Hanoi: Lang lebe das Chaos!

Nachdem wir gestern endlich wieder einmal ausschlafen konnten um uns vom Flug zu erholen, begaben wir uns zu Fuss auf Entdeckungs-Tour in Hanoi. Als wir unser klimatisiertes Hotel verließen, traf uns erst einmal fast der Schlag. Hier ist es wahnsinnig heiss und die Luftfeuchtigkeit ist extrem hoch. Wir sind aber laut unserem Reiseführer auch im heissesten Monat hier. Unser Hotel befindet sich inmitten der Altstadt, in welcher das totale Chaos herrscht. Die Strassen sind vollgestopft mit Motorrädern, die Trottoirs sind nicht passierbar, da sie mit geparkten Motorrädern zugestellt sind und überall wimmelt es von Menschen. Neben den unzähligen kleinen Restaurants, kleinen Shops und Ramschverkaufs-Läden ist zusätzlich auch noch die Strasse überfüllt mit umhergehenden Verkäufern, bei denen man fast alles kaufen könnte. Nach ca. 10 Minuten tappten wir dann auch schon in die erste Touristenfalle. Eine Frau mit grossen Körben voll Ananas über ihren Schultern lief direkt auf uns zu und stellte die Körbe auf Michi’s Schultern ab. Sie sagte uns, dass wir nun ein Foto machen können. Da wir unsere Kamera im Hotel liessen, gab es kein Foto, aber sie drückte uns zwei Tüten Annanas in die Hand, für welche sie 80000 Dong (ca. 4 Franken) wollte. Es waren zwar viele Ananas Stücke in den Säcken und sie schmeckten besser als jede Ananas in der Schweiz, trotzdem denken wir, dass kein Einheimischer hier 4.- für Ananas zahlen würde :D. So wurden wir um 4.- erleichtert (was uns nicht wirklich schmerzt) und hatten dafür einen köstlichen „zvieri“.
Diesen Verkaufstrick versuchten dann noch einige weitere Strassenverkäufer. Da wir nun aber Bescheid wussten kauften wir nichts mehr. Wir verbrachten den Nachmittag damit, Hanois Altstadt zu erkunden und beim überqueren von Strassen nicht zu sterben :-P. Die Vietnamesen halten nichts von Verkehrsregeln und bei den Millionen von Motorrädern muss man wirklich gut aufpassen, wenn man die Strassenseite wechseln will. Als wir wiedereinmal hungrig wurden, hielten wir es für eine gute Idee, in einem der kleinen Strassenrestaurants zu essen. Von diesen gibt es hier hunderte, meist wird nur ein Gericht pro Restaurant angeboten und vor der kleinen mobilen Küche sind einfach Plastickhocker auf der Strasse verteilt (netterweise machen die Motorräder einen Bogen um diese). Wir setzten uns also in ein „Restaurant“ und bestellten „das was sie haben“. für 30000 Dong (1.50 Sfr) erhielten wir je eine grosse Schüssen mit Nudelsuppe und Schweinefleisch. Leider war das Schweinefleisch zwar vom Schwein, aber keinesfalls Fleisch. Die Suppe war gefüllt mit Innereien aller Art. Einiges was wir uns gewohnt sind (Blutwurst, Leber, Niere), aber auch einige Teile von denen wir keine Ahnung hatten was dies für ein Organ sein könnte. Die Suppe hatte einen etwas eigenartigen Geschmack und sah mindestens genauso eigenartig aus. Trotz dem sehr speziellen Menu hatten wir aber anschliessend mehr als genug gegessen und konnten mit vollem Magen weiterziehen.
Heute Morgen assen wir in unserem Hotel ein ausgezeichnetes Frühstück. Es gab Ei mit Speck, Würstchen und Baguette (Vietnam war einst eine französische Kolonie) und dazu die besten Litchis die ich je hatte. Früchte haben sie hier wirklich gute.
Um uns ein wenig besser hier integrieren zu können, beschlossen wir uns für heute ein Motorrad zu mieten. Diese sind hier sehr günstig zu haben und eine super Vortbewegungsmethode. Trotz des grauenhaften Fahrstils der Vietnamesen fühlten wir uns im Motorrad-Gewusel auf den Strassen ziemlich sicher und konnten den ganzen Tag unfallfrei Hanoi erkunden.
Wir machten Halt an verschiedensten Stationen. Jedesmal, wenn man sein Motorrad irgendwo hinstellen will, muss man ca. 40 Rappen bezahlen dafür passt jemand darauf auf. Am See inmitten der Altstadt machten wir eine etwas längere Rast auf einem gemieteten Pedalo in Form eines Schwans. Trotz der Hitze verzichteten wir aber auf ein Bad in dem See, da dieser komisch braun gefärbt ist und immer mal wieder irgendwo blubbert :D. Nun sind wir zurück in unserem Hotel und haben bereits wieder Hunger. Hoffentlich finden wir heute ein Strassenrestaurant mit etwas besserem (für unseren Geschmack) essen. Wir machen uns nun auf den Weg (wieder zu Fuss) um unsere Mägen zu füllen und unsere Gaumen zu erfreuen :-P.

DSCN8816 DSCN8806 DSCN8799 DSCN8796

Grüsse an alle Daheimgebliebenen.

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein abgelegt und mit , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Hinterlasse einen Kommentar