unseren Nachtbus für die Weiterfahrt nach Da Lat und trafen uns am Abend noch mit Lisa und zwei weiteren Deutschen zum Nachtessen.

Am nächsten Morgen wurden wir 07:30 bei unserem Hostel vom Sammeltaxi der Tauchschule abgeholt und zum Hafen gefahren. Dort ging es in ca. einer Stunde mit dem Boot zu einer kleinen Insel vor Hoi An. Glücklicherweise waren auf dem Boote viele die zum ersten Mal Tauchen wollten und da wir und Lisa eine Tauchlizens besitzen, wurde uns ein eigener Guide zugeteilt, sodass wir als Vierergruppe tauchen konnten. Der erste Tauchgang dauerte etwe 50 Minuten und wir konnten in aller Ruhe das etwa 15m tief gelegene Riff erkunden. Hier ist die Vielfalt an Korallen zwar vergleichsweise klein, dafür konnten wir viele unterschiedliche Tiere beobachten. Unter anderem hatte es: Tintenfische, Seesterne (grosse, blaue), riesige Seeigel (etwa Fussballgross), Moränen, Seeschnecken, Krebse und Hummer und jede Menge farbiger Fische. Nach dem ersten Tauchgang fuhren wir mit dem Schiff etwa eine halbe Stunde zu einer anderen Insel, wo ein zweiter ebenso schöner Tauchgang auf uns wartete.

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Nach dem Tauchen gab es auf der Insel noch Mittagessen, bevor es mit dem Schiff wieder zurück nach Hoi An ging. Im Hotel hatten wir nur kurz Zeit um unser Gepäck zu holen, bevor wir mit dem Taxi zum Treffpunkt für den Bus nach Da Lat mussten. Uns wurde gesagt, dass wir um 17:30 Uhr dort sein müssen, da dann der Bus fährt. Nach über einer Stund warten kam dann tatsächlich ein Minivan welcher uns zum Nachtbus fuhr. Dieses Mal hatten wir einen luxeriösen Bus mit (für mich immer noch zu kleinen) Betten. Da auch der Luxus Bus hier nicht besser gewartet wird als die anderen Busse mussten wir dann zwei stunden später feststellen, da wir wegen einer „Panne“ Halt machten. Als der Fahrer den Motorraum öffnete, kam ein völlig zerfledderter Keilriemen zum Vorschein, welcher eigentlich den Kältekompressor der Klimaanlage antreiben sollte. Wir hatten weder einen Ersatzkeilriemen dabei, noch das nötige Werkzeug um den Schaden zu beheben. Also standen wir etwa 90′ mit dem immer heisser werdenden Bus am Strassenrand und warteten auf ein Ersatzteil.

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Da dieses jedoch nie eintraf fuhren wir dan mit dem Bus ohne Klimaanlage weiter, bis wir um halb 3 Uhr Morgens endlich eine Werkstatt fanden, welche den Schaden beheben und uns Kühlung verschaffen konnte. Um 7:00 trafen wir in Nha Trang ein, wo wir den Bus wechsen mussten um weiter in die Berge nach Da Lat zu fahren. um 13:00 erreichten wir das auf 1500 m.ü.M. gelegene Da Lat. Hier hat es äusserst angenehme 24°C und unser Hostel hier ist ebenfalls ok. Nicht ganz so schön wie das letzte, aber bei 10.- pro Nacht für ein Zimmer mit eigenem Bad kann man sich nicht beschweren.
Morgen werden wir etwas die Umgebung rund um Da Lat bei eine Canyoning Tor entdeken.

Grüsse an alle Daheimgebliebenen.

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von Sapa nach Hue

An unserem letzten Tag in Sapa standen wir auf und genossen noch einmal das leckere Frühstück des Hotels. Unser Plan war es ein Motorrad zu mieten und rund um Sapa die Gegend und 2 Wasserfälle zu erkunden. Da es aber in Strömen regnete beschlossen wir aus dem Hotel auszuchecken, unser Gepäck aber noch da zu lassen und irgendwo einen Saft trinken zu gehen. Gegen Mittag liess der Regen etwas nach. Da das Wetter in Sapa sehr unbeständig ist und sich Regen, Sonnenschein und dickster Nebel innert Minuten abwechseln können gingen wir das Risiko ein und fuhren mit dem Scooter los. Auf dem Weg regnete es immer mal wieder, aber wegen der angenehmen Temperaturen war das nicht all zu störend. Die Wasserfälle versteckten sich etwas im Nebel, aber es war ein sehr schöner und lustiger Ausflug.

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Zurück im Dorf gingen wir etwas essen, bevor wir uns auf den Weg zu unserem Bus machten. Wir hatten uns einen Nachtbus zurück nach Hanoi gebucht. Es war ein ziemlich luxuriöser Bus mit Betten, in dem es sich gut aushalten liess. Also fuhren wir um 18 Uhr los und hofften inständig, dass wir erst mit ein paar Stunden Verspätung in Hanoi eintreffen würden.

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Bis jetzt berichteten wir von unserer Reise durchwegs positiv, bis hell begeistert. Dass das nicht das ganze Jahr so weiter gehen kann war ja klar und so folgt nun einmal ein Bericht, in dem vieles nicht nach unserem Wunsch verlaufen ist.

Es fing schon in den frühen Morgenstunden an. Aus unserer gewünschten Verspätung in Hanoi wurde nichts. Mitten in der Nacht (um 3 Uhr 30) wurden wir bereits in Hanoi an der Strasse abgeladen. Das war wohl der erste Bus, der 1 1/2 Stunden zu früh an seinem Ziel eintraf. So waren wir also in Hanoi gestrandet. Unser theoretischer Plan war es, in Hanoi irgend wo unser Gepäck einzustellen, uns dann einen Bus für die Nacht nach Hue zu buchen und uns irgenwie den Tag zu vertreiben. Nun war es aber noch viel zu früh. Um diese Zeit trifft man in Hanoi ausser ein paar Ratten und Kakerlaken niemanden. Wir entschlossen uns zum Hotel zu gehen, in dem wir bei unserem Aufenthalt in Hanoi gewohnt hatten um dort unser Gepäck einzustellen. Schliesslich hatte man uns beim auschecken angeboten, dass wir das gerne tun dürfen und falls wir wollten könnten wir auch gerne noch kostenlos duschen kommen. Daran erinnerten wir uns nun und da das Hotel mit einer Rezeption wirbt, welche 24 Stunden besetzt ist, hielten wir das für eine super Idee. Das war es leider nicht, denn das Hotel hatte die Storen verschlossen und keiner war da. Also setzten wir uns, mangels eines besseren Plans, davor und hofften, dass bald jemand auftaucht. Zu unserer grössten Freude gesellte sich eine ganz besonders zutrauliche Kakerlake zu uns und leistete uns sehr geduldig Gesellschaft, denn sie schien auch gerade nichts besseres zu tun zu haben. So um 5 Uhr 30 tauchte jemand vom Hotel auf, leider ausgerechnet jemand, der kein Englisch sprach. Wir versuchten mit Händen und Füssen zu erklären, dass wir nur kurz unserer Gepäck einstellen wollten und gleich wieder los würden. Das funktionierte leider alles nicht und so musste extra einer kommen. Er entschuldigte sich vielmals dafür, dass wir vor verschlossenen Türen standen und bot uns an duschen zu gehen und uns kurz auszuruhen. Nachdem wir ihm mehrfach gesagt haben, wir wollten eigentlich nur unser Gepäck da lassen nahmen wir das nette Angebot dann aber dankend an. Also gingen wir uns frisch machen und kurz ausruhen. Um 8 Uhr gingen wir dann los in die Stadt, nach einem kleinen Frühstück gingen wir zu Lilly’s travelagency. Lisa, die nette Deutsche, welche wir nun schon 2x angetroffen haben und welche wir auch in Hoi An wiedersehen wollen, hat uns die empfohlen. Die Dame war wirklich nett, da können wir nichts sagen. Für die Busfahrt von Hanoi nach Hue gibt es 2 verschiedene Buskategorien. Den günstigeren, alten, der häufig Zwischenstops einlegt, der gefüllt wird, bis auch zwischen den Bettreihen keiner mehr rein passt oder für 2$ mehr den neuen, luxuriöseren mit WLAN und einem garantierten Bett, in dem alles etwas besser sein soll. Da wir mit einer ca 16 stündigen Busfahrt rechneten, war es uns den kleinen Aufpreis natürlich wert. Um 18 Uhr würde uns der Sammelbus beim Hotel abholen und uns zum Nachtbus bringen. Das klang doch alles ziemlich toll! Wir hatten nun also noch den ganzen Tag vor uns und so spazierten wir von einem klimatisierten Restaurant zum nächsten, tranken unzählige Fruchtsäfte und Kaffees und verbrachten so Stunde um Stunde. Denn Hanoi bei fast 40 °C und fast 100% Luftfeuchtigkeit fühlt sich an als würde man in einem Thermokomposter sitzen und es riecht oft auch so 😉 Nachdem wir uns durch das gesamte vietnamesische Fruchtsortiment getrunken hatten und noch einmal etwas gegessen hatten, gingen wir gestärkt und bereit für den Bus zurück zum Hotel, wo die nächste schlechte Nachricht auf uns wartete. An der Rezeption wurde ein Couvert hinterlegt, in dem die Bustickets lagen und auf dem stand, dass aus dem Abholservice nichts werde und wir um 20 Uhr mit dem Taxi zum Busbahnhof fahren sollten. Kein gutes Zeichen 😦 Also sassen wir noch einmal 2 Stunden herum. Netterweise kam dann auch noch einer vom Hotel und unterbreitete uns, dass wir nur den halben Tag fürs Zimmer zahlen müssen? Die totale Verarschung, leider war ich (Michi) schon viel zu fertig und zu übermüdet um mich anständig gegen diese Ungerechtigkeit zu wehren und so willigte ich viel zu schnell ein, einen Teil des Geldes zu bezahlen 😦 Hätten wir das gewusst, hätten wir einige Stunden geschlafen und abends noch eine ausgiebige Dusche genommen, denn so mussten wir total verschwitzt in den Bus. Um 20 Uhr fuhren wir zum Busbahnhof. Wir wunderten uns noch, warum kein Tourist an diesem Busbahnhof wartete, schliesslich ist die Fahrt von Hanoi nach Hue, wohl in jeder Reiseroute enthalten und Touristen hat es in Vietnam eine Menge. Also versuchten wir irgendwie heraus zu finden wo unser Bus losfahren sollte, die „hilfsbereiten Menschen“ an diesem Busbahnhof erinnerten uns stark an die Menschen in Russland 😦 einer machte dann immerhin mal Zeichen wir sollen uns einfach hinsetzen und warten… also machten wir das, in der Zwischenzeit schon ziemlich nervös. Die Zeit verstrich und nach unendlich langen 1 1/2 Stunden kam dann tatsächlich ein Bus, der nach Hue fahren sollte. Nichts mit Luxus, WLAN ect und neu war dieses Busmodell sicherlich auch nicht! Wir quetschten uns also mit unzähligen Vietnamesen in den Bus, immerhin bekamen wir ein Bett, so gut hatten es viele nicht, denn zwischen die Bettreiehen wurden so viele Menschen gequetscht wie irgendwie rein passten. Über meinem Bett klaffte ein grosses Loch in der Decke aus welchem die Rohre der Klimaanlage raushingen und aus welchen mit Orkanstärke kalte Luft direkt in mein Gesicht geblasen wurde. Ich konnte also nur schlafen, wenn ich mir die Wolldecke übers Gesicht zog und auch so fror ich, oder wenn ich mich im Fussraum des Betts zusammenrollte, beides war nicht wirklich gemütlich 😦 Sämi mit seinen für Vietnamesische Verhältnisse unendlich langen Beinen erging es nicht viel besser. So holperten wir also los. Alle paar 100 meter wurde gestoppt, etwas eingeladen, etwas ausgeladen oder einfach mal ein kleiner Schwatz am Strassenrand gehalten. Nach 1 1/2 Stunden war es dann wohl auch höchste Zeit für den ersten richtigen Halt, die einen assen etwas, die andern sahen sich Fussball im Fernseher an und so ging es weiter. Die nette Dame im Bett neben mir, welche kein Wort mit mir sprechen konnte, mich aber pausenlos anstarrte und mir auch gerne mal ungefragt in die Haare fasste, machte mir die Fahrt auch nicht wirklich erträglicher. Kurz nachdem wir losgefahren sind, suchte jeder im Bus mindestens einmal die Bustoilette auf und so verbreitete sich nach kürzester Zeit ein angenehmer Duft nach Fäkalien im Bus aus. Da ich mich nicht getraute dieses WC aufzusuchen, entschloss ich mich einfach nichts mehr zu trinken, ich hielt dies für die gesündere Alternative. Einmal, nach einem längeren Stop, an dem die Toilette notdürftig mit einem Wasserschlauch gereinigt worden war, konnte ichs mir nicht länger verkneifen und ging dann doch noch pinkeln, ich brauchte genau so lang wie ich die Luft anhalten kann. Trotzdem werd ich mich noch lange an dieses „schöne“ Erlebnis erinnern. Irgendwann konnten wir dann, trotz der vielen schreienden Kinder und lauten Vietnamesen, doch ein wenig schlafen, immer mal wieder durch Schlaglöcher aufgeschreckt, bei welchen man zwischenzeitlich vom Bett abhob und nur durch Glück nicht aus dem Bett gespickt wurde, aber immerhin. Morgens um 7 gab es dann einen Fühstückshalt, leider wurde uns erst nach der letzten Rast mitgeteilt, dass das Essen im Busticket inbegriffen gewesen wäre 😉 aber hunger hatten wir eh beide keinen. (eigentlich wollte ich so etwas schreiben, wie: wir hätten uns nicht gewundert, wenn alle vier Reifen gleichzeitig vom Bus abgefallen wären, in so einem schlechten Zustand befand sich der Bus. Was dann aber kam übertrifft dieses Szenario noch) kaum holperten wir nach dem Frühstück weiter wurde auch gleich wieder angehalten. In einer Hütte sassen ein paar Jungs und schweissten an Metallgittern herum. Ein Teil wurde aus dem Bus ausgebaut und den Jungs gebracht, welche es nach ca einer 3/4 Stunde wieder brachten. Sämi konnte herausfinden, dass der Drucklufttankt fürs Bremssytem durcherostet war und man es notdürftig flicken musste. Beruhigt konnten wir also weiterfahren, schliesslich wussten wir, dass die Bremsen (hoffendlich) wieder funktionierten. :-S Die Fahrt über 550km dauerte volle 23 Stunden, wir hätten nie gedacht, dass man mit einem Bus so langsam vorwärts kommen kann. In Japan hätten wir die Strecke in 1 1/2 Stunden mit dem Zug zurück gelegt 😉 kaum vorstellbar. Aber wir kamen in Hue an, wenn auch über 10 Stunden später als gedacht.

Leider haben wir von diesem Erlebnis keine Bilder, da wir uns nicht getrauten unsere Kamera auszupacken.

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Sa Pa

Nachdem wir gestern in Sapa angekommen sind, bezogen wir zuerst unser Zimmer in unserer Jugendherberge. Anschliessend wollten wir in die Stadt (welche eher ein kleines Dorf ist) um uns über Trekkingtouren rund um Sapa zu informieren. Bereits nach 10m wurden wir von einer einheimischen Frau in bestem Englisch angesprochen, und gefragt was wir hier so machen. Sie bot uns an, sie in ihr Dorf zu begleiten (etwa vier Stunden Fussmarsch) und uns dort Mittagessen zu kochen. Dies sei eigentlich genau das gleiche was man auf einer der Trekking-Touren macht nur günstiger (sie wollte 15 Dollar für das Mittagessen und dafür, dass sie mit uns den schönen (längeren) Weg über die Berge nimmt). Da die Trekkingtouren hier etwa das dreifache kosten würde und sie wirklich gut Englisch sprach verabredeten wir uns mit ihr am nächsten Tag (also gestern) bei der Kirche des Dorfes um von dort aus loszugehen.

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eifach eine schöne Blume

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Michi mit Sese

Den Rest des Tages mussten wir so nicht mehr für die Planung einer Tour verwenden und konnten uns in aller Ruhe Sapa anschauen. Dies ist ein Dorf nahe der Chinesischen Grenze, welches auf 1600 m.ü.M in einer wunderschönen Berglandschaft liegt. Ringsherum hat es saftig grüne Berge mit Wäldern, Reisfeldern welche in Terrassen an den Hängen liegen, und allerlei anderen Feldern. Das Dorf selbst ist nichts besonderes. Weder speziell schön noch wüst. Hier geht es wesentlich ruhiger zu als in Hanoi und wegen der Höhe ist die Temperatur fast schon angenehm (schätzungsweise zwischen 25° und 30° am Tag). Da das Dorf ziemlich touristisch ist, versucht hier jeder etwas zu verkaufen. Die meisten verkaufen Ohrringe, Armbänder, Ringe oder Taschen aus Hanffasern. Alles selbstgemachte Dinge der Einheimischen hier, die aber viel zu teuer angeboten werden (und für die wir sowieso keine Verwendung haben). Am Abend trafen wir uns nach dem Nachtessen noch mit drei Engländerinnen und einer Deutschen, welche wir auf der Halong-Tour kennenlernten (Hier eine kleine Geschichte am Rande: Falls jemand mal einen Englischen Reisepass zu Gesicht bekommen sollte, unbedingt genauer hinschauen. Auf der Vorderseite ist ein Einhorn zu sehen, weshalb England von uns ab sofort nur noch Rainbow-unichorn contry on dreamisland genannt wird 😀 ). Nach einem Schlummertrunk begaben wir uns zurück in unsere Unterkunft um endlich wieder einmal genügend zu schlafen.
Gestern Morgen trafen wir uns wie verabredet mit sese (der Einheimischen Frau) um zu unserer „Trekking Tour“ aufzubrechen. Unserer Gruppe schlossen sich noch zwei Engländer und drei Kanadierinnen sowie sechs weitere Frauen aus dem Dorf (aus dem sese kommt) an. Gemeinsam machten wir uns auf den Weg zu einem der umliegenden Hügel. Nach einer dreiviertel Stunde Steiler Aufstieg machten wir eine Pause und wurden mit einer gigantischen Aussicht belohnt. Es war zwar etwas Nebelverhangen, das machte das Bild hier aber gerade perfekt. Wir konnten auf riesige Wälde und wunderschön angelegte Reisterassen hinunterschauen. immer wieder steht dazwischen ein 10 Meter hoher Bambus-Busch und alles ist voll mit wunderschönen Schmetterlingen.

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jöööööö

jöööööö

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Reisterrassen in sattestem Grün

Reisterrassen in sattestem Grün

Ein Wasserbüffel. Wirklich schöne Tiere

Ein Wasserbüffel. Wirklich schöne Tiere

Bambuuuuus

Bambuuuuus

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der Hanf wird hier angebaut, um Kleidung daraus zu vertigen. Wir wurden aber hier auch schon auf der Strasse angesprochen, ob wir nicht etwas zum rauchen wollen (lustigerweise immer von der gleichen Grosmutter ohne Zähne :D )

der Hanf wird hier angebaut, um Kleidung daraus zu fertigen. Wir wurden aber hier auch schon auf der Strasse angesprochen, ob wir nicht etwas zum rauchen wollen (lustigerweise immer von der gleichen Grosmutter ohne Zähne 😀 )

Die nächsten drei Stunden wanderten wir mal eben, mal leicht bergauf immer weiter in die Hügel hinein, bis wir schliesslich an einer kleinen Bambushütte ankahmen. Dort bereitete uns sese eine Nudelsuppe mit frischem Gemüse und Chilis aus eigenem Anbau (für uns natürlich ein besonderes Highlight 😀 ) zu. Es schmeckte bestens und zum Schluss gab es noch den ein oder andern Reiswein (von den Einheimischen hier happy-wather genannt).

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Im Anschluss an die ausgiebige Mittagsrast mit interessanten Gesprächen mit den einheimischen Frauen wanderten wir nochmal etwa eine Stunde zu einem Wasserfall. Dort konten wir die inzwischen etwas müden Füsse im kalten Wasser baden und uns von Blutegeln beissen lassen (das stand so nicht in der Tourenbeschreibung 🙂 ).

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Am späteren Nachmittag erreichten wir dann sese’s Dorf und wurden von dort aus mit Motorrädern zurück nach sapa gefahren. Ein wunderschöner Tag in einer atemberaubenden Landschaft ging zu Ende. Aber nur fast, denn es stand noch das Spiel der Schweiz auf dem Programm, welches hier erst um 11 Uhr begann. Wir gingen in eine Bar in sapa, wo wir bei einem Bierchen das Spiel anschauten. Der Barkeeper dort fieberte richtig mit der Schweiz mit und war ein tausendmal besserer Fan als wir. Als nach 90′ immer noch 0:0 stand fing er an zu schreien und verkündete uns, dass er soeben bei einer Wette 400 Dollar gewonnen hat (hier deutlich mehr als einen Monatslohn) weil wir (er fand schnell heraus, dass wir Schweizer sind) so gut spielten, spendierte er allen in der Bar Freibier und freute sich riesig. Dass die Schweiz dann doch noch verlor war ihm dann aber egal, da er nur darauf wettete, dass sie nach 90′ noch nicht verloren haben.
Nach dem Match gingen wir glücklich und zufrieden ins Bett um uns von dieser ausserordentlich schönen Wanderung zu erholen.

Nun haben wir noch einen Tag hier in Sapa bevor unsere Reise wieder weiter geht. Hier noch ein Monster, welches wir vor unserem Zimmerfenster getroffen haben (man beachte zum Grössenvergleich die Fliege oben rechts im Bild).

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Grüsse an alle Daheimgebliebenen.

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Halong Bay

Nach einem weiteren Tag in Hanoi beschlossen wir weiterzuziehen und diese stressige, laute Stadt zu verlassen. Wir erkundigten uns in Reisebüros noch einer Tour zur Halong Bucht und buchten schliesslich eine solche. Dank einigem Feilschen konnten wir dann auch einen wirklich guten Preis aushandeln. So wurden wir am nächsten Morgen früh von einem Bus in unserem Hotel abgeholt und fuhren los Richtung Halong City. Nach ca. 2 Stunden Busfahrt machten wir einen Zwischenhalt in einer Touristenfalle. Unser Guide sagte uns, dass wir hier aufs WC können oder etwas trinken. Allerdings glauben wir, dass die Guides bezahlt werden, genau dort Halt zu machen. Alle anderen Touren (und das sind wirklich viele) machten an genau dem gleichen Ort Halt. So konnten wir mit Hunderten anderen Touristen Steinskulpturen und Holzschnitzereien anschauen :D. Die Dinge die sie dort herstellten waren wirklich schön gefertigt, aber viiiiiel zu gross, als dass man sie irgendwie mitnehmen könnte. Es waren Preise für den Transport in m3 angegeben, und viele der Skulpturen hatten 10 m3 oder mehr. Also weit über 20 Tonnen Stein :-).

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Nach 40 Minuten Pause (in der wir natürlich nichts kauften) fuhren wir weitere zwei Stunden, bis wir in Halong City ankamen. Dort konnten wir nach ca. 30 Minuten Wartezeit unser Schiff zusammen mit etwa 15 anderen Touristen bestiegen. Als erstes bezogen wir unsere Kajüten, kleine Zimmer mit einem Doppelbett und einem kleinen Badezimmer. Diese waren zwar klein, aber immer noch grösser als ein Hotelzimmer in Tokyo und definitiv gross genug für eine Kajüte auf einem Schiff. Nach dem „einchecken“ wurde uns das Mittagessen serviert. Es gab Reis mit allem möglichem aus dem Meer. Fisch, Shrimps, Tintenfisch und noch viel anderes. Ein wirklich gutes Mittagessen. Währenddessen fuhr unser Schiff durch die Halong Bucht, eine Wunderschöne Bucht mit tausenden von kleinen Inseln, welche sehr steil aus dem Wasser ragen. Die gesamte Bucht ist 1500 km2 gross. So konnten wir die wunderschöne Bucht geniessen und dabei gut zu Mittag essen.

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Am Nachmittag machte unser Schiff Halt bei einer der Inseln, in welcher sich eine Höhle befindet (genannt surprising cave). Dabei handelt es sich um eine grosse Tropfsteinhöhle, welche aber leider, genauso wie die gesamte Halong Bucht, völlig von Touristen überlaufen ist, und deshalb teilweise ziemlich kaputt aussieht und gar nicht mehr den Charme hat, welchen man eigentlich von einer Tropfsteinhöhle erwartet. Trotzdem genossen wir den Ausflug dorthin sehr, finden aber, dass es nicht nötig wäre, dass jeder Tourist alles anfassen kann (was leider auch gemacht wird).

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Nach der Besichtigung der Höhle konnten wir noch mit Kajaks um die Inseln paddeln und anschliessend schwimmen gehen. Der Strand, an dem man schwimmen konnte, fühlte sich an wie ein Freibad: Überfüllt mit Menschen und viel zu warmes Wasser. Nach einer halben Stunde Schwimmen, mussten wir dann auch wieder zurück aufs Schiff (die nächsten 5 Schiffe standen schon Schlange, um an den Strand zu kommen). Am Abend gab es ein ebenso gutes und reichhaltiges Essen, wie wir es bereits am Mittag serviert bekamen. Die Übernachtung auf dem Schiff war angenehm ruhig, wegen der stark blasenden Klimaanlage (wie unnötig auf einem Schiff) haben wir uns aber ein bisschen erkältet.
Am nächsten Morgen mussten wir nach dem Frühstück das Schiff wechseln und wurden zu einer Perlenzucht gefahren. Dort haben wir leider nichts über das züchten von Perlen gelernt, da man uns einfach nur Perlen verkaufen wollte (die man in der Schweiz vermutlich günstiger bekommt, denn 1000 Dollar für eine einzelne Perle ist irgendwie komisch). Nach einer Stunde gings wieder an Bord und wir fuhren auf eine wunderschöne kleine Insel. Dort gab es zuerst Mittagessen und am Nachmittag hatten wir Freizeit. Wir waren in einer idyllischen Bungalow-Anlage, mit eigenem Strand. Hier hatte es nicht mehr ganz so viele Touristen. Den nachmittag verbrachten wir damit, mit anderen uns mit anderen Touris auszutauschen, Volleyball am Strand zu spielen und natürlich im Meer zu schwimmen. Die Nacht verbrachten wir in einem der Bungalows welche nur ca. 20 Meter vom Meer entfernt aufgestellt waren. Eine wunderschöne Insel mit einem wirklich schönen Sandstrand.
Am nächsten Morgen fuhren wir mit dem Schiff zurück nach Halong Bay City und von dort aus mit dem Bus nach Hanoi (Natürlich mit einem erneuten Zwischenhalt in der Skulptur-Fabrik).
Wir finden, dass die Halong Bucht auf jeden Fall eine Reise wert ist, allerdings würden wir beim nächsten Mal eine andere Tour buchen, welche nicht in den von Touristen völlig überfüllten Gebieten herum fährt. Da die Halong-Bucht 1500 km2 gross ist, denken wir, dass es auch noch einige schöne etwas einsamere Orte dort geben muss.

Nachdem wir gestern vom Bus irgendwo in Hanoi abgesetzt wurden, begaben wir uns auf die Suche nach dem Bahnhof, welchen wir nach ca. 20 Minuten dann auch fanden. Der Bahnhof von Hanoi befindet sich in einem extrem schmutzigen Quartier etwas ausserhalb der Altstadt. Hier lag einfach alles auf der Strasse herum und überall versuchten Händler allerlei essbares zu verkaufen. Es hatte Stände, welche mit Fliegen übersätes Fleisch anboten, welches einfach ungekühlt auf kleinen Tischen herumlag. deshalb entschlossen wir uns dann auch, in einem richtigen Restaurant essen zu gehen. Als wir in dem Restaurant für welches wir uns entschieden hatten die Speisekarte erhielten, waren wir etwas erstaunt. Hier gab es vegetarische Spare-Ribs und vegetarisches Poulet. Wir dachten uns, dass die Vietnamesen vermutlich nicht wissen, was Vegetarisch bedeutet und bestellten uns die vegetarischen spare-ribs. Was wir dann erhielten, war tatsächlich vegetarisch (Tofu süss-sauer), sehr fein, aber definitiv keine spare-ribs :-). Das Essen war aber trotz der Abwesenheit von Fleisch sehr gut und sättigend.
Um 20:25 verliessen wir Hanoi mit dem Zug in Richtung Sapa. Wir haben einen Liegeplatz gebucht, da der Zug 12 Stunden unterwegs ist. Wir teilten uns unser Abteil mit zwei Vietnamesinnen mit ihren Töchtern. Trotz zwei kleinen Kindern im Abteil war die Nacht angenehm ruhig und die Betten erträglich. Heute Morgen um 9 Uhr erreichten wir Lao Cai, von wo aus wir in einer Stunde Busfahrt Sapa erreichten. Hier haben wir ein Zimmer in einer sehr schönen Jugendherberge 1600 m.ü.M. mit einem genialen Blick auf die umliegenden Berge. Das Wetter spielt zur Zeit zwar ein bisschen verrückt (abwechseln Regen und kein Regen im 5-Minuten Tackt9, dafür ist die Temperatur hier oben sehr angenehm.
Wir werden nun für die nächsten drei Tage hier bleiben und hoffen, dass das Wetter noch ein bisschen bessert.

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Grüsse an alle Daheimgebliebenen.

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Hanoi: Lang lebe das Chaos!

Nachdem wir gestern endlich wieder einmal ausschlafen konnten um uns vom Flug zu erholen, begaben wir uns zu Fuss auf Entdeckungs-Tour in Hanoi. Als wir unser klimatisiertes Hotel verließen, traf uns erst einmal fast der Schlag. Hier ist es wahnsinnig heiss und die Luftfeuchtigkeit ist extrem hoch. Wir sind aber laut unserem Reiseführer auch im heissesten Monat hier. Unser Hotel befindet sich inmitten der Altstadt, in welcher das totale Chaos herrscht. Die Strassen sind vollgestopft mit Motorrädern, die Trottoirs sind nicht passierbar, da sie mit geparkten Motorrädern zugestellt sind und überall wimmelt es von Menschen. Neben den unzähligen kleinen Restaurants, kleinen Shops und Ramschverkaufs-Läden ist zusätzlich auch noch die Strasse überfüllt mit umhergehenden Verkäufern, bei denen man fast alles kaufen könnte. Nach ca. 10 Minuten tappten wir dann auch schon in die erste Touristenfalle. Eine Frau mit grossen Körben voll Ananas über ihren Schultern lief direkt auf uns zu und stellte die Körbe auf Michi’s Schultern ab. Sie sagte uns, dass wir nun ein Foto machen können. Da wir unsere Kamera im Hotel liessen, gab es kein Foto, aber sie drückte uns zwei Tüten Annanas in die Hand, für welche sie 80000 Dong (ca. 4 Franken) wollte. Es waren zwar viele Ananas Stücke in den Säcken und sie schmeckten besser als jede Ananas in der Schweiz, trotzdem denken wir, dass kein Einheimischer hier 4.- für Ananas zahlen würde :D. So wurden wir um 4.- erleichtert (was uns nicht wirklich schmerzt) und hatten dafür einen köstlichen „zvieri“.
Diesen Verkaufstrick versuchten dann noch einige weitere Strassenverkäufer. Da wir nun aber Bescheid wussten kauften wir nichts mehr. Wir verbrachten den Nachmittag damit, Hanois Altstadt zu erkunden und beim überqueren von Strassen nicht zu sterben :-P. Die Vietnamesen halten nichts von Verkehrsregeln und bei den Millionen von Motorrädern muss man wirklich gut aufpassen, wenn man die Strassenseite wechseln will. Als wir wiedereinmal hungrig wurden, hielten wir es für eine gute Idee, in einem der kleinen Strassenrestaurants zu essen. Von diesen gibt es hier hunderte, meist wird nur ein Gericht pro Restaurant angeboten und vor der kleinen mobilen Küche sind einfach Plastickhocker auf der Strasse verteilt (netterweise machen die Motorräder einen Bogen um diese). Wir setzten uns also in ein „Restaurant“ und bestellten „das was sie haben“. für 30000 Dong (1.50 Sfr) erhielten wir je eine grosse Schüssen mit Nudelsuppe und Schweinefleisch. Leider war das Schweinefleisch zwar vom Schwein, aber keinesfalls Fleisch. Die Suppe war gefüllt mit Innereien aller Art. Einiges was wir uns gewohnt sind (Blutwurst, Leber, Niere), aber auch einige Teile von denen wir keine Ahnung hatten was dies für ein Organ sein könnte. Die Suppe hatte einen etwas eigenartigen Geschmack und sah mindestens genauso eigenartig aus. Trotz dem sehr speziellen Menu hatten wir aber anschliessend mehr als genug gegessen und konnten mit vollem Magen weiterziehen.
Heute Morgen assen wir in unserem Hotel ein ausgezeichnetes Frühstück. Es gab Ei mit Speck, Würstchen und Baguette (Vietnam war einst eine französische Kolonie) und dazu die besten Litchis die ich je hatte. Früchte haben sie hier wirklich gute.
Um uns ein wenig besser hier integrieren zu können, beschlossen wir uns für heute ein Motorrad zu mieten. Diese sind hier sehr günstig zu haben und eine super Vortbewegungsmethode. Trotz des grauenhaften Fahrstils der Vietnamesen fühlten wir uns im Motorrad-Gewusel auf den Strassen ziemlich sicher und konnten den ganzen Tag unfallfrei Hanoi erkunden.
Wir machten Halt an verschiedensten Stationen. Jedesmal, wenn man sein Motorrad irgendwo hinstellen will, muss man ca. 40 Rappen bezahlen dafür passt jemand darauf auf. Am See inmitten der Altstadt machten wir eine etwas längere Rast auf einem gemieteten Pedalo in Form eines Schwans. Trotz der Hitze verzichteten wir aber auf ein Bad in dem See, da dieser komisch braun gefärbt ist und immer mal wieder irgendwo blubbert :D. Nun sind wir zurück in unserem Hotel und haben bereits wieder Hunger. Hoffentlich finden wir heute ein Strassenrestaurant mit etwas besserem (für unseren Geschmack) essen. Wir machen uns nun auf den Weg (wieder zu Fuss) um unsere Mägen zu füllen und unsere Gaumen zu erfreuen :-P.

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Grüsse an alle Daheimgebliebenen.

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Tschüss Japan, Hallo Vietnam

Die letzten drei Tage in Tokyo sind bereits wieder Geschichte. Wir haben nochmal viel erlebt von Japan und vor allem von Tokyo. Am Samstag machten wir einen Tagesausflug nach Nikko, einer ehemaligen Hauptstadt von Japan. Hier hat es noch sehr viele Tempel und Sehenswürdigkeiten in einem wirklich schönen Park stehen. Da wir nun schon eine Zeit lang am Reisen sind, haben wir jegliches Gefühl für Wochentage verloren. So bemerkten wir erst in Nikko, dass wir Samstag haben. Dies machte sich an den vielen Japanischen Tagesausflüglern bemerkbar. So haben wir in Nikko mehr Touristen (fast alles Japaner) gesehen, als an jedem anderen Ort an dem wir bisher waren. Wir besuchten zuerst eine Zeit lang den Park, bevor wir uns einen der Tempel ansehen wollten. Im Eintritsticket welches wir kauften waren drei Sehenswürdigkeiten enthalten, wir verstanden aber nicht richtig, was genau. Die erste davon war eine wunderschöne Tempelanlage. Anschliessend wurden wir von einem Pfeil weitergeleitet und mussten erst einmal anstehen. Die Schlange ging eine alte Steintreppe mit etwa 200 Stufen den Berg hoch. Wir wussten zwar nicht, was uns oben erwartet, entschlossen uns aber trotzdem anzustehen. Kurz und bündig: das Anstehen hat sich nicht gelohnt. Nach 30 Minuten bemerkten wir, dass hier alle nur anstehen um zu beten. Auf dem Hügel ist irgendein berühmter Japaner begraben (wir fanden nicht einmal heraus welcher) und bei diesem Grab ist anscheinend ein besonders beliebter Platz um zu Beten. Nachdem wir die 200 Stufen wieder heruntergegangen waren, besichtigten wir noch einen weiteren Tempel und fuhren danach wieder zurück nach Tokyo. Dort trafen wir uns mit Stefan zu einem Abschieds-Schabuschabu. Einfach ein geniales Essen!
An unserem letzten Abend in Japan trafen wir uns noch einmal mit Hiromi und Masaki um Kushiage zu essen. In dem Restaurant hatte es eine in den Tisch eingelassene Friseuse und man konnte an einem Buffet alle möglichen kleinen Spiesschen holen, welche man anschliessend in einem Teig wendet und dann selbst frittiert. Ein super Essen.
Gestern mussten wir leider Japan schon wieder verlassen. wir flogen zuerst mit einer Boing 747 (das zweitgrösste Passagierflugzeug der Welt) nach Seoul in Südkorea und von dort aus weiter nach Hanoi in Vietnam. Spat am Abend erreichten wir das nach 45 Minute Taxifahrt (hier sind die Taxis endlich wieder günstig 😀 ) unser Hotel inmitten von Hanoi.
Heute werden wir unseren Tag damit verbringen, die nächsten Wochen unserer Reise zu planen, da wir in Japan einfach nicht dazugekommen sind.

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Kurzgeschichten aus Japan zum Dritten

– In den Zügen in Japan (sowohl in den Shinkansen, als auch in den Regionalzügen) ist immer in Fahrtrichtung bestuhlt (keine 4-er Abteile). Um am Endbahnhof nicht den ganzen Zug wenden zu müssen, können die einzelnen Sitzreihen umgedreht werden. Dies ist auch der Grund, warum man hier in allen Zügen soviel Beinfreiheit hat. Es braucht schliesslich Platz, eine ganze Sitzreihe zu drehen, ohne das sie am Sitz davor oder dahinter anstösst.

– Die Japaner scheinen darauf zu stehen, Uniformen anzuziehen. Dies fängt bereits mit den Schuluniformen an. Allerdings sind auch die Arbeiter sehr einheitlich angezogen. Bauarbeiter oder Handwerker tragen einen Overall in Ihren Firmenfarben, Beamte tragen ihre Burufsuniform und alle anderen sind im Anzug unterwegs. Egal ob Chef oder Putzkraft, wer nicht gerade auf der Baustelle arbeitet trägt einen Anzug. Normal angezogene Arbeiter sieht man hier eigentlich nie.

– Die WC’s in Japan sind ein Highlight. Wir wussten ja schon, dass die Toiletten hier wahre Hightech Geräte sind und es von Knöpfen nur so wimmelt. So hat man zum Beispiel fast immer eine beheizte Klobrille oder ein Knopf mit dem man Rauschen abspielen kann (um seine eigenen Geräusche zu übertönen 😀 ). Neben noch vielen anderen Knöpfen, die verschiedenste Düsen, Duschen, Föhns und Parfümversprüher aktivieren, hat uns eine ganz simple Idee besonders überzeugt: Oben auf dem Spülkasten ist ein Wasserhahn montiert, welcher beim Spülen automatisch angeht. Das Wasser fliesst dann durch ein Loch in den Spülkasten bis dieser voll und bereit zur nächsten Spülung ist. So kann das Wasser welches zum Spülen benötigt wird gleich noch zum Händewaschen verwendet werden. Eine simple Idee, welche nicht nur Wasser, sondern auch gleich noch den Platz für ein Waschbecken Spart.

– Eine weitere Entdeckung die wir in verschiedenen Badezimmern gemacht haben sind beheizte Spiegel. Die Spiegel werden auf etwa 50°C (achtung heiss!) aufgeheizt, so dass beim Duschen der entstehende Wasserdampf dort nicht kondensieren kann. Dies ist zwar praktisch, weil man niemals einen beschlagenen Spiegel hat, da die Heizung jedoch einfach den ganzen Tag läuft aber auch reinste Energieverschwendung.

– Etwas das einem hier überall sofort auffällt sind die unzähligen Überlandleitungen. In den Städten hängen die ganzen Strassen voll damit und für jedes Haus hat einen eigenen kleinen Transformator, welcher direkt an den Leitungsmasten montiert ist und die benötigte Spannung (220V) zur Verfügung stellt. Zuerst dachte ich, dass man so etwas von einem hochentwickelten Land wie Japan eigentlich nicht erwarten würde. Als ich nachfragte erhielt ich aber eine völlig logische Erklärung für dieses Kabelchaos: Da es in Japan sehr regelmässig starke Erdbeben gibt, ist es einfach nicht möglich, die Leitungen im Boden zu verlegen. Es wurde mehrmals versucht und bei jedem Beben rissen wieder einige der Kabel. Überlandkabel könne dadurch, dass sie immer leicht durchhängen, Rüteln und Schwanken viel besser verkraften, als starr im Boden verlegte Kabel.

– Eine Sache, welche man vermutlich nur in Japan findet, sind Plastiknachbildungen von Essen. Vor vielen Restaurants sind sämtliche Menus die man bestellen kann als Plastiknachbildungen ausgestellt. Diese Plastik-Menues sehen sehr echt aus und helfen wirklich gut bei der Menuewahl (vor allem wenn man das Angeschriebene sowieso nicht lesen kann). So sieht man von Sushi über Nudelsuppen bis hin zu ganzen Mehrgang-Menues alles detailiert (und so echt das man es am liebsten essen würde) in Kunststoff nachgebildet.

– Eine Art von Restaurant macht dem Japanisch-ungeübten Touristen aber bisweilen das Bestellen schwer: Die Atomatenrestaurants. Eigentlich normale Restaurants, in denen man aber nicht bei einem Kellner bestellt, sondern sich eine Zettel an einem Automaten löst (und ihn auch gleich dort bezahlt), welchen man anschliessend der Bedienung abgibt um so sein Essen zu erhalten. Da die sehr vielen Knöpfe auf den Automaten nur in Japanisch angeschrieben sind, kann die Essenswahl schon mal zum Glücksspiel werden. Da helfen auch ausgestellte Plastikmenues nicht weiter, da man die Zeichen auf den Automaten einfach nicht mit einem dazugehörigen Essen in Verbindung bringen kann.

– Auch das Bezahlsystem in den öffentlichen Bussen ist etwas anders, als wir es uns von Zuhause gewohnt sind. Nur selten kann man irgendwo eine Fahrkarte von A nach B lösen. Normalerweise muss man hinten im Bus einsteigen (niemals vorne einsteigen, dort darf man nur aussteigen, was einem der Busfahrer auch zu verstehen gibt wenn man Vorne einsteigen möchte) und dort einen Zettel ziehen, auf welchem die Haltestelle aufgedruckt wird an der man einsteigt. Vorne im Bus befindet sich eine grosse Anzeigetafel, auf welcher die Preise für die nächste Haltestelle, abhängig von der Nummer auf dem Zettel, angezeigt wird. So stehen auf der Tafel teils über 20 verschiedene Preise und man muss mit der Nummer auf seinem Zettel herausfinden, wieviel man bezahlen muss. Beim Aussteigen (diesmal Vorne im Bus) muss man dem Busfahrer dann seinen Zettel vorweisen und den entsprechenden Betrag Passend (es stehen in jedem Bus Wechselautomaten zur Verfügung 🙂 ) begleichen. Da meist viele Leute mit unterschiedlichen Zetteln aussteigen wollen, und man das Geld nicht dem Fahrer gibt, sondern es einfach in einen Behälter wirft, hat eigentlich keiner den Überblick, ob man auch wirklich genug bezahlt hat. Ob dies ausgenutzt wird oder alle Menschen hier einfach so ehrlich sind immer den korrekten Betrag zu bezahlen wissen wir nicht.

– Die Japaner sind sehr darauf bedacht, niemanden zu stören. So wird man auch in einer noch so vollen U-Bahn niemals en Handy läuten hören. Auch in den Zügen ist nie jemand am telefonieren. Dies ist sehr angenehm und man hat in den ohnehin schon komfortablen Zügen wirklich seine Ruhe. In den Shinkansen welche manchmal mehrere Stunden lang fahren hat es für die besonders Handy-Süchtigen einen kleinen Raum (etwa so gross wie eine Telefonkabiene) in den man hineingehen kann um zu telefonieren. Gleich neben den „Telefonier-Räumen“ hat es auch noch ebenso grosse Raucher-Räume und sogar einen schmink-Raum, welcher Spiegel als Innenwände hat. anscheinend wird es als Störung empfunden, wenn sich jemand in der Öffentlichkeit schminkt 😀

– Das Japaner auf Comics und vor allem auf Mangas stehen, ist ja weithin bekannt, die Ausmasse dieses Comic-Wahns erstaunen uns aber doch ein bisschen. Alles hier ist als Comic gezeichnet. Warnschilder ebenso wie Verbotstafeln oder Sicherheitshinweise. Sogar die Polizei hat eine Comicfigur welche an den Polizeistationen angebracht ist (als Maskottchen oder so? ). Auch ganz alltägliche Dinge sind oft sehr niedlich und im Manga Stil gemacht, so sahen wir auch schon Baustellenabsperrungen in Comicmännchen-Form 😀

Grüsse an alle Daheimgebliebenen

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Himeji

Den letzten Abschnitt unserer Japan Rundreise mit dem Zug starteten wir Morgens um 07:20 am Bahnhof von Beppu. Von dort fuhren wir zuerst 1 1/2 Stunden mit dem Regionalzug nach Kokura und danach noch einmal 1 1/2 Stunden mit einem Shinkansen Zug weiter nach Himeji. Dort Verliessen wir den Bahnhof, nachdem wir unsere Rucksäcke in einem Schliessfach deponiert hatten, in Richtung Schloss von Himeji. Da uns bereits nach 50 Metern in einem Schaufenster ein Plastik-Coupe-Romanov anlachte, legten wir einen Zwischenhalt ein, um einen ebensolchen zu essen. Unterdessen hat es zum Glück aufgehört zu regnen und die Sonne schien bei angenehmen 27°C. Nach der Verpflegungspause besuchten wir eines der Grössten und schönsten Schlösser Japans. Da es gerade renoviert wird, konnten wir es nur von aussen betrachten, wie es stolz auf einem kleinen Hügel steht und weiss in der Sonne leuchtet. Rund um das Schloss befindet sich ein schöner Park und ein Wassergraben. An eben diesem Wassergraben stand ein Mann, welcher die darin schwimmenden, etwa einen Meter grossen fische fütterte. Mit Salat! Als er bemerkte, dass wir ihm interessiert zuschauen, gab er uns etwas vom Salat (er hatte Mindestes 10 Salatköpfe dabei) ab, damit wir auch die Fische füttern konnten. Jedesmal, wenn wir ein paar Salatblätter ins Wasser warfen, stürzten sich alle Fische sofort darauf. Ein lustiges Spektakel :D. Etwas weiter im Park entdeckten wir auch noch einen Teich mit (vermutlich) wertvollen Koi-Karpfen. Obwohl dieses Schloss eine Touristenatraktion ist, gingen wir beinahe alleine im Park umher, da sich anscheinend alle nur für das Schloss interessierten.
Nach Besichtigung des Schlosses und des Schlossgartens tranken wir noch einen Kaffee und gingen danach zurück zum Bahnhof von Himeji. Von dort aus fuhren wir in weiteren 3 1/2 Stunden mit einem Shinkansen Zug zurück nach Tokyo.
In Tokyo angekommen mussten wir wiedereinmal unser Hostel suchen. Diesmal hatten wir bei der Jugi-Wahl leider etwas Pech ein haben eine gebucht, die sich 20 Minuten von der nächsten U-Bahn Haltestelle weg befindet. Trotdem haben wir sie gefunden und werden den Rest unserer Zeit in Japan hier verbringen (also nur die Übernachtungen, nicht die ganze Zeit :D)

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Grüsse an alle Daheimgebliebenen.

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Beppu

Als wir am Morgen in Aso aufstanden, regnete es in Strömen. Wir begaben uns mit demselben Regionalzug mit dem wir aus Kagoshima angereist waren weiter nach Beppu. Dort suchten wir (immer noch im strömenden Regen) unser Hotel. Da es erst kurz nach Mittag war, beschlossen wir uns die Hauptattraktion von Beppu anzusehen: Die Höllen-Onsen. Bebbu ist auf einem geologisch sehr aktiven Gebiet gebaut, überall tritt heisses Wasser und Dampf aus dem Boden, so hat es hier hunderte von Onsen (so werden in Japan Bäder bei heissen Quellen genannt). Die Höllen-Onsen sind allerdings nicht zum Baden gedacht, das Wasser welches hier aus dem Boden tritt hat beinahe 100°C. Es handelt sich dabei um acht unterschiedliche Quellen, die alle eine andere Farbe haben und sehr schön hergerichtet sind. Um sie Quellen wurden kleine Parks angelegt und exotische Pflanzen gepflanzt. Diese gedeihen bei der hohen Luftfeuchtigkeit hier sehr gut. Um den Touristen zu zeigen, welche Tiere sich unter diesen Bedingungen auch noch wohl fühlen würden, sind kleine „Zoos“ angelegt, in denen die Tiere unter miserablen Bedingungen gehalten werden. Dies ist sehr schade, da die Quellen an sich wirklich wunderschön sind. So hat es bei einer Quelle z.B. Krokodile, die in kleinsten Käfigen den Touristen vorgeführt werden. Unserer Meinung nach ist dies völlig unnötig, da man ja eigentlich die Quellen anschauen möchte. Trotz dem immer noch sehr starken Regen konnten wir unseren Spaziergang zu den acht Höllen geniessen (wir hatten ja einen Schirm) dachten aber, dass sie bei gutem Wetter wohl noch schöner aussehen würden. Nach diesem Ausflug assen wir auf dem Rückweg ins Hotel noch etwas und konnten dann im Hotel-eigenen Onsen entspannen. Normalerweise sind in Japan die Onsen Geschlechter getrennt, in unserem Hotel ist aber bei der Zimmerreservierung ein 50Minütiger Aufenthalt in einer Privat-Onsen inklusive. So hatten wir ein kleines Becken mit heissem Quellwasser ganz für uns. Das Wasser war so warm, dass wir jeweils nach ca. 5 Minuten eine kalte Dusche brauchten. So waren wir dann nach unseren 50 Minuten ziemlich erschöpft und schliefen wunderbar. Nicht zuletzt, da sie im Hotel exakt die gleiche Bettwäsche hatten, wie wir zuhause :-D.
Am Mittwoch Morgen regnete es immer noch wie aus Kübeln. Mit dem Wetter haben wir zurzeit wirklich kein Glück. Da wir ja nicht den ganzen Tag im Hotelzimmer sitzen und auf besseres Wetter warten können, beschlossen wir die Stein-Buddhas in Uzuki zu besichtigen. Nach etwa einer Stunde Fahrt mit dem Regionalzug erreichten wir den Bahnhof von Uzuki, um dort zu erfahren, dass der nächste Bus zu den Steinbuddhas erst in 1 1/4 Stunden fährt. So mussten wir uns die Zeit am Bahnhof (ein sehr kleiner mit eigentlich nichts) totschlagen, bevor wir den Bus nehmen konnten. Endlich bei den Steinbuddhas angekommen, hatten wir, da der Bus zurück ebenfalls nur alle 1 1/2 Stunden fährt, nur 40 Minuten Zeit um sie anzuschauen. Es handelt sich hierbei um 59 Steinfiguren welche in einem sehr schönen und imposanten Bambuswald verteilt stehen. Manche der Bambus-„Bäume“ haben einen Durchmesser von bis zu 20cm und sind über 10 m hoch. Die Buddhas sind schon sehr alt, aber trotzdem meist noch gut erhalten. Leider wollte der Regen immer noch nicht nachlassen und so waren wir nach 40 Minuten auch froh wieder einen trockenen Bus besteigen zu können.
Zurück in Beppu kauften wir uns noch Essen in einem Supermarkt (Sushi und Gemüsenudeln), welches wir in unserem Zimmer assen. Den Abend verbrachten wir damit, unsere Weiterreise zu planen und Organisieren (Hotels reservieren,…). Tja, auch das muss mal sein.

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Da es in Beppu wirklich viel zu sehen gibt, sind es Heute etwas mehr Fotos geworden, als normalerweise. Wie immer: Um ein Foto in voller Auflösung zu sehen, einfach draufklicken.
Grüsse an alle Daheimgebliebenen.

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Aso

Am Sonntag Morgen fuhren wir von Kagoshima aus weiter nach Aso. Diesmal nicht in einer der Shinkansen. Da Aso nur ein Dorf am Fusse des Mount Aso ist fuhren wir in einem kleinen Regionalzug. Dieser war zwar ebenfalls sehr gemütlich, jedoch auch deutlich langsamer. so brauchten wir für die Strecke fast zwei Stunden. In Aso angekommen, verstauten wir erstmal unsere Rucksäcke in der gebuchten Jugendherberge. Da wir unser Zimmer frühestens um 4 Uhr beziehen konnten, beschlossen wir bei einem Spaziergang noch etwas Aso und die Umgebung zu erkunden. So wollten wir einen Platz suchen, von wo wir einen guten Blick auf den Mount Aso (Ein über 1000m hoher Vulkan) haben. Allerdings wurden wir enttäuscht, da sich dieser, wie bereits der Vulkan am Tag zuvor, im Nebel versteckte. So beschlossen wir, ein Stück weit den Vulkan hochzuwandern. Der Wanderweg ging durch saftig grüne Wälder, und wir konnten allerlei interessante Pflanzen und Tiere (Hauptsächlich Schmetterlinge und Käfer) entdecken. Da es unmöglich war, noch am selben Tag auf den Vulkan hochzugehen (der Gipfel ist immerhin 15km + 1000 Höhenmeter entfernt), begaben wir uns um 4 Uhr zurück zu unserer Jugendherberge wo wir unser Zimmer beziehen konnten. Wir hatten ein kleines Zimmer, in dem nichts ausser einem Bett stand. Die Jugi war sehr schön und wurde entweder gerade neu eröffnet, oder frisch renoviert. Alles sah irgendwie ganz neu aus, eine wirklich schöne Jugendherberge. Da uns nach dem Ausräumen unserer Sachen bereits wieder der Hunger plagte, begaben wir uns erneut auf Restaurant-Suche. Weil wir uns diesmal in einem kleinen Dorf befanden, mussten wir uns an die wirklich liebevoll von Hand gezeichnete Karte aus dem Touri Info Stand halten um ein Restaurant zu finden. In der Nähe unserer Jugi waren gerade mal zwei derer eingezeichnet und eines davon war nicht einmal ein Restaurant sondern eine Yzakaja (eine japanische Bar). So gingen wir also zum einzigen Restaurant welches uns sinnvoll erschien. Dort angekommen mussten wir aber feststellen, dass dies ein eher luxuriöses Restaurant war, in dem man Rindfleisch vom heissen Stein haben konnte. Wir befürchteten, das dies etwas zu teuer für uns sein könnte (es waren nirgends Preise angeschrieben), und warfen deshalb noch einen Blick auf unsere Karte. Dort sahen wir, dass bei der Yzakaja klein daneben stand „Chicken Wings“. Unser Hunger entschied dann für uns, erst einmal dorthin zu gehen, einige Chicken Wings zu essen und danach nach einem Restaurant zu suchen. Die Bar war sehr schlecht angeschrieben und wir hätten sie beinahe übersehen. Die Speisekarte hatte leider keine Bilder (wie sonst in Japan üblich) und Preise konnten wir auch keine lesen. Wir versuchten dann einfach Chickenwings zu bestellen, was auch funktionierte. Nach ca. 10 Minuten warten wurden sie uns dann serviert, die besten Chickenwings die wir jemals hatten (ziemlich sicher die besten der Welt!). Sie waren in einer Art Honig-Soja-Sesam Sauce fritiert und schmeckten noch tausendmal besser, als sie ohnehin schon aussahen. Damit war für uns die Sache mit der Restaurantsuche erledigt und 15 Hühnerflügel (und 6 Bier) später waren wir satt gegessen. Falls jemand der das liest jemals nach Japan gehen möchte, unbedingt die Yzakaja in Aso besuchen (eigentlich ist sie alleine schon eine Japanreise wert!). Zurück in unserer Jugendherberge berieten wir uns noch mit einigen anderern Reisenden, welche ebenfalls den Vulkan besuchen wollten und machten aus, uns am nächsten Morgen zu treffen und den Vulkan gemeinsam (wir waren 6 Leute) zu besuchen.
So trafen wir uns um 9:00 Uhr am Bahnhof mit den anderen um von dort aus den Bus auf den Vulkan zu nehmen. Das Wetter war leider immer noch nicht besser aber wir fuhren trotzdem hoch. Nach ca. 30 min. Busfahrt erreichten wir ein Gebäude unterhalb des Gipfels. Von dort aus konnten wir in weiteren 30 Min. zu Fuss an den Rand des Kraters gelangen. Zuerst wollte man uns nicht in die Nähe des Kraters lassen, da dieser ziemlich stark rauchte und die Giftkonzentration in der Luft zu hoch sei (laut Infotafel >5ppm SO2, was man auch am kratzen beim Atmen bemerkte). Nach kurzer Zeit konnten wir dann aber doch zum Kraterrand gehen, da das Schwefeldioxid vom Wind, der in der Zwischenzeit gedreht hat, weggeblasen wurde. Der Blick in den Krater war beeindruckend. Überall rauchte und brodelte es und es roch immer noch nach Schwefel. Wir hatten etwa eine halbe Stunde Zeit den Krater anzusehen, bevor wir aufgrund steigender Giftstoffkonzentration in der Luft das Gebiet erneut verlassen mussten. So hatten wir aber genügend Zeit uns alles anzusehen und wir hatten (wie eigentlich immer) auch schon wieder Hunger :D. Nach einem Mittagessen auf dem Vulkan (es gab japanisches Curry und Nudelsuppe) spazierten wir noch eine Weile umher, um danach wieder mit dem Bus ins Tal zu fahren. Am Abend assen wir Mikrowellen-Fertiggerichte aus dem nächsten Supermarkt (man hat hier eine riesige Auswahl an Fertiggerichten) und plauderten noch mit den anderen Touris.

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Grüsse an alle Daheimgebliebenen.

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Kagoshima

Am Donnerstag erreichten wir nach einer weiteren Fahrt mit den Shinkansen am frühen Nachmittag Kagoshima. Da wir hier zwei Übernachtungen eingeplant hatten, beschlossen wir am Nachmittag nichts Grosses mehr zu unternehmen. Nach dem Einchecken im Hotel (welches ungewohnt luxuriös, sogar mit eigenem Bad war) gingen wir zum Hafen von Kagoshima, weil wir uns von dort aus einen guten Blick auf den Vulkan versprachen. Auch soll es in der Bucht zwischen Hafen und Vulkan Delfine geben, welche wir sehen wollten. Am Hafen angekommen mussten wir aber leider feststellen, dass nur die Umrisse des Vulkans auszumachen waren, da dieser fast vollständig im Nebel verschwand. Auch von den Delfinen war weit und breit keine Spur. So beschlossen wir, den Hafen wieder zu verlassen und die Stadt zu besichtigen. Über Kagoshima selbst gibt es eigentlich nur wenig zu sagen: Die Stadt ist sauber und gepflegt wie alle japanischen Städte, aber ansonsten eine durchschnittliche Stadt ohne grosse Sehenswürdigkeiten (zumindest haben wir keine entdeckt). Als sich langsam der Hunger meldete, begaben wir uns auf die suche nach einem Restaurant. Dies gestaltete sich als schwieriger, als wir dachten. Restaurants gibt es zwar haufenweise, allerdings konnten wir uns nicht wirklich für eins entscheiden. Entweder wars zu teuer, das Essen auf den Bildern sah unappetitlich aus, oder wir konnten die Speisekarte und die Preise schlicht nicht lesen. So kam es, dass wir nach ca. 45min umherschlendern plötzlich im Rotlichtviertel von Kagoshima standen. Dies merkten wir aber nur daran, dass an den „Restaurants“ die Preise plötzlich pro Stunde angeschrieben waren und die Miniröcke der Frauen noch kürzer waren, als sie es in Japan ohnehin schon sind 😀 nach einer weiteren halben Stunde suchen, entschieden wir uns dann einfach für irgendein Restaurant. Wie sich herausstellte, war dies aber nicht wirklich ein Restaurant sondern eher eine Cocktail Bar in der es auch Häppchen gab. Da wir das Suchen leid waren, bestellten wir dort ein Bier und ernährten uns von fritiertem Fisch und Soyaklumpen in Suppe. Das Essen war wirklich gut, aber leider etwas wenig. So kauften wir uns dann auf dem Rückweg ins Hotel noch ein Onigiri (Gefülltes Reisdreieck ähnlich wie ein Sandwich, einfach mit Reis anstatt Brot).
Am Freitag Morgen machten wir uns erneut auf den Weg zum Hafen. Obwohl das Wetter noch schlechter war als am Vortag, beschlossen wir mit einer Fähre auf die Sakurajama (die Vulkaninsel) zu fahren. Der Vulkan war immer noch nur als Umriss im Nebel zu erkennen und die Delfine versteckten sich weiterhin. Allerdings sahen wir von der Fähre aus fliegende Fische. Wenn die Fische aus dem Wasser springen, und durch die Luft gleiten sieht das wirklich faszinierend aus. Nach 50 min Fahrt erreichten wir den Hafen von Sakurajama, von wo aus wir eine Busrundfahrt über die Insel starteten. Beim ersten Stopp des Buses stiegen wir bereits wieder aus, da sich der Hunger meldete, und wir ein Restaurant entdeckten. Da wir absolut nicht lesen konten, was auf dem Automaten an dem man bestellen musste, angeschrieben war, bestellten wir auf gut Glück zwei Essen. Michi hatte Glück und erhielt eine heisse Nudelsuppe mit Fleisch und Gemüse. Ich hatte leider Pech, und erhielt eine Portion kalte Nudeln. Nicht einfach Nudeln die nicht mehr heiss waren, sondern Nudeln welche auf ca 3-5°C heruntergekühlt worden sind. Welcher Mensch isst den bitte freiwillig kalte Nudeln? Da Michi’s Nudelsuppe doch ziemlich heiss war, kippten wir meine Nudeln einfach noch dazu und hatten so beide (immerhin noch warme) Nudelsuppe. An dieser Stelle noch ein guter Tipp: in Japan niemals einen Icecoffee bestellen, man erhält nämlich einen ganz normalen Kaffee mit Eiswürfeln (auch dies fanden wir leider erst nach dem Bestellen heraus :-S ).
ach dem mehr oder weniger guten Mittagessen fuhren wir mit dem Bus weiter auf den Berg hinauf. Der Bus macht einen Rundkurs zwischen Küste und etwa der halben Höhe des Vulkans. Bei der höchsten Stelle des Rundkurses angekommen, stiegen alle aus um den Ausblick zu geniessen. Dieser war allerdings inexistent, denn vor lauter Nebel konnte man weder den Vulkan oben, noch das Meer unten wirklich sehen. Ich denke, dass dies ein wirklich lohnenswerter Ausflug bei gutem Wetter währe, bei Nebel allerdings sieht es gleich aus wie überall sonst wenn es Nebel hat :D. So fuhren wir mit dem Bus wieder zurück zum Hafen und von dort mit der Fähre wieder nach Kagoshima. Am Abend begaben wir uns erneut auf die Suche nach etwas essbarem, und wurden diesmal etwas schneller fündig. In einem kleinen Restaurant mit ca. 9 Tischen welche aber auf drei Stockwerken standen (Das Haus war wirklich schmal), assen wir diesmal heisse Nudeln mit allerlei Gemüse.
Unser Fazit: Kagoshima ist eine Reise Wert. Auch wenn die Stadt selbst nicht besonders Viel zu bieten hat, so währe der Vulkan bei schönem Wetter wohl wirklich etwas besonderes.

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Grüsse an alle Daheimgebliebenen.

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Akihabara The Electric City

Wie ich euch bereits im Eintrag über Tokyo versprochen habe, möchte ich noch einen Bericht über Akihabara nachreichen. Dem verrücktesten Ort, den wir je gesehen haben. Da wir beide die „electric City“ etwas unterschiedlich wahrgenommen haben, haben wir uns entschieden jeweils in einem Abschnitt unsere Sicht der Dinge zu erläutern:

Michis Meinung:
Als wir die Station der Metro in Akihabara verliessen erblickten wir gleich als erstes ein riesiges Elektrofachwarengeschäft im Stil von Mediamarkt, aber einfach viel grösser. Alles was es an Elektozeugs so gibt kann man im Jodobashi kaufen. Ein ganzes Stockwerk für Handys und Computer, dazwischen riesen Regale mit „nützlichen“ Dingen, wie zum Beispiel Anhängern in allen Farben und vorallem allen Grössen fürs Handy, da braucht man einen Rucksack, weil das Plüschvieh am Handy zu gross ist für die Handtasche 😛 An den Computern kamen wir noch relativ schnell vorbei, denn wir haben ja schliesslich erst gerade einen neuen Compi gekauft und unsere Handys funktionieren auch noch. Etwas zeitaufwändiger gestaltete sich der Besuch in der Fotokameraabteilung, Kameras in allen Preisklassen, von der kleinen Digicam bis zur Fotografenausrüstung. Es gab Fernseher so gross, dass sie in keine normale Japanische Wohnung passen und eine Abteilungen mit Musikanlagen und den Boxen :-P, ich kann da ja Sämis Leidenschaft für überdimensionierte Boxen eh nicht nachvollziehen und so wars für mich dann doch eher langweilig. (Es können übrigens 2 Infinity Boxen in Liestal bei der Laura abgeholt werden :-D) (Zensiert von Sämi. Lasst meine Boxen gefälligst da wo sie sind ! 😀 )Aber diese Japaner sind schon äussert clever, denn zwischen all den Sachen, welche die Männer anspricht, stehen überall Regale mit Frauensachen, Haartrockner, Haarglätteisen, lustigen Sachen um die Augen zu vergrössern, im Stil einer Penispumpe, einfach für die Augen. Hahahaha!! Bin nicht sicher ob das was bringt, aber einfallsreich sind sie ja. Prompt bin ich dann vor lauter Langeweile auch noch in diese Marketingfalle getappt und habe mir einen Nagellack gekauft. Als sich Sämi nach einer Ewigkeit an all den tollen Sachen satt gesehen hat, konnten wir endlich den Laden wieder verlassen. Etwas späht viel mir ein, dass es etwas fahrlässig war Sämi alleine zu lassen, aber zum Glück hat er nicht unser ganzes Reisegeld für neue Boxen oder eine Kamera ausgegeben und mit dem Ersatzakku für die Kamera kann ich gut leben. Als wir den Jodobashi verlassen hatten tauchten wir in die verrückte Welt von Akihabara ein. Tokyo wie man es sich vorstellt. Schrill, Farbig und laut. Es hat riesige Bildschirme, an welchen Mangafilme gezeigt werden, vor den Läden stehen als Mangafiguren verkleidete Mädchen, welche mit schriller Stimme und fast ohne zu atmen irgendwelche Sachen bewerben und alles ist voller Reklametafeln und Schilder in allen Farben. Es gibt Maidcafes, in denen einsame Männer mit als Mangamädchen aufgehübschten Frauen reden dürfen und Cafe trinken. Es gibt Spielhallen mit unzähligen Spielautomaten. Da konnt ich nur noch staunen. Und da entdeckte wir, warum Akihabara auch Electric City genannt wird. Es hat Märkte in denen sich Stand an Stand reiht und jeder Stand verkauft irgendetwas Elekronisches, da gibt es Stände die verkaufen Kabel, roti-, blaui-, grüeni Kabeli, dicki, dünni Kabeli etc, oder Stände mit Lämpchen, roti-, blaui- u.s.w… es hat Stände die verkaufen Geräte, die können Wellen anzeigen oder so ;-), ich ertappte mich bei dem Gedanken: „wer soll denn bitte solchen Schrott kaufen, von was leben diese armen Standbesitzer?“ Welch dummer Gedanke, neben wmir war Sämi kaum zu halten, mit leuchtenden Augen, spazierte er staunend an all den Ständen vorbei. „Hast du gesehen, die haben Kondenser und der hat Widerstände und der hat …“ was auch immer. 😀 Ich glaube zu wissen, das Sämi nachts nicht von strippenden Frauen träumt (oder von was Mann auch immer so träumt) , er träumt von Akihabara, der Electric City, welche ihren Namen wirklich verdient hat und wo Sämi sein persönliches Paradies gefunden hat. Ich bin mir sicher, dass Häuptling und Squaw Maier zuhause mindestens genau so dankbar sind wie ich, dass Akihabara sich ziemlich weit weg vom heimischen Tipi befindet, ansonsten wäre dieses innert Kürze unbewohnbar und dafür gefüllt mit Kabeli in allen Formen und Farben.
Sämis Meinung:
Akihabara ist der Wahnsinn! Schon alleine die Jodobashis (ähnlich Media Markt bei uns) sind ein absolutes Highlight: Riesige Elektronikgeschäfte vollgestopft mit allem was das Kind in mir begehrt auf zig riesigen Stockwerken. Alles ist schrill beschildert, überall läuft Werbung und Musik und alles sieht irgendwie überladen aus. Dafür findet man hier wirklich alles. Ein ganzes Stockwerk nur für Kameras und Zubehör fand ich besonders interessant. Hier gibt es neben dem was man bei uns in Elektronikgeschäften so findet auch Ausrüstung für Profifotografen zu kaufen und man findet schnell irgendwo ein Teleobjektiv für über 10’000 Franken oder riesige Blitzgeräte welche man vermutlich mit einem Kleinlaster transportieren muss. Andere Abteilungen sind voll mit Computern und Einzelteilen für diese oder einfach nur kleinen (zugegebenermassen oft sinnlosen, aber sehr spannenden) Elektronik Spielereien wie zum Beispiel beheizte PC-Mäuse oder kleine Schaumgummi Raketenwerfer mit USB Anschluss :-). Auf jedem Stockwerk hat es noch eine Ecke mit Pflegeproduckten, Nagellack und Schminkzeug. Dies ist eine super Strategie, ähnlich dem Spielparadies in dem man in der Ikea die Kinder abgeben kann, kann man hier seine Shopingbegleitung „deponieren“ :-D. So war dann auch unser Einkauf ein Gräuel für jede Emanzipierte Gender Beauftragte: Ich kaufte einen Ersatzaku für meine Kamera, Szymon eine kleine LED-Taschenlampe und Michi einen neuen Nagellack :D.
Richtig verrückt wird es ausserhalb der riesigen Einkaufszentren. Hier bieten tausende von Bastlern und Verkäufern auf meist nur ein paar wenigen Quadratmetern Fläche alles an, was man braucht um sich selber Elektrogeräte zu bauen. Allerlei Bauteile von uralten Röhren bis zu modernsten Prozessoren. Über kleinste Widerstände, Kondensatoren in allen Grössen, Farben und Formen (und vermutlich auch Geschmacksrichtungen 😉 )und Logik ICs gibt es hier alles. Auch das passende Werkzeug und Messmitel werden angeboten. Auch hier gilt: alles ist möglich, so fanden wir einen Stand, welcher auf ca 4m2 Networkanalyzer für bis zu 45’000 Franken verkaufte :-D.
In den Strassen zwischen den ganzen Läden und Ständen hat es überall Bildschirme, auf denen Werbung, Musikclips oder oft auch Mangas laufen. Immer wieder fährt ein Lastwagen mit Soundanlage und Werbeplakaten vorbei um für das neuste Album irgendeiner Band zu werben.
Mein Fazit: Mir fehlen die Worte. Ein wahnsinns Stadtteil der einfach nur faszinierend ist. Wohnen möchte ich hier nicht, aber ich würde mir wünschen, dass es so etwas ähnliches auch bei uns in der Nähe gibt, auch wenn ich dann vermutlich schon längst verarmt wäre und meine Wohnung vor lauter Elektrozeug platzen würde.

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Zurzeit befinden wir uns gerade beim Mount Aso und geniessen unsere Japanreise.
Grüsse an alle daheimgebliebenen.
PS: Lasst meine Boxen in Ruhe! 😀

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Kurzgeschichten aus Japan zum Zweiten

Nun sind wir bereits einige Zeit in Japan und haben einige weitere spannende Dinge zusammengetragen:

– Da in Japanischen Grossstädten überall Platzmangel herrscht, wird hier Platz sehr effizient genutzt. Die Wohnungen sind meist sehr klein. Am Abend werden im Wohnzimmer einfach eine Art Matratzen ausgerollt und schon ist es ein Schlafzimmer. Nach dem wegräumen am Morgen, kann der Platz der bei uns normalerweise unbrauchbar durch ein Bett verstellt ist wieder anderweitig genutzt werden.

– Die Parkhäuser sind hier fast immer mit vollautomatischen Liften ausgestattet. Man fährt sein Auto auf einen freien Parkplatz und nach dem aussteigen verschwindet es irgendwo im Boden oder in einem Turm. Will man wieder wegfahren, kommt mithilfe der Parkkarte immer das richtige Auto an den Platz zurückgefahren, an dem man es abgestellt hat. So spart man sich den Platz für die Anfahrtswege zu den Parkplätzen und viel mehr Autos passen auf denselben Raum.

– Will man in einem Restaurant etwas bestellen, ruft man im Normalfall nicht nach einem Kellner. Auf jedem Tisch befindet sich ein Knopf, mit welchem man die Bedienung über Funk aufmerksam macht, dass man etwas möchte.

– Auch bei den Haustieren sind die Japaner etwas eigen. Normale Hunde sieht man hier nur selten. Die allermeisten sind extrem kleine Züchtungen welche auch bei über 30°C in modischen Mäntelchen und Accessoires spazieren geführt werden. Lustigerweise sahen wir auch einen langhaarigen Golden Retriever im Mantel herumlaufen. Der arme Fifi 😀

– Japan ist das Land des Verpackungsblödsinns: Alles wird doppelt und dreifach eingepackt. Wenn man in einem Geschäft irgendwelche Kleinigkeiten zum Essen kauft, so wird alles zuerst einzeln (auch wenn es fünfmal das gleiche ist) verpackt, anschliessend kommt es in eine Plastikbox und dann noch in eine Tüte. Trotz der Unmengen an Verpackungen sieht man hier nirgends Müll rumliegen. Alles wandert irgendwann in einen der (übrigens sehr selten anzutreffenden) öffentlichen Mistkübel. Bei uns wird versucht dem Litteringproblem damit zu begegnen, dass alle fünf Meter ein Mistkübel aufgestellt wird. Hier hat es praktisch keine Mistkübel und trotzdem landet nichts auf der Strasse, einfach genial!

– Bei den schon erwähnten Verpackungen muss man sehr vorsichtig sein, dass man sie auch richtig öffnet. Meistens ist ein Punkt 1,2 und 3 beschrieben (in japanisch natürlich) wie die Verpackung zu öffnen ist. Macht man alles richtig, kommt das Essen so raus wie gewünscht. Zieht man aber zu einem falschen Zeitpunkt an der falschen Lasche, so kann es schon mal vorkommen, dass man am Schluss eine unförmige Reispampe in den Händen (oder auf den Schuhen) hat.

Grüsse an alle Daheimgebliebenen.

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